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Rede Konrad Adenauer 27.09.1951
Deutschland ist zur moralischen und materiellen Wiedergutmachung verpflichtet
 
In der historischen Sitzung des Deutschen Bundestages am
27. September 1951 gab Bundeskanzler Adenauer im Auftrag der Bundesregierung folgende Erkl�rung zur Haltung Deutschlands gegen�ber dem Holocaust, den Juden und Israel ab. Diese Erkl�rung, die als Grundlage f�r die Beziehungen der Bundesrepublik und Israel betrachtet werden kann, ist von allen Parteien des Deutschen Bundestages einm�tig angenommen worden.

"Die Bundesregierung und mit ihr die gro�e Mehrheit des deutschen Volkes sind sich des unerme�lichen Leides bewu�t, das in der Zeit des Nationalsozialismus �ber die Juden in Deutschland und in den besetzten Gebieten gebracht wurde. Das deutsche Volk hat in seiner �berwiegenden Mehrheit die an den Juden begangenen Verbrechen verabscheut und hat sich an ihnen nicht beteiligt.

Es hat in der Zeit des Nationalsozialismus im deutschen Volke viele gegeben, die mit eigener Gef�hrdung aus religi�sen Gr�nden, aus Gewissensnot, aus Scham �ber die Sch�ndung des deutschen Namens ihren j�dischen Mitb�rgern Hilfsbereitschaft gezeigt haben. Im Namen des deutschen Volkes sind aber unsagbare Verbrechen begangen worden, die zur moralischen und materiellen Wiedergutmachung verpflichten, sowohl hinsichtlich der individuellen Sch�den, die Juden erlitten haben, als auch des j�dischen Eigentums, f�r das heute individuell Berechtigte nicht mehr vorhanden sind.

Auf diesem Gebiet sind erste Schritte getan. Sehr vieles bleibt aber noch zu tun. Die Bundesregierung wird f�r den baldigen Abschlu� der Wiedergutmachungsgesetzgebung und ihre gerechte Durchf�hrung Sorge tragen...

Die Bundesregierung ist bereit, gemeinsam mit Vertretern des Judentums und des Staates Israel, der so viele heimatlose j�dische Fl�chtlinge aufgenommen hat, eine L�sung des materiellen Wiedergutmachungsproblems herbeizuf�hren, um damit den Weg zur seelischen Bereinigung unendlichen Leides zu erleichtern.

Sie ist tief davon durchdrungen, da� der Geist wahrer Menschlichkeit wieder lebendig und fruchtbar werden mu�. Diesem Geist mit aller Kraft zu dienen, betrachtet die Bundesregierung als die vornehmste Pflicht des deutschen Volkes."

Zum Abschlu� dieser Bundestagssitzung erhoben sich die Abgeordneten von ihren Pl�tzen, um ihr Mitgef�hl f�r die Opfer der Judenverfolgung zum Ausdruck zu bringen.

Der Presse- und Informationsdienst der Bundesregierung schreibt dazu:

"Das offizielle Deutschland hatte damit vor sich selbst und vor aller Welt seinen Willen bekundet, geschehenes Unrecht so weit wie m�glich wieder gutzumachen und Israel mit der Bitte um Verzeihung die Hand zum Frieden zu bieten."

 

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