Blau-weisses
Fahnenmeer in vielen deutschen Städten
Mehrere 10.000 Deutsche feiern
Israels Staatsgründung vor 59 Jahren
Zum 4. Mal fand in vielen
Deutschen Städten der Israeltag anläßlich der Staatsgründung Israel vor 59
Jahren statt. Ins Leben gerufen hatte die gemeinschaftliche Aktion der
Münchner Leo Sucharewicz mit der von ihm gegründeten Initiative "Ili - I
like Israel". In diesem Jahr waren 46 Städte in ganz Deutschland mit
dabei, wobei Schwerpunktveranstaltungen in Berlin, Frankfurt, Stuttgart
und München durchgeführt wurden. Alle Veranstaltungen wurden zeitgleich am
Donnerstag Nachmittag abgehalten und endeten mit einer großen "Happy
Birthday Israel Party" mit Tanz und gleichzeitigem steigen lassen von
tausenden von "I like Israel"-Luftballons.
Lange Rednerliste in
München
In München stand der am
Odeonsplatz unter der Schirmherrschaft des Münchner Oberbürgermeisters
Christian Ude stattfindende Israeltag unter dem Motto "Israel -
Kulturland, Reiseland, Hightechland". Viele Aussteller aus dem
Tourismusbereich boten aktuelle Israelreisen an; Hilfsorganisationen wie
Keren Hayesod oder der Jüdische Nationalfonds waren hier mit ihren
Delegierten und Informationsständen ebenso vertreten wie israelische
Firmen, die sich in einem eigenen Technikzelt präsentierten und viel
Aufmerksamkeit auf sich zogen. Auf der politischen Seite zeigte die
CSU-nahe "Hanns Seidel Stiftung" einen Überblick über ihre Aktivitäten in
Israel/ palästinensischen Gebieten. Viele Stände mit kulinarischen
Köstlichkeiten vermittelten einen kleinen Eindruck von israelischem
Marktgerüchen und -stimmungen. 500 Dauerteilnehmer waren nach
Polizeiangaben dabei und mehrere tausend "Zaungäste" die bei dem gebotenen
Programm überrascht stehen blieben und sich an den verschiedenen Ständen
informierten oder einfach nur einige Minuten bei dem Programm dabei waren.
Lang war in der 4-Stunden
Veranstaltung auch die Liste der Redner. Charlotte Knobloch, Präsidentin
der Israelitischen Kultusgemeinde ging in ihrem Grußwort auf die Eröffnung
der Synagoge ein: "Die Stadt hat ein neues Antlitz mit der Synagoge 'Ohel
Jakob' bekommen - und da paßt der Israeltag gut dazu" so Knobloch. Nicht
ohne darauf hinzuweisen, daß - angesichts der entführten israelischen
Soldaten die Freude an einesm solchen Tag getrübt sei. In Anspielung an
die Aktivitäten des Iran im Libanon meinte die Präsidentin des Zentralrats
der Juden: "Wir wissen wohin der Arm Teherans reicht." Ilan Mor, Gesandter
der israelischen Botschaft ging in seiner Rede auf die geschaffene
Leistung der letzten 59 Jahre ein: "Wo andere nur Wüste und Sand gesehen
haben sahen wir fruchtbares Land und Leben. die Erfolgsgeschichte des
Staates Israel ist einmalig" so der Diplomat der das Israel des Jahres
2007 mit "Kreativität, Aktivität und Energie" beschrieb.. Politische
Einigkeit demonstrierten an dem Tag weitgehend die Mitglieder des
deutschen Bundestages Dr. Hans-Peter Uhl (CSU) und Jerzy Montag (Die
Grünen) die Beide darauf hinwiesen, welche Bedeutung die vielfältigen
Verbindungen auf vielen Ebenen hätten. "Daran wollen wir weiter arbeiten -
gerade auch auf kulturellem Gebiet. Israel und Deutschland - das ist eine
Erfolgsgeschichte des kulturellen Zusammenwirkens" so der
Parlamentarier Montag der in Berlin u.a. Vorsitzender der
deutsch-israelischen Parlamentariergruppe ist. Der frühere
Kulturstaatsminister Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin (SPD) ging in seiner
Ansprache u.a. auf seine persönlichen Erfahrungen mit Israel ein, dessen
Verwandte in Israel Wein anbauen. "Wir haben anläßlich unserer Hochzeit
Mengen an israelischen Wein geschenkt bekommen, den wir sehr schätzen" so
der frühere Minister der in seiner nachfolgenden Rede keinen Zweifel an
seiner klaren Haltung zu Israel aufkommen lies. Marian Offman (CSU) und
Gabriele Neff (FDP) erwähnten in ihrer Eigenschaft als Stadträte der Stadt
München die Bedeutung der Veranstaltung für die Stadt München. "Wir freuen
uns über den Israeltag in München" so die sympatische Stadträtin Neff, die
sich bereits im vergangenen Jahr für die Veranstaltung in München
eingesetzt hatte. Jehoshua Chmiel und Andreas Wittenzellner vom
Mitveranstalter Initiative AmEchad waren sich einig, daß der Israeltag in
München und darüber hinaus ein wichtiges Signal in Deutschland und darüber
hinaus gebe: "Dieser Israeltag bedeutet Solidarität für Israel und das
nicht nur von Seiten der jüdischen Bevölkerung" so Chmiel. In die gleiche
Kerbe schlug auch Wittenzellner in seiner Ansprache: "Auch die Menschen in
Israel realisieren, daß es in Deutschland viele Freunde Israels gibt. Das
ist wichtig - gerade in dieser für Israel schwierigen Zeit" so
Wittenzellner, der - in Anlehung an die Fußball WM - Israel an diesem Tag
als den "Weltmeister der Herzen" sah. Der Präsident der Zionistischen
Organisation Deutschlands Dr. Robert Guttmann wies auf die permanente
Bedrohung Israels durch den Iran hin der sich das Land stellen müsse.
Viele musikalische Einlagen
wie z.B. die an die Frauen-Combo Wilson Philipps erinnernden Van Dooren
Sisters oder diverse Tanzeinlagen förderten die gute Stimmung der von
Melody Sucharewicz souverän und gelungen moderierte Veranstaltung und
liesen auch so manches ungelöstes Problem im Heiligen Land zumindest an
dem Tag in den Hintergrund treten. "I like Israel Statments" verschiedener
Veranstaltungsteilnehmer rundeten die Veranstaltung ab.
Einziger Wermutstropfen der
Veranstaltung in München war das Randalieren und Skandieren
antisemitischer Parolen durch eine Neonazigruppe, das aber nach einem
konsequenten Durchgreifen der Polizei schnell beendet wurde.
Zufrieden über die
Veranstaltung zeigte sich der Initiator der Israeltage Leo Sucharewicz aus
München: "Wenn man sieht daß wir innerhalb von 4 Jahren von einem
Veranstaltungsort auf inzwischen 46 Städte in Deutschland angewachsen sind
dann freut uns das und zeigt, daß wir mit unserer Aktion richtig liegen.
Solidarität für Israel muß sichtbar werden - und die gelungene
Veranstaltung hier in München aber auch an den anderen Orten zeigt uns daß
wir auf dem richtigen Weg liegen. Mit unseren Veranstaltungen in ganz
Deutschland haben wir mindestens so viele Leute erreicht wie in Tel Aviv
heute bei der politischen Demo auf den Beinen waren - und das waren über
100.000."