Ist die Kirche...

 

 

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Ist die Kirche...

 

 

Ist die Kirche das neue Israel?
Wie <<Christen<< das j�dische Volk geistlich enterbt haben
 

Eine gef�hrliche Irrlehre wird verbreitet

Nachdem bereits in der Antike die kirchlichen W�rdentr�ger die Juden pauschal des "Christusmordes" beschuldigt hatten, begannen sie, die Erben vom Sinai, die von Gott einen gro�en Reichtum an Heil empfangen hatten und zu Segenstr�gern f�r die ganze Welt berufen worden waren, durch eine verheerende "Enterbungstheorie" zu enttheologisieren. So entstand eine der schlimmsten Irrlehren des Christentums.

Die "Enterbungstheorie" bestand in folgender �berlegung: Weil die Juden Jesus als Messias verworfen und get�tet haben, hat Gott sie verflucht, bestraft und f�r immer verworfen. Die Heilszeit Israels ist damit endg�ltig vorbei. Das Volk Israel ist nun nicht mehr Gottes auserw�hltes Volk. Zwar hat es noch eine geschichtliche und biblische Bedeutung, aber es ist vom weiteren Welt- und Heilsplan Gottes ausgeschlossen. Niemals wieder wird es eine physische und geistliche Auferstehung bzw. Wiedergeburt erleben. Seit dem Kommen Jesu Christi und seinem Tod am Kreuz ist an die Stelle des alten Bundesvolkes Israel das neutestamentliche Gottesvolk, die Kirche Jesu Christi, getreten. Sie ist seitdem das neue und zugleich einzig wahre und legitime Israel, das "Israel Gottes der letzt Tage". Nun gibt es nur noch ein Israel ohne Juden. Kinder Abrahams sind allein die Christen, die an Christus glauben.

Bereits um das Jahr 55/56 n. Chr. gab es unter den Christen in Rom Tendenzen, das Heilsvolk Israel geistlich zu enterben. Die Heilszeit Israel wollte man f�r beendet erkl�ren, und die Gemeine Jesu sollte die Stelle Israels einnehmen. Paulus hat sich aber in R�mer 9-11 entschieden gegen ein "Enttheologisierung" Israels ausgesprochen.

Die sp�teren Kirchenf�hrer und Theologen lie�en sich jedoch von ihrer "Enterbungstheorie" nicht abbringen. Vielmehr behauptete zum Beispiel der Kirchenvater Augustinus vermessen und hochm�tig: Die Juden haben kein Recht mehr auf den Titel >Israel<, nicht einmal auf den Namen >Juden<."

Stellen Sie sich vor, man spr�che Ihnen als Christ dauernd und nachhaltig ab, ein Christ zu sein. Ja, man w�rde Ihnen sogar das Recht verweigern, sich als "Christ" zu bezeichnen. W�rde Sie das nicht zutiefst treffen und verletzen?

Wie m�ssen doch die Juden darunter gelitten haben, da� man ihnen ihre Religion, ihren Glauben, ihre Kultur, ja ihr ganzes geistiges und geistliches Erbe nehmen wollte, das Gott ihnen geschenkt hatte: die Gotteskindschaft, die Herrlichkeit Gottes, die Erw�hlung zum Volk Gottes (Bund), das Gesetz Gottes, den Gottesdienst, die g�ttlichen Verhei�ungen, die V�ter des Glaubens und den Juden Jesus (R�mer9,4,5). Wenn man ihnen auch alles zu nehmen versuchte, so hielten sie doch an ihrem Erbe unbeirrt und entschlossen fest. Sie beteten weiter zu Gott. Sie lasen weiter in ihrer Bibel. Sie hielten weiter ihre Gottesdienste. Sie vertrauten trotzdem auf die Erf�llung der Verhei�ungen ihres Gottes. Und daran hat sich bei ihnen bis heute nichts ge�ndert!

Aber die christlichen Enterbungstheoretiker lie�en sich davon nicht beeindrucken. Sie fanden hingegen recht absonderliche "Erkl�rungen". So meinte Augustinus: "Wenn sie (die Juden) als besondere Gemeinschaft bis zu ihrer Bekehrung weiter bestehen, dann nur deshalb, um durch ihre Verkommenheit Zeugnis f�r die Wahrheit des Christentums abzulegen."

Also haben diese Theologen das j�dische Volk systematisch all seiner Heilsg�ter beraubt. Und den Raub steckten die Christen ein. Voller Stolz r�hmte sich der Kirchenvater Terullian (150-225 n. Chr.): "Als die durch Christus erl�ste Heidenschaft ist die Kirche das neue Jerusalem." Im Laufe der Jahrhunderte taten es ihm im Brustton der �berzeugung viele Kirchenf�hrer - P�pste, Bisch�fe, Prediger - nach. Der Reformator Martin Luther sagte: "Nach dem neuen Bund sind die Juden nicht mehr Israel. Die Christen sind die rechten Israeliten und neuen Juden.

Nicht wenige Theologen und Kirchenchristen vertreten diese Theorie bis heute. Einer der bekanntesten evangelischen Theologen der Neuzeit, Paul Althaus, schrieb: "Die Kirche ist jetzt das Gottesvolk, das Israel Gottes. Israel als geschichtliches Volk ist seit Christus, in welchem sein heilsgeschichtlicher Beruf sich erf�llt hat, keine theologische, heilsgeschichtliche Gr��e mehr. Israel hat in der Kirche und f�r die Kirche keine Sonderstellung und keinen besonderen Heilsberuf mehr."

Das Christentum und seine "Enterbungspraxis"

Das nationale Ende Israels 135 n. Chr. und die Ausschaltung des judenchristlichen Einflusses aus der jungen Kirche der Fr�hzeit f�hrten zu einem �berlegenheitsgef�hl und zu einem Ausschlie�lichkeitsdenken des Christentums gegen�ber den Juden und ihrem Judentum. Die Heidenchristen traten nun mit dem Anspruch auf, das neue und einzig wahre Israel zu sein.

Um diesem Anspruch Nachdruck zu verleihen, setzten sie ihre "Enterbungstheorie" alsbald in die Praxis um. Dabei konnten sie sich der Unterst�tzung der weltlichen Obrigkeit gewi� sein. Einst von den heidnischen Kaisern verfolgt, war n�mlich das Christentum inzwischen Staatsreligion geworden. Konstantin d. Gr. (280-337 n. Chr.) war zum Christentum konvertiert und hatte die immer st�rker werdende Kirche staatlich legitimiert.

Ausger�stet mit einer gro�en Machtf�lle, dr�ngte nun die Kirche die "christianisierten" Kaiser, entsprechende Gesetze gegen die Juden zu erlassen, um die christliche "Enterbungstheorie" in die Praxis umzusetzen. Kirche und Staat, Altar und Thron holten erstmals gemeinsam zum Schlag gegen die Juden aus; deren Religionsaus�bung und die B�rgerrechte wurden drastisch beschnitten und eingeengt.

Die geistliche Enterbung der Juden fand aber nicht nur in einschl�gigen kirchlichen und staatlichen Rechtsverordnungen ihren Niederschlag. Sie r�ckte sich auch in entsprechenden theologischen Manipulationen zugunsten der Kirche aus. So wurden von den christlichen Theologen viele Aussagen der Bibel "umfunktioniert": Alle Droh- und Fluchworte Gottes, der Propheten, Jesu und der Apostel bezog man ausschlie�lich auf die Juden - alle Segensverhei�ungen dagegen auf die Christen. Die meisten Texte des Alten und Neuen Testaments, die von Israel sprechen, wurden vergeistigt und auf die Kirche �bertragen, ohne nach ihrem eigentlichen "Sitz" im Leben Israels zu fragen. Ja, man schreckte noch nicht einmal davor zur�ck, wo immer es m�glich war, das Wort "Israel" in der Bibel ersatzlos zu streichen oder durch Begriffe wie "Kirche", "Gemeinde" oder "Leib" zu ersetzen.

In diesem Zusammenhang darf auch das christliche Liedgut nicht unerw�hnt bleiben. In den christlichen Liedern des Mittelalters und der Neuzeit ist das "alte" Israel kein Thema. Wenn darin gelegentlich doch von "Israel" die Rede ist, dann ist damit weder das biblische Volk Israel noch das heutige Volk Israel gemeint, sondern die Kirche Jesu Christi. So hei�t es in Luthers Bu�lied:

"So tu Israel rechter Art das aus dem Geist erzeuget ward..."

In einem bekannten Lied von M. A. L�wenstern lautet der erste Vers:

"Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit! Lob ihn mit Schalle, werteste Christenheit! Er l��t dich freundlich zu sich laden: freue dich, Israel, seiner Gnaden!"

�hnlich verh�lt es sich mit den Worten "Jerusalem" und "Zion" in verschiedenen Liedern, wie "Wachet auf, ruft uns die Stimme" mit der Zeile: "Wach auf, du Stadt Jerusalem..." Oder das Adventslied "Tochter Zion, freue dich!" Damit ist weder das j�dische Zion noch das j�dische Jerusalem gemeint, sonder die Gemeinde bzw. Kirche Jesu Christi.

Nur in sehr wenigen christlichen Liedern des 18. und 19. Jahrhunderts, in denen es um die Bekehrung des j�dischen Volkes geht, findet der Begriff "Israel" eine eigentliche und urspr�ngliche Anwendung. Sonst aber hat die christliche Welt mit den Juden nichts mehr im Sinn, als sie geistlich zu enterben, furchtbar zu qu�len und schrecklich leiden zu lassen.

Wer Israel enterbt, enterbt Gott!

Alle theologischen Versuche, damals wie heute, Israel geistlich zu enterben, widersprechen dem Willen und Plan Gottes und auch der Realit�t:

Nirgendwo im Neuen Testament werden "Gottes liebste Kinder" von Gott, Jesus oder seinen Aposteln verflucht. Auch nicht wegen ihrer Mitschuld am Tod Jesu.
 
Die Juden wurden wegen ihrer Schuld auch nicht von Gott versto�en oder verworfen. Paulus, der bedeutendste chrisliche Theologe aller Zeiten, schreibt unmi�verst�ndlich: "Hat denn Gott sein Volk versto�en? Ausgeschlossen! Gott hat sein Volk nicht versto�en, das er von Anfang an erw�hlt hat" (R�mer 11,1.2;vgl. Psalm 94,14;1.Samuel 12,22).
 
Die Erw�hlung Israels zum Volk Gottes ist unwiderruflich und zeitlich unbegrenzt. Gott hat sich daf�r verb�rgt. Seine Verhei�ung an Abraham lautet: "Mein Bund zwischen mir und dir und allen deinen Nachkommen in jeder Generation. Er ist unumst��lich f�r alle Zeiten" (1.Mose 17.7; vgl. Psalm 89, 4.5; Jesaja 55, 3;2. Samuel 7,24.26.29).
 
Also ist auch das heutige Volk Gottes auserw�hltes Volk! Denn was die Juden in aller Welt bis heute verbindet, ist der Glaube an den Gott ihrer V�ter. Der Wegbereiter des neuen Staates Israel, der Jude Theodor Herzl (1860-1904), sagte: "Wir erkennen uns am v�terlichen Glauben als zugeh�rig. Der Glaube h�lt uns zusammen."
 
Deshalb kn�pfte der neue Staat Israel 1948 auch bewu�t an das biblische Israel an, das Israel der Propheten. An dieser Einstellung der Juden hat sich bis heute nichts ge�ndert. So sagte der fr�here israelische Ministerpr�sident Shimon Peres:
"Wir wurden im Scho�e von Propheten aufgezogen. Das war gestern unsere St�rke, das wird morgen unsere St�rke sein."
 
Die Kirche Jesu Christi ist nicht Israel. Denn das eigentliche Israel hat nie aufgeh�rt zu existieren. Es lebt und ist weiterhin Gottes Volk und Erbteil Gottes im v�lkisch-heilsgeschichtlichen Sinn
(5. Mose 33, 29; Jeremia 10,16; R�mer 11,2). Die Kirche Jesu Christi ist dagegen das neutestamentliche Volk Gottes im geistlichen Sinn. Und als solches kann es weder das Erbe des irdischen Volkes Israel antreten, noch dieses Volk im v�lkisch-heilsgeschichtlichen Sinn ersetzen.
 
Wer das alte und heutige Volk Israel enterbt, enterbt Gott! Denn Israel ist das einzige Volk, das getreu dem g�ttlichen Wort (Jesaja 43, 7) in seinem Namen einen der Namen f�r �Gott� tr�gt, n�mlich EL: lsra-EL (Gottesstreiter: 1. Mose 32, 29).
Gott hat dem Volk Israel f�r alle Zeiten zugesichert:
>Ich gebe euch einen ewigen Namen, der nie vergehen wird!< (Jesaja 56, 5). Darum geschah es auch nicht von ungef�hr, da� David Ben Gurion zwei Tage vor der Staatsgr�ndung beharrlich darauf bestand, da� der neue j�dische Staat unbedingt �Israel� hei�en sollte und nicht, wie urspr�nglich geplant, �Jud�a� bzw. �Zion�. Wer also das biblische Israel oder das Israel von heute geistlich beraubt, beraubt Gott. Wer Israel enterbt, erkl�rt damit nicht nur Israel, sondern auch Gott f�r tot. Denn in der Regel werden nur Tote beerbt. Das Volk Israel aber lebt - gestern, heute und morgen! Weil Gott lebt! Und weil seine Verhei�ungen ewig g�ltig sind!

Dies alles aber haben christliche Theologen bis heute mit wenigen Ausnahmen nicht wirklich erkannt. Zwar wurde in mehreren >Erkl�rungen< von Synoden und Bischofskonferenzen die >bleibende Erw�hlung< des alten Bundesvolkes Gottes (Israel) niedergeschrieben. Dennoch wird in der Praxis das j�dische Volk weiter enttheologisiert, seiner g�ttlichen Segensverhei�ungen beraubt und mit allen erdenklichen Mitteln gedem�tigt.

Wie geistlich blind sind doch die >Kirche< und die ewiggestrigen >Christen< in ihrem erhabenen Stolz �ber das Volk Israel und das Judentum!

 

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