"Ich bin lange genug in der Politik gewesen, um den Satz 'solange
geschossen wird, keine Gespr�che', zu begreifen"
Interview mit Rudolf Dressler, deutscher Botschafter in Israel
"Gerade heute soll man Israel besuchen!", sagte der deutsche
Botschafter in Israel, im Gespr�ch mit nai im B�ro der Deutschen
Botschaft. Aus seinem B�ro in der 19. Etage des Hochhauses in der
Daniel-Frish-Stra�e hat Dre�ler (60) einen wundervollen Ausblick auf Tel
Aviv. Er formulierte vorsichtig, denn die Beziehungen zwischen Israel und
den pal�stinensischen Autonomiegebieten sind sensibel. Man hatte den
Eindruck, da� es ihm Spass macht, in Israel zu sein. Im August 2000 kam
er mit seiner Frau und zwei Kindern nach Israel und hofft, f�r die
n�chsten vier Jahre im Land zu bleiben.
Frage: Herr Dre�ler, Sie sind bereits acht Monate als deutscher
Botschafter in Israel. Haben Sie sich das Leben und die Arbeit im Land so
vorgestellt, wie Sie es bis jetzt erlebt haben?
Herr Dre�ler: Eindeutig ja! Gleichwohl habe ich gehofft, es w�re
langweiliger, doch diesen Gefallen haben uns bisher beide Parteien (Israel
und die Pal�stinenser) nicht getan.
Frage: Sie wurden 1940 in Wuppertal geboren. Wie hat man in Ihrem Haus
und in Ihrer Familie �ber Juden gesprochen?
Herr Dre�ler: Mein Vater ist im Widerstand gewesen, wurde '43 verraten
und an die Front geschickt. Er hat �berlebt, ist in amerikanische
Kriegsgefangenschaft geraten und kam '45 wieder. �ber die Fragen Juden,
Judenverfolgung, Vertreibung der Juden haben wir erst nachdem ich �lter
war gesprochen. In meiner Familie gab es keine Juden, daher waren wir im
Sinne religi�ser Betroffenheit nicht unmittelbar ber�hrt. Mein
Elternhaus war ein religi�s gespaltenes, meine Mutter war Protestantin
und mein Vater Atheist.
Frage: Der Antisemitismus ist in Europa in den letzten Jahren
gewachsen. Sind daran u.a. etliche Klagen j�discher Organisationen gegen
deutsche Konzerne wegen der Entsch�digung an ehemaligen Zwangsarbeitern
schuld?
Herr Dre�ler: Eine solche Konstruktion halte ich f�r albern. Nein,
diesen Zusammenhang sehe ich �berhaupt nicht! Solange man die Geschichte
zur�ckverfolgt, hat es immer Antisemitismus gegeben. Wenn Menschen, die
sich mit der Religion militant auseinandersetzen und dadurch Menschen, die
j�dischen Glaubens sind, in ihren Ha� und ihre Ablehnung einbeziehen,
dann hat das mit dieser Form von Wiedergutmachung nichts zu tun. Ich halte
den Begriff Wiedergutmachung in diesem Zusammenhang f�r unangemessen,
weil ich nicht glaube, da� man solche Verbrechen wiedergutmachen kann.
Frage: Glauben Sie, da� Deutschland im Bereich der Erziehung und
Aufkl�rungsarbeit bez�glich Antisemitismus genug tut?
Herr Dre�ler: Da ich, wei�, da� das Bessere der Feind des Guten ist,
antworte ich mit Nein! �brigens, Deutschland f�hlt sich f�r die
Existenz Israels verantwortlich!
Frage: In diesen Tagen gedenkt Israel des Holocaust und der im Krieg
Gefallenen. Wie sehen Sie als Deutschlands Vertreter
in Israel Israels st�ndigen Existenzkampf?
Herr Dre�ler: Dieses Gef�hl, existenziell bedroht zu sein, ist ja das
Eigentliche, was den Staat Israel und seine B�rger in dieser
Krisensituation besonders umtreibt, ganz anders als jedes andere Volk.
Wenn die Bev�lkerung Israels nahezu t�glich aus feindlich gesinnten
Nachbarl�ndern in Fernsehberichten oder Zeitungsmeldungen mitgeteilt
bekommt, da� der Staat Israel eliminiert werden m�sse, dann wird der
Existenzkampf, die Empfindung, noch dimensionaler. Wenn zus�tzlich noch
hier und da Bomben hochgehen, als Terroranschl�ge ver�bt werden, hat das
eine unglaubliche Wirkung einerseits, andererseits wird das
Zusammengeh�rigkeitsgef�hl gest�rkt. Eine andere Wirkung wird �ber
ausl�ndische Medien in deutsche oder franz�sische Wohnstuben
transportiert. Die sehen das deduktiv. Die sehen ein brennendes Auto, ein
brennendes Haus und meinen, das ganze Land brennt.
Frage: Sehen Sie den Konflikt zwischen Israel und den Pal�stinensern
rein politisch oder auch geschichtlich und biblisch?
Herr Dre�ler: Nat�rlich geschichtlich und biblisch! Man kommt gar
nicht daran vorbei. Wer das nicht erkennt, der hat sich nicht mit den
Inhalten des Konfliktes auseinandergesetzt. Darin liegt eine der Ursachen
der Auseinandersetzung. Wir Europ�er m�hen uns seit Hunderten von
Jahren, unsere Grenzen zu sortieren. Und nun von den Israelis und den
Pal�stinensern zu verlangen, das in eins, zwei,
drei oder zehn Jahren zu schaffen, ist mindestens mit dem Pr�dikat
anma�end zu vergleichen.
Frage: Israels Freunde im Ausland sind die Christen. Wie beurteilen Sie
die Achse Christen/ Bibel/ Israel, die oft als gef�hrlicher
Fundamentalismus bezeichnet wird?
Herr Dre�ler: Ich denke nicht, da� deshalb, weil Christen, egal ob
protestantisch oder katholisch, auch fundamentalistisch denken, dies als
eine Beschwerung zu begreifen ist. Au�erdem kenne ich Araber, Moslems
oder Hindus, die Israel gegen�ber eine hohe Achtung haben.
Frage: Herr Dre�ler, sie wurden zitiert, da� Sie die
Internationalisierung Jerusalems favorisieren. Stimmt das?
Herr Dre�ler: Ein amerikanischer Literaturkritiker sagte, heute werden
Sachen gedruckt, bei denen selbst die Druckerschw�rze err�tet. In einem
Redaktionsgespr�ch in Bonn vor zehn Monaten habe ich bez�glich des immer
wieder diskutierten Vatikan-Vorschlages bez�glich Jerusalem gesagt, da�
ich 1992 daf�r Sympathie hatte. Die Heiligen St�tten � so der
Vorschlag � sollten unter internationale Verwaltung, damit jeder Glaube
sich dort bewegen und wohlf�hlen k�nne.
Frage: Aber Sie kennen das Leben unter israelischer Herrschaft und
wissen, da� Religionsfreiheit existiert.
Herr Dre�ler: Sie wissen, da� die Jerusalem-Frage sowohl in
Camp-David als auch in Taba eine gro�e Rolle in den Verhandlungen
gespielt hat. Die deutsche Position ist ganz einfach: Es ist Sache der
beiden Verhandlungsparteien, eine L�sung zu finden, und jede L�sung, die
beide finden, werden wir akzeptieren.
Frage: Glauben Sie, da� Israels Regierungschef Ariel Scharon und
Pal�stinenserf�hrer Jassir Arafat einen Frieden aushandeln k�nnen?
Herr Dre�ler: Das Wahlergebnis in der israelischen Bev�lkerung hatte
eine Ursache, diese habe ich zur Kenntnis zu nehmen. Da� Scharon den
Frieden will, kann niemand ernsthaft bezweifeln. Scharon will Frieden, das
ist doch logisch. Ich glaube, da� beide Seiten noch Zeit brauchen. Die
Kernfrage ist: Was passiert in der Zwischenzeit?
Frage: Was k�nnen beide Seiten anders machen, um sich n�her zu
kommen?
Herr Dre�ler: Ich habe der israelischen Regierung keine Ratschl�ge zu
geben. Israels Premierminister hat vor und nach den Wahlen eine
Grundbedingung f�r Verhandlungen formuliert, ganz einfach: Keine Kugeln,
Gespr�che, Kugeln � keine Gespr�che! Ich verstehe dieses Prinzip. Ich
bin lange genug in der Politik gewesen, um den Satz: Solange geschossen
wird keine Gespr�che, zu begreifen.
Frage: Wie beurteilen Sie die deutschen Medien? Haben die Medien mehr
Sympathie f�r Israel oder mehr f�r die Pal�stinenser?
Herr Dre�ler: Es gibt bedeutende deutsche Medien, da k�nnte man den
Eindruck haben, da� sie mit den Pal�stinensern sympathisieren; aber es
gibt auch Andere. Wenn ich die Berichterstattung der
letzten acht Monate bewerte, wurde in zu vielen Beitr�gen zu wenig
objektiv informiert. Ich nenne nur ein Beispiel von Vielen. Eine deutsche
Agentur schrieb, ich will den Namen nicht nennen: Israelis marschieren in
Gaza ein. Dann kam der Text auf A4-Gr��e, was die israelische Armee da
angerichtet hat usw., und zum Schlu� nur ein Satz, der hie�: Damit
antwortete die israelische Armee auf M�rserangriffe der Pal�stinenser
auf eine israelische Kleinstadt. Den letzten Satz liest von hundert Lesern
vielleicht nur noch einer und 99 wissen nur, die Israelis sind
einmarschiert.
Frage: Wieso schneidet Israel in den Medien so schlecht ab?
Herr Dre�ler: Der Breakpoint war der kauernde
Pal�stinenserjunge Mohammed Dura mit seinem Vater an der Mauer. Der Junge
wurde erschossen. Dieses Bild ist an diesem besagten Tag alle 30 Minuten
�ber die Fernsehsender gelaufen. Das Ergebnis der �berpr�fung hat
jedoch keiner gesendet. Ich kenne das Ergebnis, danach konnte das Kind
wegen seiner Position und der Stellung der israelischen Soldaten gar nicht
von israelischen Kugeln getroffen werden. Das israelische Gewehr h�tte
sonst um die Ecke schie�en m�ssen. Das Gegenteil dieser
Untersuchung ist bis heute nicht bewiesen, nicht einmal die M�he eines
Gegenbeweises wurde unternommen.
Frage: Wie sehen Sie es, da� Pal�stinenserkinder an der Front
mi�braucht werden?
Herr Dre�ler: Da� jugendliche Pal�stinenser demonstrieren ist nicht
mein Punkt, mein Punkt ist ein Anderer. Wenn 20 Jugendliche auf einen
israelischen Posten losgehen, 19 mit Steinen werden und der zwanzigste mit
einem Gewehr schie�t, wird der israelische Soldat, um sein eigenes Leben
zu sch�tzen, zur�ckschie�en. Oftmals trifft er
den Gewehrsch�tzen nicht, sondern einen steinewerfenden Jugendlichen.
Diesen und seine Mutter sehen wir abends in den Medien als Opfer. Wie
dieses Drama entstanden ist, bleibt unerw�hnt.
Frage: Von den EU-Staaten spendet Deutschland am meisten Geld f�r die
pal�stinensische Autonomiebeh�rde. Haben Sie �berhaupt eine �bersicht,
wo das Geld hinflie�t?
Herr Dre�ler: Die von Deutschland getragenen Finanzprojekte werden von
Deutschland in den pal�stinensischen Autonomiegebieten �berpr�ft; �ber
die im Rahmen der EU gegebenen Gelder, da fehlen mir die Kenntnisse.
Frage: Was w�nschen Sie Israel zum 53. Geburtstag?
Herr Dre�ler: Wenn es realistisch w�re, dann w�nsche ich allen 6
Mio. Israelis jetzt den Frieden.
Frage: Als deutscher Botschafter in Israel, wollen Sie unseren
Israelfreunden etwas mitteilen?
Herr Dre�ler: Wenn Ihr es Euch leisten k�nnt und Eure Gesundheit
es erlaubt, kommt in dieses Land und besucht Israel. Heute, gerade heute!
In Israel ist es nicht gef�hrlicher als in jedem anderen Staat auch.
(Das Interview wurde von der Redaktion der nai in Israel
gef�hrt und uns freundlicherweise zur Verf�gung gestellt).
Israels Herzensschrei, den Merla Watson 1980 prophetisch als Lied
formulierte, dringt jetzt wieder zu uns:
�Ich wei� nicht,
wie lange diese Liebe w�hrt, zu sch�n, um wahr zu sein!
Sie hatten so oft die Chance und verpassten dann doch den Einsatz.
Ob sie unsere �ngste ermessen k�nnen, unsere Alptr�ume, unsere
Tr�nen?
Ich wage nicht, ihrer Zuneigung zu trauen � und m�chte es doch so
gern!
Wenn die Zeit der Angst f�r Jakob kommt, werdet ihr dann gegen den
Strom schwimmen? Ihr sagt, ihr werdet uns helfen, was immer auch komme �
Aber wenn die Sturmwolken sich zusammenbrauen, werdet ihr dann nicht
mit der Masse gehen?!? �
Meine Augen sehen noch die gelben Sterne und die KZs, die ihr
zugelassen habt.
�Christen"? � Was hei�t �Christen"? Erz�hlt mir
nichts! Zeigt es mir lieber!
Ich m�chte euch so gerne vertrauen,
Aber meine Angst ist gro�, dass ich wieder betrogen werde � wieder.
Ich wei� nicht, ob dein L�cheln echt ist, ob es wirklich Treue
verspricht,
ob deine ausgestreckte Hand nicht pl�tzlich zur�ckzuckt und deine
Augen sagen: Ich kann nicht!
Ich wei� nicht, ob dein strahlendes Gesicht nicht pl�tzlich erblasst
, wenn du erkennst,
worauf du dich eingelassen hast, unser tapferes junges Land zu
unterst�tzen.
Was wird, wenn die Sirenen heulen, wenn die Hunde wild werden, Sch�sse
knallen, Granaten fliegen, Gewehrl�ufe sich ausrichten, wenn Gottes Name
mit Raketen gel�stert wird?
Wirst du dann deine Stimme erheben und f�r Israels Recht k�mpfen in
seiner schw�rzesten Nacht?
�Christen"? � Was hei�t �Christen"? Erz�hlt mir
nichts! Zeigt es mir lieber.
Ich m�chte euch so gerne vertrauen, aber meine Angst ist gro�, dass
ich betrogen werde � wieder.
Ob das, was die Christen sagen, wahr ist, dass Gott sich noch immer um
uns Juden k�mmert?
Sie sagen: �Der Messias kommt bald und bringt Frieden."
Ob Er Sein Wort h�lt? � Das wird sich zeigen, wenn die Christen zu
ihrem Wort stehen.
Ich hoffe, ich hoffe - sie tun�s."
D E R Aufruf!
Ich rufe dich an, denn du erh�rst mich, o Gott. Neige dein Ohr zu mir,
h�re meine Rede! Erweise wunderbar deine Gnade, du Retter derer, die sich
bergen vor den Emp�rern bei deiner Rechten. Psalm 17,6 u.7
Israels beste Verteidigung: das Gebet?
In Israels Gesellschaft, Politik und Milit�r wird �ber die beste
Strategie verhandelt, um Sicherheit f�r Israel und gleichzeitig Frieden
mit der pal�stinensischen Bev�lkerung zu erreichen. Die
"Habichte" setzen auf milit�rische St�rke, die
"Tauben" auf Verhandlungen und die Kompromissbereitschaft beider
Seiten. Aber die Ereignisse der vergangenen Tage und Wochen machen beide
Gruppen ratlos. Einige Israelis erw�gen ernsthaft, das Land zu verlassen.
Andere sagen: "Es gibt keinen anderen Ort, wohin ich gehen kann. Aber
wie wird meine Zukunft in Israel sein?" Die Verzweiflung steigt.
Unter den russischen Einwanderern kursiert schwarzer Humor: "Wie
bereiten sich Optimisten, Pessimisten und Realisten auf ihre Zukunft in
Israel vor?" - "Der Optimist lernt hebr�isch, der Pessimist
lernt arabisch und der Realist lernt schwimmen." Wie k�nnen wir
Israel helfen? Was raten wir dem Volk des Bundes inmitten neuer Anschl�ge
und Angriffe gegen j�dische Bewohner in Jerusalem, Jud�a, Samaria oder
anderswo? Michael Freund hat eine Antwort f�r sein Volk. Der Journalist
und politische Berater des ehemaligen Ministerpr�sidenten Benjamin
Netanjahu erinnert Israel in der "Jerusalem Post" vom
vergangenen Mittwoch an seine st�rkste Verteidigungswaffe: das Gebet an
den Gott Israels. Nachfolgend eine �bersetzung des Artikels.
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ISRAELS BESTE VERTEIDIGUNG von Michael Freund Die Nachrichten, so
scheint es, g�nnen uns keine Ruhe. Jede Stunde bringt einen neuen
Anschlag, ein neues Opfer, mehr Tr�nen und mehr Blutvergie�en. Wir
h�ngen am Radio wie Alkoholiker an der Flasche, ganz benommen von den
Eindr�cken und doch unf�hig, uns seinem unerbittlichen Einfluss zu
entziehen. Mit jedem Tag scheint die Gefahr, der Israel ausgesetzt ist, zu
wachsen - und unsere Verzweiflung. Wir alle wollen helfen, wollen in
dieser kritischen Stunde etwas f�r unser Volk ver�ndern. Und doch fehlt
uns jegliche Vorstellung, was wir �berhaupt tun k�nnen oder sollen. Die
gew�hnliche Liste an pro-israelischen Aktivit�ten - Kontakte mit
Politikern, Kampf gegen voreingenommene Medien oder gar finanzielle
Unterst�tzung - scheinen es einfach nicht mehr zu bringen. Menschen
sterben auf der Stra�e, werden auf dem Weg zur Arbeit erschossen oder in
der Pizzeria an der Ecke in die Luft gejagt. Es muss doch noch etwas
geben. Etwas, das jeder einzelne von uns tun kann und was die Situation
ver�ndert - egal wer oder wo wir sind. Ja, so etwas gibt es! Wie auch
immer du dich selbst bezeichnest - ob als Jude oder Christ, Ungl�ubiger
oder Zweifelnder - der Schl�ssel zum Sieg Israels k�nnte in deiner Hand
liegen oder genauer gesagt in den Worten deines Herzens. Israels beste
Verteidigung ist die Kraft des Gebets, und es ist Zeit geworden, dass wir
diese Waffe mit all unserer Macht und Entschiedenheit einsetzen. F�r
moderne Ohren mag das archaisch oder allzu einfach klingen. Aber moderne
L�sungen haben uns in den letzten Jahren kl�glich im Stich gelassen,
Diplomatie und Staatskunst uns an den Rand des Abgrundes gef�hrt. Trotz
all unserer fortschrittlichen Technik und milit�rischen Tapferkeit
scheint Israel au�er Stande, aus der gegenw�rtigen Sackgasse zu kommen.
Vielleicht ist jetzt die Zeit, Zynismus und Vorbehalte zur Seite zu legen
und das zu tun, was Menschen seit jeher in der Stunde der Not getan haben:
sich an den Vater im Himmel wenden und um Hilfe flehen. Die Pal�stinenser
haben nun �ffentlich erkl�rt, dass wir [Juden] ab sofort alle
potentielle Zielscheiben sind. Die "Volksfront zur Befreiung
Pal�stinas" (PFLP), deren F�hrer Anfang dieser Woche von Israel
get�tet wurde, hat gewarnt: "Die Flammen erreichen jetzt alle
Zionisten �berall" (Ma'ariv, 28.8.2001). Das bedeutet letztendlich,
dass wir alle, die Israel unterst�tzen, zu Soldaten im Kampf zur Rettung
des j�dischen Staates werden. Und �hnlich wie es in einem
Sch�tzengraben keine Atheisten gibt, sollten auch im gegenw�rtigen Kampf
keine Lippen stumm bleiben. Israel sollte eine internationale Kampagne
starten, eine Operation "Davids Schild", welche Juden, Christen
und andere zusammenbringt, um f�r die Sache des Landes zu beten. Das Buch
der Psalmen, das von K�nig David geschrieben wurde, war immer eine der
wirksamsten Waffen in Israels geistlichem Arsenal. Die Zeit ist gekommen,
dieses m�chtige Werkzeug zu entstauben und seine Worte des Trostes und
Beistandes um den Erdkreis klingen zu lassen. In Synagogen, Kirchen und
Gottesdiensten sollten regelm�ssig besondere Psalmen f�r die Sache
Israels gebetet werden, die in einem "Internationalen Tag des
Gebets" an der Klagemauer in Jerusalem ihren H�hepunkt finden. Zehn-
oder gar Hunderttausende von Stimmen, die sich in der ganzen Welt zur
gleichen Zeit erheben, werden zu einem Widerhall f�hren - nicht nur in
den Zentren der Macht in Washington, Moskau oder anderswo, sondern was
viel wichtiger ist: auch im Himmel. Im Gegensatz zu anderen Aktivit�ten
ist das Gebet etwas, was jeder einzelne von uns tun kann. Es kostet kein
Geld, man braucht nicht viel Zeit und es erlaubt jedem einzelnen, sich in
individueller und ganz pers�nlicher Weise auszudr�cken. Und das Gebet
hat die Macht, uns zu vereinen - wenngleich auch nur f�r einen Augenblick
- in einer erhebenden und bedeutsamen Erfahrung, die �ber unsere
pers�nlichen Grenzen hinausgeht und uns als F�rbitter f�r die Sache
Israels verbindet. Kritiker werden diese Idee zweifelsohne verspotten,
vielleicht mit der Behauptung, dass dies nur ein Zeichen der Schw�che
oder gar der Verzweiflung sei. Aber wenn ein Volk mit dem R�cken zur Wand
steht (oder, wie in diesem Fall, zum Mittelmeer) sollte kein Vorschlag
voreilig abgetan werden. Tatsache ist: Im vergangenen Jahrzehnt haben wir
der Politik eine Chance gegeben, und sie hat versagt. Nun ist die Zeit
gekommen, dass wir Gott eine Chance geben. Denn im Gegensatz zu Politikern
k�nnen wir uns darauf verlassen, dass Er Sein Wort h�lt. (erschienen am
29. August 2001 in der "Jerusalem Post")
Jubelfeiern von Pal�stinensern nach dem Anschlag auf
das World Trade Center (WTC) am 11.09.2001
Bilder unter : GAMLA
Online
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Solidarit�t mit Israel
Im fanatischen Kampf gegen den Judenstaat �berschritten die
pal�stinensischen Extremisten eine letzte, rote Linie - Kommentar
Von Alan Posener
In London lie� sich Jassir Arafat als Staatsmann und Mitglied der
Anti-Terror-Allianz hofieren, da bereiteten unter den Augen seiner
Sicherheitsdienste die M�rder Rechawam Seewis ihre Tat vor. Dieser Mord
hat emblematische Bedeutung. Er dokumentiert, dass Arafat am Ende ist. Der
weltweite Schulterschluss gegen Osama Bin Laden h�tte auch der mafiosen
pal�stinensischen F�hrung eine zweite Chance geboten. Sie wurde vertan.
Das Friedensangebot Ehud Baraks schlug Arafat aus. Mit der von langer Hand
vorbereiteten zweiten Intifada wollte er Israel zu weiteren
Zugest�ndnissen zwingen und sein angeschlagenes Image als
Befreiungsk�mpfer aufpolieren. Doch Arafat kann sich unter
Befreiungskampf offenbar nichts anderes vorstellen als den Terror.
Seit dem 11. September ist die Welt � sind vor allem die USA � noch
weniger bereit als vorher, dieser m�rderischen Semantik zu folgen. Nun
h�rt man als Entschuldigung, Arafat k�nne die Terrorzellen, die in der
Westbank und Gaza ihre Aktionen planen, nicht kontrollieren. Wenn dem so
ist, warum redet man dann mit ihm wie mit einem Staatschef? Wenn dem nicht
so ist � und es gibt gute Gr�nde, das anzunehmen �, warum soll man
sein Regime anders behandeln als das Taliban-Regime, das ebenfalls
Terroristen Unterschlupf gew�hrt und nun daf�r den Preis zahlt? �Nichts
wird wieder so sein, wie es war�, sagte Ariel Scharon. Israel wird
handeln. Und Europa muss mehr tun als den Mord verurteilen und ansonsten
�ngstlich vor dem Ende des Friedensprozesses warnen. Der einzige
demokratische Staat in der Region hat beim Kampf gegen den Terrorismus
Anspruch auf unsere volle Solidarit�t.
Der Artikel wurde uns freundlicherweise von der empfehlenswerten
deutschen Wochenzeitung"Die Welt" zur Verf�gung gestellt.
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Allianzen, Mesalliancen
In der "verkehrten Welt" nach dem 11. September sind
Schurkenstaaten von gestern Alliierte von heute - Kolumne
Von Lord Weidenfeld
Die Heilige Allianz ist weder heilig, noch eine Allianz", sp�ttelte
Talleyrand �ber das B�ndnis gegen Napoleon beim Wiener Kongress. Was die
Gro�e Koalition gegen den Terrorismus derzeit so locker zusammenleimt,
ist das Gemisch aus Angstgef�hl, Vergeltungslust und Unsicherheit �ber
Strategie und Endziel. Der gemeinsame Nenner Realpolitik hat etwas von
Surrealpolitik an sich. In der "verkehrten Welt" nach dem 11.
September sind Schurkenstaaten von gestern Alliierte von heute.
Syrien beherbergt weiter ein Dutzend Terroristengruppen, deren Status
nun unklar ist. Sie sind nicht auf der letzten schwarzen Liste der
Sperrkonten, doch sollen sie angeblich schon seit langem auf einer anderen
geheimen Liste verzeichnet sein. Syrien sitzt jetzt f�r zwei Jahre im
Sicherheitsrat der UNO und h�lt weiter den Libanon besetzt. Die
schwankenden Saudis verweigern St�tzpunkte und hatten immer wieder
finanzielle und auch operative Verbindungen mit Bin Laden sowie manch
anderer Terrorbande. Die Golfstaaten ziehen sich diskret in den
Hintergrund zur�ck. Die �gypter fl�stern den Amerikanern ins Ohr, dass
sich islamische Radikale und vor allem die stark Amerika- und
Israel-feindlichen Intellektuellen immer sch�rfer gegen das Regime
positionieren und eine schwere Krise entz�nden k�nnten.
Israel, das Land, das l�nger als jedes andere unter Terror litt, darf
sich nicht in der Koalition sehen lassen, obwohl Washington es als
Nachrichtenquelle und Ratgeber benutzt. Der Druck auf Sharon ist st�rker
als der auf Arafat. Obwohl Sharons j�ngster Vergleich dieses Drucks auf
Israel mit der �ra des M�nchner Abkommens und des Ausverkaufs der
Tschechoslowakei nicht sehr diplomatisch war - er hatte am selben Tag den
Verlust von Dutzenden israelischen Staatsb�rgern auf einem Flug nach
Sibirien, einige Stra�enbomben und Mordanschl�ge verkraften m�ssen -,
gibt es dennoch einige traurige Parallelen.
Der Ton in einem Teil der europ�ischen Presse ist schriller und
hysterischer denn je: Der j�dische Staat als S�ndenbock und Quelle allen
�bels ist das Leitmotiv jener Legion von geeichten Israel-Hassern,
Berufsorientalisten und der Gilde von Arabisten in den Au�enministerien
und Think Tanks Europas, die nun f�hlen, dass ihre Stunde gekommen ist.
�brigens, die Ausf�lle gegen Israel von G�nter Grass beweisen wieder
einmal, dass man ein sch�pferisches Genie au�erhalb seines
Kompetenzkreises nicht ganz ernst nehmen darf. Man denke an Richard
Wagners hysterischen Antisemitismus oder Pablo Picassos naiven Stalinkult.
Der Streit in Washington, ob man demn�chst wieder energisch gegen den
Irak vorgeht oder, im Gegenteil, die arabischen Partner beschwichtigt und
vorerst den pal�stinensisch-israelischen Konflikt beilegt, dauert fort.
Tony Blair, als glaubw�rdiger "Interventionist" der ersten
Stunde, soll den arabischen und auch den z�gernden europ�ischen
Regierungen die Angst vor einem massiven Angriff auf Saddam Hussein
nehmen. Ob sich der unerbittliche Moloch des Terrorismus mit einem
israelischen Menschenopfer abfinden w�rde, ist fraglich. Andererseits ist
es strategisch gef�hrlich und auch taktisch riskant, Saddam Hussein
beruhigende Bulletins zu offerieren. Auch wenn er keine direkten
Verbindungen zum New Yorker Terrorangriff h�tte, baut er doch sein
Riesenarsenal von chemischen, biologischen (und nuklearen) Waffen ganz
ungest�rt gegen die Bestimmungen der Weltgemeinde auf. Mit einem
Federstrich k�nnte er das Leiden der eigenen Bev�lkerung, die
"humanit�re Dimension" der Sanktionen, beenden. (Stattdessen
kann sich Saddam dar�ber freuen, dass die westlichen Linken ihren
Regierungen die Schuld am irakischen Kindersterben geben.) Stiegen jedoch
seine Einnahmen unbegrenzt, w�rde er weiter willk�rlich die meisten
Gelder f�r seine eigenen Belange und vor allem f�r seine
R�stungspolitik missbrauchen. Diesen unverhohlenen Feind der freien Welt
in Sicherheit zu wiegen, zu einem Zeitpunkt, da wir schon die ersten Opfer
des teuflischen Bazillenterrorismus beklagen, ist eine ungeheure
moralische Verantwortung.
Das preiswerteste Verkaufsobjekt auf dem Jahrmarkt der Halbwahrheiten
dieser "Gro�en Koalition" ist die Ann�herung zwischen Putins
Russland und den USA. Pl�tzlich erkennen die Erzfeinde von gestern, dass
sie miteinander mehr erreichen k�nnen, als gegeneinander zu k�mpfen oder
aneinander vorbeizuschmollen. Zusammenarbeit im eurasischen Gro�raum,
besonders in Zentralasien, er�ffnet beiden Gro�m�chten ganz neue
Friedensperspektiven. F�r Russland ist der Terrorismus in den
kaukasischen Enklaven der gef�hrlichste Feind. Auf lange Sicht ist eine
massive wirtschaftliche Kooperation zwischen Amerika, Russland und Europa
eine k�hne Perspektive, in der die Bundesrepublik eine ganz besondere
Rolle spielen k�nnte.
Doch im Augenblick ist die afghanische Kampagne nur die erste Phase
eines nebeligen Krieges, in dem weder Fortgang und Endziel noch die
Rollenverteilung von Freund, Mitl�ufer und Feind klar und verst�ndlich
formuliert sind.
Der Artikel wurde uns freudlicherweise von der empfehlenswerten
deutschen Wochenzeitung "Die Welt" zur Verf�gung gestellt.
Aufruf nach den Terroranschl�gen durch
pal�stinensische Terroristen (Selbstmordattent�ter) am Samstag 1.
Dezember 2001)
Stoppt den Terror in Israel!
Gegen Antisemitismus und Antizionismus
Die Selbstmordanschl�ge in Afula, Hadera, Haifa, und
Jerusalem, bei denen am 1. und 2. Dezember 2001 31 Israelis auf grausame
Weise get�tet und �ber 300 schwer verwundet wurden, zeigen
unmissverst�ndlich: Jihad, Hamas und andere pal�stinensische
Organisationen wollen auf Dauer eine friedliche L�sung des
Nahost-Konflikts boykottieren. Sie haben bereits angek�ndigt, dass neue
"Operationen", dass neue Massaker folgen werden. Ihr erkl�rtes
Ziel ist und bleibt die Vernichtung Israels.
Die pal�stinensische Autonomieverwaltung unter Yassir
Arafat l�sst diese Organisationen frei agieren. Die Attent�ter kommen
nicht nur aus islamistischen Gruppierungen, sondern auch aus Arafats Fatah
und dem Sicherheitsdienst der Pal�stinensischen Autonomieverwaltung.
Bewusst l�sst die Autonomieverwaltung unter Arafat solchen
antisemitischen Mordaktionen freien Lauf, um den Konflikt zu eskalieren,
und so erh�hten internationalen Druck auf Israel zu erreichen.
Hoffte die israelische Regierung nach dem 11. September
noch auf internationales Verst�ndnis f�r ihren Kampf gegen den
pal�stinensischen Terror, musste sie schon wenig sp�ter feststellen,
dass die USA um eines breiten B�ndnisses mit aggressiv antisemitischen
Regimen der arabischen Liga willen, auf eine deutliche Unterst�tzung
Israels verzichtet. Die EU und allen voran Deutschland sind ohnehin darum
bem�ht, sich als �ehrlicher Makler" bei den arabischen Staaten zu
pr�sentieren und die vergleichsweise pro-israelischen USA als
Ordnungsmacht zu ersetzen.
In der deutschen �ffentlichkeit wird die israelische
Politik in einer merkw�rdigen Verdrehung von Ursache und Wirkung
zunehmend f�r den gegen sie gerichteten islamistischen Terror
verantwortlich gemacht. Das staatsoffizielle Holocaust-Gedenken, das mit
dem Bau des Holocaust-Mahnmals und der Einweihung des J�dischen Museums
neue H�hepunkte erreicht, ist l�ngst folgenlos f�r eine Beurteilung der
Lage Israels: �eine moralisch legitimierte Staatsgr�ndung mit
unmoralischen Konsequenzen" (SZ 4.12.01). Man ist stets um �Ausgewogenheit"
angesichts der �Gewaltspirale" bem�ht.
In Punkto Israel ist die Linke selten besser als ihr
b�rgerlicher Konterpart: In der taz wird die Hamas als seri�ser Akteur
im Nahostgeschehen pr�sentiert und auf linken Demonstrationen werden
Leute mit Israelfahnen verpr�gelt.
Wir rufen auf, Solidarit�t mit Israel und eine scharfe
Kritik am antisemitischen Terror und seinen deutschen Verharmlosern und
Rechtfertigern �ffentlich zu bekunden.
Buchtip von den
Hoteleigent�mern bzw. Hotelbetreibern des Eschel Haschomron Hotels in
Samaria.
Samaria - unsere Wurzeln. Die Bibel f�hlen, ber�hren, schmecken. F�r
DM 25,-- zu beziehen bei Ebal Foundation/ e-mail: [email protected] Sehr
empfehlenswert! |