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Durban - 

Hetze gegen Juden unter dem Dach der UNO

 

Die sog. "Antirassismuskonferenz vom August/ September 2001 ist zu einem ganz traurigen Kapitel der Welt bzw. der Staatengemeinschaft verkommen. Alte Klischees gegen die Juden wurden ausgepackt und - statt sich des eigentlichen Themas 'Rassismus' anzunehmen ist die Konferenz zu einer Hasstirade gegen Juden und Israel verkommen.

NGO's (Nicht Regierungsorganisationen) aller Welt haben auf Israel eingepr�gelt und eine unglaubliche Hetze gegen einen (!) Staat verbreitet; christliche Organisationen haben - in Kenntnis einer traurigen eigenen Geschichte - die alte Hetze die Juden seien die Christusm�rder wieder aufgenommen.

Nochmals: Es ist unbegreiflich, da� man stillschweigend hinnimmt, da� die UNO-Menschenrechtskommission  lediglich einen nationalen Konflikt als ihr Thema sieht. Mary Robertson, Vorsitzende der UNO-Menschen- rechtskommision mu� sich ebenso wie der UNO Generalsekret�r Kofi Annan fragen, weshalb man diesen Hass gegen Israel durch die Konferenz in Durban gef�rdert hat.

Durban erh�lt einen ganz traurigen Platz in der Geschichte der Beziehungen der Staatengemeinschaft zu Israel. 

Diese Seite fasst die schlimmsten Ausw�chse kurz zusammen. 

28.08.02

Anti-israelische Propaganda auf Weltgipfel in Johannesburg

 Pal�stinensische Aktivisten nutzten den am Montag er�ffneten UN-Gipfel f�r nachhaltige Entwicklung in Johannesburg als Plattform f�r Anschuldigungen gegen Israel. Fadwa Barghouti, die Ehefrau des von Israel inhaftierten Top-Terroristen Marwan Barghouti hielt am ersten Tag des zweiw�chigen Gipfels eine Pressekonferenz ab, bei der sie Israel beschuldigte, ihren Mann zu foltern. Barghouti befindet sich seit April diesen Jahres in Haft und wurde am 14. August vor einem israelischen Gericht der Initiierung von 37 Terroranschl�gen mit 26 Todesopfern angeklagt. Er gilt als Hauptfigur der aktuellen Intifada, die bisher �ber 2000 Tote forderte (Pal�stinenser und Israelis). Fadwa, die von Barghoutis Anwalt Khader Shikrat unterst�tzt wurde, verglich ihren Ehemann mit dem fr�heren s�dafrikanischen Staatspr�sidenten Nelson Mandela und klagte Israel an, einen �Holocaust in Pal�stina� zu veranstalten. Shikrat hatte sich zuvor mit dem stellvertretenden s�dafrikanischen Au�enminister Aziz Pahad getroffen. Letzterer hatte sich bereiterkl�rt, die pal�stinensische �Free Barghouti�- Kampagne ( Befreit- Barghouti- Kampagne) zu unterst�tzen. Auch Nelson Mandela ist Mitglied dieser Bewegung, die von mehreren Vertretern der regierenden s�dafrikanischen Partei �Afrikanischer Nationalkongress� unterst�tzt wird. Mark Sofer, ein hoher Beamter des israelischen Au�enministeriums kommentierte: �Ich habe Vergleiche Barghoutis mit Slobodan Milosovic und Saddam Hussein geh�rt. Ihn mit Mandela gleichzusetzen ist eine Verzerrung h�chsten Grades." Als Shikra auf der Pressekonferenz Israel beschuldigte, 230 pal�stinensische Kinder in Lagern des Geheimdienstes �Schin Bet� zu foltern, erhoben sich 50 Mitglieder des Weltverbandes J�discher Studenten als Protest von ihren Pl�tzen. Sie trugen T-Shirts mit der Aufschrift �Stop hijacking the summit� (H�rt auf, den Gipfel zu �bernehmen) und "Stop Durbanizing the WSSD" (H�rt auf, den Weltgipfel zu �Durbanisieren�). Damit verwiesen sie auf die anti-israelische Stimmung auf dem UN-Gipfel gegen Rassismus in Durban/S�dafrika im letzten Jahr. Als die Studenten sich weigerten, sich wieder hinzusetzen, wurden sie von der Polizei nach drau�en bef�rdert, wo sie nach Augenzeugenberichten Friedenslieder in Englisch, Hebr�isch und Arabisch sangen. Pal�stinensische Studenten versuchten, sie mit dem Slogan �Befreit Pal�stina� zu �bert�nen. Die Pressekonferenz war vom �Pal�stinensischen Solidarit�tskomittee S�dafrikas� organisiert worden. Diese Organisation plant Demonstrationen w�hrend des Gipfeltreffens und insbesondere am 28. September, dem zweiten Jahrestag der aktuellen Intifada. An dem Gipfel f�r nachhaltige Entwicklung in Johannesburg nehmen ca. 50 000 Delegierte aus 104 L�ndern teil. Ziel ist es, eine �Agenda des Handels� mit konkreten Zielvorhaben und Zeitpl�nen zu verabschieden, die weltweite Armutsbek�mpfung, fairen Welthandel, Ver�nderung von Konsumgewohnheiten, Umwelt-, Klima- und Artenschutz voranbringen soll. Der J�dische Nationalfonds, die einzige private israelische Organisation, die mit einem Stand vertreten ist, befindet sich unter st�ndigem Druck pal�stinensischer Demonstranten und lokaler islamischer Radiosender. Der Stand der Pal�stinensischen Autonomieverwaltung befindet sich in 15m Entfernung und zeigt keinerlei Informationen zum Thema der Konferenz. Vielmehr ist er mit einem Banner �Viva Intifada� (Es lebe die Intifada) geschm�ckt, anti-israelische Zeitungen und Pal�stinensert�cher mit einer Israelkarte, unter der �Pal�stina� steht, werden verteilt. 

(c) ICEJ

24.08.02

Durban-Genf-Johannesburg

Die uns�glichen Kampagnen gegen Israel unter dem Mantel der UNO.

Link:

Durban-Genf-Johannesburg
Plattform gegen Israel

Letzte Meldung:

09.03.02

Antisemitismus - die Herausforderung annehmen

Das empfehlenswerte Wochenmagazin beleuchtet das Thema "Durban" nochmals ausf�hrlich

 

 

Die Herausforderung annehmen (bitte anklicken!)
Das Herz europ�ischer Studenten schl�gt f�r Israel (bitte anklicken!)
Schlimmste Zeit seit dem Weltkrieg (bitte anklicken!)

09.03.02

H�sslich und niveaulos"

Das empfehlenswerte Wochenmagazin nimmt mit einem weiteren Artikel zum Thema "Durban" Stellung 

 

(bitte anklicken!)

 

09.03.02

Alte Berichte aus dem Jahr 2001 �ber die Hasskonferenz in Durban

UN Papier setzt Zionismus mit Rassismus gleich 
Vom 31. August bis zum 7. September wird in Durban in S�dafrika als 
H�hepunkt des diesj�hrigen "Internationalen Jahres gegen Rassismus" die dritte "Weltkonferenz gegen Rassismus" der Vereinten Nationen (UN) stattfinden. 

Die Konferenz werde ein Meilenstein im Kampf gegen den 
Rassismus sein, verspricht Mary Robinson, UN-Hochkommissarin f�r 
Menschenrechte und habe das �Potential, den Geist des neuen Jahrhunderts auf der Grundlage der gemeinsamen �berzeugung zu gestalten, dass wir alle Mitglieder einer Menschen-Familie sind." 
In der Themenauswahl befindet auch sich ein Vorentwurf f�r eine 
Deklaration, die Israel in Bezug auf die Pal�stinenser der "Verbrechen gegen die Menschheit" beschuldigt und sich auf die Entwicklungen nach 1948 mit "ethnischer S�uberung unter der arabischen Bev�lkerung im historischen Pal�stina" bezieht. Weiter lautet nach Angaben aus der "Jerusalem Post" der Vorentwurf zur Klausel 55 wie folgt: 

"Es besteht gro�e Sorge �ber die Zunahme der rassistischen Praktiken des Zionismus. genauso wie �ber das 
Auftreten von rassistischen und gewaltt�tigen Bewegungen, die sich auf Rassismus und diskriminierende Ideen gr�nden, insbesondere die zionistische Bewegung, die auf der �berlegenheit einer Rasse [der j�dischen] basiert." 
Ebenso zielt Klausel 25 auf Israels Siedlungspolitik ab. Unter dem 
Stichwort �Ethnische S�uberungen, V�lkermord, Sklaverei und �hnliche 
Verbrechen� hei�t es: �Wir best�tigen, dass fremde Besatzung, die auf 
Siedlungen gegr�ndet ist, die auf Rassendiskriminierung mit dem Ziel 
best�ndiger Besatzung baut, die auf milit�rischer Abriegelung von St�dten und D�rfern beruht, v�llig den Grunds�tzen der Vereinten Nationen widerspricht. Sie stellt eine neue Form der Apartheid dar, ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und eine ernste Bedrohung des Weltfriedens und der weltweiten Sicherheit.� 
Diese Deklaration, st��t in Israel auf gro�e Bedenken. Der stellvertretende Au�enminister Michael Melchior sieht darin nicht nur eine Delegitimierung des Staates Israel im allgemeinen, sondern auch eine Abschw�chung der Verbrechen, die in der Vergangenheit gegen das j�dische Volk begangen worden sind. 
In einer abschlie�enden Vorbereitungskonferenz in Genf am 30. Juli wird es zu einer letzten Abstimmung �ber das Dokument und m�glichen Umformulierungen kommen. Billigt das UNHCR-Vorbereitungskomittee die derzeit vorliegende Deklaration, wird der Zionismus auf der "Weltkonferenz gegen Rassismus" Thema sein. 
 



Fischer: "Antizionismus f�hrt zu Antisemitismus" 
In der vergangenen Woche trafen sich Vertreter des amerikanisch-j�dischen 
"Simon-Wiesenthal-Centers" mit dem deutschen Au�enminister Joschka Fischer in Berlin, um mit ihm �ber eine geplante anti-zionistische Deklaration auf der Weltkonferenz gegen Rassismus in Durban (S�dafrika) Ende des n�chsten Monats zu sprechen. 

Die Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, 
die Verbrechen des Holocausts aufzudecken und weltweit Antisemitismus zu 
bek�mpfen, zeigt sich sehr besorgt �ber die Deklaration, welche konstatiert, 
dass die zionistische Bewegung auf einer rassistischen Grundidee basiert. 
Nach Informationen des "Simon-Wiesenthal-Centers" habe sich der deutsche 
Au�enminister w�hrend des einst�ndigen Treffens gegen eine Ettiketierung 
Israels als rassistischen Staat ausgesprochen habe. "Antizionismus f�hrt 
unvermeidbar zu Antisemitismus", hatte Fischer in diesem Zusammenhang 
bemerkt. Weiter habe er bez�glich des Nahostkonflikts sein Verst�ndnis f�r 
die israelische Ablehnung des von Pal�stinensern geforderten "Rechts auf 
R�ckkehr" ausgedr�ckt und hinzugef�gt, dass dieses Konzept in der 
Nachkriegszeit des 2. Weltkrieges in Europa "den ganzen Kontinent 
destabilisiert h�tte". Auch in Zukunft werde Fischer sich au�erdem gegen 
arabische antij�dische Rhetorik wenden, wie er es bei dem letzten Besuch des syrischen Pr�sidenten Bashar Assads getan habe. Bei Assads Besuch in Berlin am 11. Juli, dem ersten Deutschlandbesuch eines hohen syrischen Vertreters nach 23 Jahren, hatte Fischer den syrischen Pr�sidenten zu einem "postiven Beitrag in dieser schwierigen Phase der Friedensbem�hungen im Nahen Osten" aufgefordert und ihm zu einer ver�nderten politischen Rhetorik gegen�ber Israel geraten. 
Auf einer Anti-Rassismus-Konferenz haben sich am Sonntag in Kairo nach 
Informationen der Associated Press (AP) ca. 65 Vertreter regionaler und 
internationaler Menschenrechtsorganisationen f�r einen "bedingungslosen 
R�ckzug Israels aus pal�stinensischem und syrischen Territorium" 
ausgesprochen und zu einer Unterst�tzung des pal�stinensischen Aufstandes 
aufgerufen, "da dieser mit rassistischen Unterwerfungspraktiken und 
Menschenrechtsverletzungen [durch Israel] konfrontiert ist." 
 
 

Kapstadt: Zehntausende islamische Gl�ubige nahmen gestern an einer
Kundgebung gegen Israel in S�dafrika teil, in der Premierminister Ariel
Scharon als "M�rder" bezeichnet und mit Adolf Hitler verglichen wurde.
S�dafrika ist auch der Schauplatz f�r die "Weltkonferenz gegen Rassismus",die vom 31. August bis zum 7. September in Durban stattfinden soll. 

Eine geplante Deklaration, die Israel bez�glich des Umgangs mit den
Pal�stinensern der "ethnischen S�uberung" bezichtigt und den Zionismus als rassistische Bewegung brandmarkt, wird auch von der USA und den europ�ischen Staaten abgelehnt werden, so die Zusage mehrerer Staaten gegen�ber dem israelischen Au�enministerium.

 

UN-Weltkonferenz �ber Rassismus
In Durban (S�dafrika) hat heute die UN-Weltkonferenz �ber 
Rassismus begonnen. Die Pal�stinenser nutzen das achtt�gige 
Forum, zu dem sich politische Vertreter aus mehr als 150 
L�ndern und zahlreiche Menschenrechtsorganisationen versammelt 
haben, als politische Plattform. In einer �berwiegend von 
arabischen Staaten gest�tzten Deklaration, die im Laufe der 
kommenden Woche von der Konferenz verabschiedet werden soll, 
wird Israel als einziger Staat der Erde gesondert erw�hnt und 
in Bezug auf den Umgang mit der arabischen Bev�lkerung scharf 
kritisiert. Proteste gegen eine einseitige Verurteilung des 
j�dischen Staates, die im Vorfeld von Seiten Israels zur Sprache
gebracht wurden, hatten jedoch zu keiner wesentlichen
Umformulierung gef�hrt. 
Bereits gestern war es im Vorfeld der Konferenz zu 
Demonstrationen gekommen.
Heute marschierten etwa Zehntausend durch Durban, um gegen 
Israel und f�r die Pal�stinenser zu protestieren. 
UN-Generalsekret�r Kofi Annan nahm in seiner Er�ffnungsrede 
ebenfalls Stellung zum Nahostkonflikt. Nie d�rfe vergessen oder 
abgemindert werden, dass das j�dische Volk in vielen Teilen
der Welt Opfer von Antisemitismus gewesen sei und in Europa Ziel
des Holocausts, sagte er. "Dennoch k�nnen wir von den 
Pal�stinensern nicht erwarten, dass sie dies als Grund daf�r 
akzeptieren, dass das Unrecht, das ihnen angetan wird - 
Vertreibung, Besatzung, Abriegelung und au�ergerichtliche 
T�tungen - ignoriert wird", fuhr er fort und wurde an
dieser Stelle in seiner Rede durch den Beifall des 
Auditoriums unterbrochen.

 

 

 

 

Jerusalem, 25. Juli 2001

 

BRIEFING F�R DAS DIPLOMATISCHE KORPS VOM STELLVERTRETENDEN AU�ENMINISTER RABBI MELCHIOR UND DEM DIREKTOR DER ANTIDIFFAMIERUNGSLIGA ABE FOXMAN

(�bersetzung aus dem Englischen)

 

RABBI MELCHIOR: Guten Morgen, Ihre Exzellenzen, willkommen, Herr Abe Foxman, Direktor der ADL, ein guter Freund und jemand, der - seitdem ich denken kann, zumindest aber seitdem ich im �ffentlichen Leben stehe - ein wirklicher Verfechter im Kampf gegen den Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen jegliche Art von Ungerechtigkeit ist. Wir f�hlen uns geehrt, Sie heute bei uns begr��en und Ihre Worte h�ren zu d�rfen. Ich f�hle mich sehr geehrt, so namhafte Teilnehmer bei diesem Treffen hier zu haben, da das Thema, das wir hier behandeln, �beraus ernst ist.

Der Staat Israel hat als Staat des j�dischen Volkes eine besondere Verpflichtung gegen�ber dem Weltjudentum, der Geschichte des j�dischen Volkes, seiner eigenen Zukunft und auch gegen�ber der Menschheit, �ber das �lteste Vorurteil zu sprechen, das Vorurteil, das von allen Vorurteilen das b�sartigste ist � den Antisemitismus, den wir w�hrend der letzten mindestens 2.500 Jahre schon in so vielen Verkleidungen gesehen haben.

Wenn ich �ber die Verkleidungen spreche, ist es interessant, die Entwicklung des Antisemitismus zu verfolgen und zu sehen, dass in jedem Zeitalter, in jedem Zeitabschnitt der Antisemitismus auf verschiedene Weise zum Ausdruck gekommen ist, aber das zentrale Motiv � der Hass auf Juden  � ist immer dasselbe gewesen. Es wurde immer auf die Art dargestellt, auf die man wahrgenommen hat, was die Menschen zu dieser Zeit als Identit�tsmittelpunkt in den verschiedenen Gesellschaften gesehen haben, in denen diese Art des Hasses zum Ausdruck gekommen ist. In den Zeiten, in denen das Christentum die Quelle der Legitimation war, gab es den christlichen Antisemitismus, der sich darin widerspiegelte, den Juden als Antichristen zu betrachten oder als denjenigen, der verantwortlich war f�r die Kreuzigung von Jesus, und das war das zentrale Motiv des Antisemitismus jener Zeit. Es gab andere Zeiten, zu denen die Menschen weniger an die Religion glaubten und das zentrale Motiv der Jude als religi�se Person war, w�hrend die Welt um ihn herum aus Agnostikern oder Atheisten bestand. Es gab Zeiten, zu denen der Nationalismus das wesentliche Identit�tsmotiv war und die Juden diejenigen waren, die nicht nationalistisch waren, die kosmopolitisch waren. Und auf der anderen Seite gab es Zeiten, als der Internationalismus das Codewort der Identit�t war und die Juden die Nationalisten waren und nicht diejenigen, die an den Internationalismus glaubten.

Auf diese Weise kann man von Gesellschaft zu Gesellschaft gehen und sehen, wie die Identit�t dieser Gesellschaft aussah und wie sie ihren Hass auf das j�dische Volk dargestellt hat. Es gab Zeiten der rassistischen Diskriminierung, wie zum Beispiel die Zeit der Nazis. Es gab Zeiten und L�nder, in denen es �berhaupt keine Juden gab, aber in diesen L�ndern war der Antisemitismus h�ufig anzutreffen. Es gab L�nder mit einem sehr hohen j�dischen Bev�lkerungsanteil, in denen der Antisemitismus stark vertreten war. Jean Paul Sartre, der ber�hmte franz�sische Philosoph, kam, nachdem er all die verschiedenen Gr�nde f�r den Antisemitismus untersucht hat � die psychologischen, die soziologischen Gr�nde usw., all das, was in s�mtlichen Zeitaltern der Fall war � am Ende zu dem Schluss, dass der Antisemitismus etwas Erkl�rbares sei, und er erl�uterte es einfach als ein metaphysisches Ph�nomen der Menschheit.

Leider ist das, was ich Ihnen heute morgen erz�hlen will, eine Situation, die heute offenkundig ist, in der wir den Antisemitismus in allen verschiedenen Aspekten durch alle Zeiten der Geschichte hindurch heute in einer neuen, b�sartigen Form ausgedr�ckt sehen, die sich seit Beginn der Intifada im letzten Jahr sehr verst�rkt hat. Ich denke, wir m�ssen dies auf normale Weise zur Kenntnis nehmen, aber auch dementsprechend handeln.

Ich will hier ein paar der ernstesten Erscheinungen beschreiben, die ich in dieser Situation sehe, und wie diese mit der anstehenden Konferenz gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Durban, S�dafrika, zusammenh�ngen.

Was mich am meisten nerv�s macht, ist das, was heute in der arabischen Welt geschieht. Ich muss Ihnen sagen, dass der arabische Antisemitismus, der moslemische Antisemitismus sich meines Erachtens traditionell sehr stark vom europ�ischen Antisemitismus unterscheidet. Juden waren in moslemischen L�ndern wie Christen tolerierte Minderheiten und wir haben beinahe durch die ganze Geschichte hindurch keinen Antisemitismus der traditionellen Art erlebt, wie er in erster Linie in Europa zu finden war. In den moslemischen und arabischen L�ndern der arabischen Welt gab es nicht viele Formen dieser Art des Antisemitismus. Nat�rlich gibt es ganz bekannte Ausnahmen und Ausdrucksformen von Antisemitismus und Massakern gegen Juden, aber das war nicht die traditionelle Tagesordnung der moslemischen Welt. Das gilt auch f�r die letzten 50 Jahre. Ich denke, wenn mich irgendjemand letztes Jahr gefragt h�tte, ob es der Antisemitismus in den arabischen L�ndern weit verbreitet sei, h�tte ich geantwortet: �Nein, �berhaupt nicht.�

Ich m�chte auch gerne eine Unterscheidung zwischen dem Antisemitismus und dem Teil eines politischen Konflikts zwischen den arabischen L�ndern und dem Staat Israel treffen. Es handelt sich um einen politischen Konflikt, wegen dem ich pers�nlich in die Politik gegangen bin, um ihn - leider ohne gro�en Erfolg - zu beenden. Aber wir werden nicht aufgeben, um diesem Konflikt ein Ende zu setzen. Aber Israel zu kritisieren, die israelische Regierung zu kritisieren, wird nicht, wurde nicht und darf niemals als Antisemitismus bezeichnet werden. Es ist absolut legitim, die israelische Regierung zu kritisieren, genauso wie man die �gyptische Regierung, die amerikanische Regierung oder sogar die norwegische Regierung kritisiert. Jede Regierung kann kritisiert werden, und die Kritik an der israelische Regierung ist eine Aufgabe, der ich pers�nlich seit vielen Jahre nachgehe. Es ist in meiner derzeitigen Position etwas schwieriger, aber es ist innerhalb eines demokratischen Rahmens absolut legitim, Regierungen zu kritisieren. Selbst scharfe Kritik und harte Worte haben nichts mit Antisemitismus zu tun. Wir m�ssen sehr vorsichtig sein, wenn es darum geht, Personen, Dinge oder Erkl�rungen als antisemitisch abzustempeln.

Aber es gibt eine rote Linie und diese rote Linie wurde in den letzten Jahren, insbesondere w�hrend des letzten Jahres, sehr deutlich �berschritten. Um es noch einmal zu sagen, h�tten Sie mich vor einem Jahr gefragt, ob es den Antisemitismus in den arabischen L�ndern als zentrale, vorherrschende Erscheinung g�be, h�tte ich dies verneint. Aber wenn Sie mich heute fragen, wei� ich die Antwort wirklich nicht. Ich kenne die Antwort nicht, weil ein Tornado des Hasses, der Aufhetzung, der antisemitischen Propaganda gew�tet hat, der alle klassischen Ph�nomene des Antisemitismus benutzt hat, alle, die wir kennen, einschlie�lich einiger neuer Ph�nomene in dieser Kampagne, die durch die ganze arabische Welt gezogen ist und die von der modernen Technologie noch verst�rkt wurde � haupts�chlich vom kommerziellen Fernsehen. Heute gibt es 30 arabische Fernsehsender � einige dieser Sender machen ausgezeichnetes Fernsehen, anders als das Propagandafernsehen der Vergangenheit, als jeder in der arabischen Welt einfach irgendeinen Kanal eingeschaltet hat. Heutzutage haben wir es mit Qualit�tsfernsehen zu tun.

Wir finden ihn auch in den Zeitungen, auf eine ganz andere Art und Weise. Es gab fr�her auch die klassischen Ausdrucksformen des Antisemitismus � vor dem Frieden mit �gypten beispielsweise � sogar unter f�hrenden Journalisten, aber nicht in der Intensit�t, mit der wir es heute zu tun haben. Es geht heute nicht darum, ein Beispiel zu finden. Die Beispiele werden an jedem einzelnen Tag, zu jeder einzelnen Stunde, in den meisten Zeitungen, in den Leitartikeln geliefert von den Hauptautoren der Zeitungen und des Fernsehens. Man sieht darin wieder eine klassische Form des Antisemitismus, die der arabischen Welt fremd ist, die aber die arabische Welt heute von Europa und von anderen Orten �bernommen hat.

Sie kennen den alten Vorwurf gegen die Juden, dass die Juden zum Beispiel die Brunnen vergiften w�rden, ein Vorwurf aus dem Mittelalter. Wollten die Anf�hrer die Aufmerksamkeit von ihrem Versagen ablenken, sagten sie: �Die Juden sind der Grund f�r all unsere Schwierigkeiten, wisst ihr, sie vergiften die Brunnen,� als der Hygienestandard nicht so war wie er sein sollte. Dieses alte antisemitische Motiv kommt heute in der arabischen Welt, in einem Artikel nach dem anderen, in Fernsehprogrammen, auf viele verschiedene Arten wieder ins Spiel: die Israelis bringen Drogen in Umlauf; die Israelis stellen einen besonderen Kaugummi her, der die arabische Bev�lkerung langsam schw�cht; die Israelis benutzen Giftgas; die Israelis ermutigen die arabischen Nationen zum Gl�cksspiel; die Israelis vergiften die Nahrung und das Wasser, um der pal�stinensischen Bev�lkerung Krankheit und einen langsamen Tod zu bringen.

Sie werden Arafat nie dar�ber reden h�ren, dass die Israelis die Pal�stinenser erschie�en; er wird immer sagen, dass die Israelis Uranmunition verschie�en, um daraus nicht nur einen Kampf zu machen, sondern ein Verbrechen gegen die Menschheit. Sie werden in der pal�stinensischen Presse h�ren, dass die israelischen Hubschrauber Schokolade f�r die jungen Pal�stinenser abwerfen, so dass sie von dieser Schokolade vergiftet werden; dass die Israelis G�rtel sehr billig verkaufen, f�r nur ein paar Schekel. Warum? Weil diese G�rtel radioaktives Material enthalten, das die arabische Bev�lkerung vom G�rtel abw�rts schw�cht, so dass die n�chste Generation, die in der arabischen Welt geboren wird, eine schwache Generation sein wird, nicht in der Lage, sich gegen die Juden aufzulehnen. Und wieder haben wir es mit einem Vorwurf zu tun, einem klassischen antisemitischen Motiv, und es wiederholt sich immer und immer wieder in allen Formen.

Religi�ser Antisemitismus ist ein anderes Thema, das in vielen Formen in der arabischen Presse auftaucht. Es gibt ein Motiv, dass die Juden nicht an das Leben nach dem Tod glauben und daher so gierig sind. Darum m�ssen sie die Welt kontrollieren, sie m�ssen die Weltpresse kontrollieren, sie m�ssen die Regierungen der Welt kontrollieren. Man hat das Motiv, wie das Protokoll der �ltesten von Zion, das heutzutage in der arabischen Welt als g�ltiges Dokument angesehen wird. Jeder, der es vom historischen Standpunkt aus untersucht hat, wei� nat�rlich, dass dies eine diffamierende Entstellung ist, aber in der arabischen Welt wird es heute leider als eine als authentische Hauptquelle akzeptiert, und alle darin enthaltenen Beschuldigungen werden verbreitet.

Au�erdem gibt es alle traditionellen Bilder der Juden, des h�sslichen Juden, des satanischen Juden, des Juden mit H�rnern, des gerissenen Juden, des gierigen Juden � all diese Bilder sieht man wieder und wieder, und heute gibt es keine Unterscheidung zwischen den einzelnen Juden: manchmal ist es ein Jude ohne Gesicht, manchmal tr�gt er das Gesicht von Sharon, manchmal das von Peres oder von Barak. In diesem Zusammenhang gibt es keine Unterscheidung zwischen rechts und links.

Noch gravierender ist der Einsatz des Holocaust. Das ist sehr interessant. Das Leugnen des Holocaust existierte in der arabischen Welt �berhaupt nicht. Es ist ein Ph�nomen der westlichen Welt, das sich mit vielen Hassgedanken der westlichen Welt ausbreitet, um zu verstehen, dass man heute nicht neue Verbrechen gegen die Menschheit vorbereiten oder gegen irgendjemanden Rassismus praktizieren kann, vor dem Hintergrund dessen, was w�hrend des Holocaust geschah. Darum muss man zuallererst den Holocaust leugnen bzw. wenn man den Holocaust nicht leugnet, ihn zumindest zu etwas Belanglosem machen, ihn bagatellisieren oder ihn minimieren oder ihn relativieren, ehe man die eigene Bev�lkerung auf neue Verbrechen gegen irgendjemanden vorbereiten kann, gegen Juden, Schwarze oder Moslems oder gegen irgendjemanden sonst.

Es handelt sich dabei um ein Ph�nomen, das man an verschiedenen Orten in der westlichen Welt finden kann, und ich wei�, dass dies eines der Motive ist, die Abe Foxman sehr genau untersucht hat. Heute wurde dies in der arabischen Welt �bersetzt. Es wurde in der arabischen Welt haupts�chlich �bersetzt, so glaube ich, weil die arabische Welt eine Interpretation der Gr�ndung des Staates Israel angenommen hat, von der ich glaube, dass sie absolut falsch ist, aber diese Theorie besagt, dass die Gr�ndung des Staates Israel aufgrund des schlechten Gewissens der Europ�er nach dem Holocaust erfolgte. Kann man daher den Holocaust leugnen und sagen, dass er entweder nicht stattfand oder dass er, falls er stattfand, eine von so vielen Episoden der Geschichte ist, ein Detail in der Geschichte, und den Holocaust bagatellisieren; wenn man das machen kann, nimmt man dem j�dischen Volk und der Suche des j�dischen Volkes nach seiner Selbstbestimmung den letzten Funken Legitimation.

Leider sind diese Ausdrucksformen, die f�r viele viele Jahre lang nur sporadisch auftraten, sehr viel konzentrierter geworden, sogar in L�ndern wie Jordanien, in dem es bisher keinen offiziellen Antisemitismus gab. Heute kann man sie in der jordanischen Presse finden und viele dieser Artikel erscheinen in L�ndern wie �gypten und Syrien. In einigen dieser L�nder wird man keine dieser Ausdrucksformen bei Staatsoberh�uptern finden, in anderen L�ndern, insbesondere Syrien und in den verbrecherischen L�ndern Irak, Iran, Libyen usw. h�rt man, wie selbst die Staatsoberh�upter diese antisemitischen �u�erungen von sich geben.

Ich m�chte Ihnen nur ein paar der ber�hmten Beispiele aus Syrien geben. Als Bashar Assad vor kurzem den Papst empfing, am 5. Mai, sagte er, die Israelis w�rden versuchen, alle Prinzipien der monotheistischen Religionen abzuschaffen. Es sei die gleiche Art von Mentalit�t, die sie dazu brachte, Jesus zu verraten und ihn zu foltern, und es sei die gleiche Mentalit�t, mit der sie versuchten, den Propheten Mohammed zu t�ten. Es gibt viele solcher �u�erungen. Ich gebe Ihnen nur sehr wenige Beispiele. Da gibt es den Ausspruch des Verteidigungsministers, der ein notorischer Antisemit ist und sogar B�cher dar�ber geschrieben hat. Er sagte zum Beispiel am 6. Mai im syrischen Fernsehen: �Das israelische Problem hat wirklich keine Priorit�t, wenn jeder Araber nur einen Juden t�tet, wird es keine Juden mehr geben. Also gibt es kein Problem.� Das sagt der Verteidigungsminister eines Landes, das Mitglied des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sein will. Er sagte, dass er der erste sein m�chte. �Wenn mir ein Jude gegen�bersteht, werde ich der erste sein, diesen Schritt zu unternehmen und den Juden zu t�ten.� Das sagt er �ffentlich im Fernsehen und niemand ficht das an.

Meine Sorge ist, dass dieser Hass und diese Aufhetzung etwas sind, das heute in der arabischen Welt eine neue Bewegung gr�ndet, an der viele der arabischen F�hrer selber kein Interesse haben. Ich bin sicher, dass die Staatsoberh�upter solcher L�nder wie Marokko oder �gypten, Jordanien und Saudi-Arabien an Stabilit�t interessiert sind, und ich bin der Meinung, dass sie daran interessiert sind, L�sungen zu finden, aber gleichzeitig lassen sie dies geschehen. Dadurch entsteht eine neue Situation aufgrund der Tatsache, dass ein tiefer Hass unter den Menschen, die dies tagt�glich sehen, ges�t wird. Es sind nicht nur Worte, es ist etwas, das Wirklichkeiten ver�ndert. Sie m�ssen wissen, dass all der Hass mit Worten begann, aber mit Handlungen fortgesetzt wurde. Auschwitz begann mit Worten, aber fuhr fort mit Handlungen. Auschwitz begann nicht in Auschwitz. Auschwitz hatte vor dem Hintergrund von so viel Hass und Aufhetzung eine Legitimation. Wir wissen aus unserer Erfahrung, wie gef�hrlich das ist, und um es noch einmal zu sagen, dies geschieht sehr oft in L�ndern, in denen man nie irgendeine andere Meinung dar�ber h�ren kann.

Man kann nat�rlich auch Beispiele in der demokratischen Welt finden, auch in Israel, schreckliche Beispiele und Ausdrucksformen von Hass. Man wird sie auch hier bei uns finden. Sogar einige unsere f�hrenden Politiker und einige unserer Verantwortlichen, bei denen man davon ausgeht, dass sie verantwortungsbewusste Menschen sind � religi�se F�hrer, f�hrende Politiker, k�nnen mit denselben �u�erungen des Hasses aufwarten. Der Unterschied besteht darin, dass man, wenn dies in einem demokratischen Land geschieht, wenn es in einem Land wie Israel geschieht, eine Bev�lkerung hat, Meinungsmacher hat, andere f�hrende Politiker hat, die an die �ffentlichkeit treten und dies mit der ganzen Kraft dessen, was richtig und vern�nftig ist, verurteilen.

Ich bef�rchte, dass dies so weitergehen wird, es wird sich entwickeln und es wird einen v�llig ver�nderten Mittleren Osten schaffen. Ich bef�rchte, dass dies, auch wenn wir praktische L�sungen f�r unseren Konflikt mit den Pal�stinensern finden k�nnen, den Konflikt von einem territorialen Konflikt zwischen zwei V�lkern, die dasselbe Gebiet als das ihrige beanspruchen, was wir mit territorialen Mitteln l�sen k�nnen � ich hoffe, ich gehe davon aus, dass wir ihn l�sen k�nnen, in dem wir uns an den Verhandlungstisch setzen, so wie es anfing mit dem Besuch des Pr�sidenten Sadat hier und mit dem Frieden mit Jordanien und mit dem Osloer Abkommen und mit den Vorschl�gen von Camp David � auf einen religi�sen Konflikt ausweiten wird. Man kann an einem Tisch sitzen und man kann den Konflikt l�sen, indem man teilt oder aufteilt. Man kann politische L�sungen f�r politische, f�r territoriale Fragen finden.

Aber wenn man den Konflikt zu einem religi�sen Konflikt macht, in dem es um meinen Gott gegen deinen Gott geht -  in dem es nur so sein kann, wie es der Mufti von Jerusalem kurz nach dem Beginn der Intifada ausdr�ckte: �Dies ist ein existentieller Kampf zwischen dem Judentum und dem Islam,� wenn man es zu dem macht und man weiterhin sagt, dass es nur einen �berlebenden in diesem Kampf geben kann, dann macht man ihn zu einem existentiellen Kampf, in dem wir nicht gemeinsam existieren k�nnen. Es kann keinen Friedensprozess geben, wenn es sich hier um einen existentiellen Kampf gegen ein absolutes B�ses in der Welt handelt.

Genau dies geschieht auch bei den Vorbereitungen f�r Durban. Unter Initiative der regionalen Konferenz, abgehalten in Teheran, wurden Vorschl�ge zur�ck nach Genf gebracht, die den Konflikt hier als einen Konflikt gegen das j�dische Volk definierten. Nach diesen Vorschl�gen, die jetzt in Genf zur Debatte stehen, und die unter Umst�nden in Durban akzeptiert werden, wird Israel das einzige Land der Welt sein, das gegen die Prinzipien des Weltrechts verst��t und den Rassismus praktiziert, das den V�lkermord praktiziert, das ethnische S�uberung praktiziert, das eine neue Apartheid praktiziert, wenn wir es nicht schaffen, diesbez�glich etwas zu unternehmen. Es w�re das einzige Land der Welt.

Sicherlich haben wir in Israel einige Probleme und wir gehen sie an, aber man kann auch zur Debatte stellen, was in allen anderen L�ndern passiert. Ich denke, es gibt einige andere L�nder, die auch einige Probleme haben. Aber nicht nur das, diese Probleme werden aus dem Zusammenhang gerissen. Man nehme ein Thema wie die Siedlungen. Ich spreche absichtlich das umstrittenste Thema an. Man kann gut und gerne behaupten, die Siedlungen seien ein Hindernis f�r den Frieden. Man kann gut und gerne sagen, die Siedelungen seien ein Versto� gegen die vierte Genfer Konvention. Dar�ber l�sst sich streiten. Aber es ist rechtm��ig als Teil einer politischen Debatte. Aber das entspricht nicht dem, was in Durban gesagt wird. Was in der Vorbereitung f�r Durban gesagt wird, ist, dass die Siedelungen ethnischen S�uberungen gleichkommen, V�lkermord sind und absolut teuflisch f�r die Menschheit. Eine Wohnung in Gilo zu haben, hei�t V�lkermord zu betreiben. Zionismus � die Gr�ndung des Staates Israel, ist auf S�nde gebaut. Die ethnische S�uberung des pal�stinensischen Volkes. Und wieder wird alles zu einer absolut existentiellen Bedrohung der Menschheit gemacht, zu einer absoluten D�monisierung Israels und des israelischen Volkes.

Um das Bild zu vervollst�ndigen: Dasselbe wird auch mit der j�dischen Vergangenheit gemacht. Man nehme ein Thema wie den Holocaust und sage: �Es ist nicht DER Holocaust, es gibt viele Holocausts� � nicht der EINE, sondern einer von vielen. Man bagatellisiert DEN Holocaust, und dann f�hrt man fort, indem man sagt, dass der wirkliche Holocaust nicht der Holocaust gegen das j�dische Volk war, es ist der Holocaust, der gegen das pal�stinensische Volk geht. Wenn die Juden so sind, dass sie den Holocaust gegen das pal�stinensische Volk ver�ben k�nnen, dann bringt das zum Ausdruck, dass sie auch den gegen sie gerichteten Holocaust verdient haben, weil sie das absolut B�se der Menschheit praktizieren.

Der Antisemitismus, das �lteste, hartn�ckigste und gef�hrlichste Vorurteil, das die Menschheit kennt, wird zu einer Farce. In den Genfer Vorschl�gen ist Antisemitismus das Ph�nomen, dessen Hauptausdruck der Antisemitismus der Zionisten gegen die pal�stinensischen Semiten ist. Das ist nat�rlich eine absolute Verzerrung der Wahrheit und nimmt dem Wort Antisemitismus � ein Wort, das vor ca. 130 Jahren in Mitteleuropa aufkam, als es nicht angebracht war anti-j�disch zu sein, aber man es anst�ndig machen wollte, also fand man ein neues Wort f�r anti-j�disch, indem man es anti-semitisch nannte, und das war schon damals eine sehr schickliche Einstellung, die man in den gr��ten und sch�nsten Versammlungen Mitteleuropas haben konnte � seine urspr�ngliche Bedeutung.  Das ist der Hintergrund des Wortes Antisemitismus. Jeder wei�, dass dies das historische Ph�nomen des Judenhasses ist. Diejenigen, die mit W�rtern spielen wollen, k�nnen nat�rlich sagen, dass die Semiten nicht nur Juden sind, sondern V�lker, die zu allen semitischen Sprachgruppen geh�ren, einschlie�lich nat�rlich den Pal�stinensern.

Hier ist die Absurdit�t in eine neue Wahrheit verwandelt worden. Der wirkliche Antisemitismus ist das, was die Juden gegen die pal�stinensischen Semiten machen. Sie verspotten die j�dische Vergangenheit, verspotten das j�dische Leiden und verspotten auch jede moralische Lektion, die aus diesen Vorurteilen gelernt werden kann, die aus dem Holocaust gelernt werden kann, nicht nur was das j�dische Volk anbelangt, sondern gegen jeden, der solch ein Verbrechen gegen die Menschheit vorbereitet. Wenn man verspottet, bereitet man den Boden f�r die M�glichkeit, die Menschheit in unserer Zeit wieder anzugreifen.

Wenn das, was nun f�r Durban vorbereitet wurde, Erfolg hat, wird es meiner Meinung nach vier Hauptopfer geben. Ein Opfer wird das j�dische Volk sein. Das j�dische Volk wird auch das noch irgendwie �berleben. Wir kennen das seit ewigen Zeiten und wir greifen auf Traditionen zur�ck, wie wir diese Art von Ph�nomen �berleben. Ich m�chte Sie nur daran erinnern, was Pr�sident Sadat sagte, als er im November 1977 nach Israel kam und von Abba Eban gefragt wurde, warum er jetzt nach Israel k�me. Abba Eban war etwas ver�rgert, dass er kam, als die Likud an der Macht war, und nicht kam, als Abba Eban Au�enminister des Staates Israel war. Sadat gab folgende Antwort: �Nun, ich versuchte w�hrend des Krieges, das zur�ckzubekommen, was mein war. Ich habe es nicht geschafft. Ich versuchte, es durch internationale Abkommen zur�ckzubekommen.� Wie Sie sich erinnern werden, fanden damals die Konferenzen in Genf zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion statt, um den Versuch zu unternehmen, ein internationales Friedensabkommen anzuordnen � ohne Erfolg. �Ich versuchte, es zur�ckzubekommen, indem ich die automatische Mehrheit in der UN und anderen internationalen Versammlungen zur Verurteilung Israels nutzte. Es funktionierte nicht. Nun, als ich kam und mich direkt von Angesicht zu Angesicht mit den Israelis traf, bekam ich alles, was ich wollte.�

Das sage ich auch als Empfehlung f�r arabische Staaten, die mit uns Frieden schlie�en wollen. Sie werden mit diesen Verurteilungen keinen Erfolg haben. Das j�dische Volk ist an diese Verurteilungen und an diese Art der internationalen Heuchelei gew�hnt. Wir werden es also �berleben. Aber es gibt stattdessen andere Opfer.

Ein weiteres Opfer ist der Kampf gegen den Rassismus. Wieder verdreht man das, was ein wichtiger Kampf gegen den Rassismus sein soll, indem man den Sieg �ber die Apartheid in S�dafrika feiert und zum ersten Mal innerhalb von 18 Jahren die Konferenz gegen Rassismus abh�lt, um die ganze Welt gegen dieses wirklich absolute �bel zu mobilisieren, das f�r jedes vern�nftige menschliche Wesen, jedes gl�ubige menschliche Wesen, jedes humanistische menschliche Wesen, jeden, der auch nur einen Funken von Gottes Abbild ist und der wei�, dass �ber �niedere� und �h�here Rassen� und Rechte f�r bestimmte, aber nicht f�r andere Rassen, zu sprechen widerlich ist, das widerlichste aller Ph�nomene ist, das wir kennen. Diese Verdrehung macht es zu einem Israel-Bashing einem Schlag gegen Israel, zu einem Schlag gegen Juden, wobei jeder den wahren Grund der Handlungen vergessen wird � den Kampf gegen den Rassismus. Nicht nur das, sondern im wesentlichen, indem man sagt, dass alles Rassismus ist und alles Apartheid ist und alles ethnische S�uberung ist, gibt es keine moralischen Werte im Kampf gegen den Rassismus und der ethnischen S�uberung. Die absoluten Gr�ueltaten werden relativiert und darum verlieren sie jede Art von moralischem Wert.

Das dritte Opfer davon w�ren die Vereinten Nationen. Die Arbeit der Vereinten Nationen wird zu einer absoluten Farce. Was w�hrend der letzten zwei Jahre auch mehr und mehr geschehen ist � wir kennen es aus den siebziger und den achtziger Jahren � und alles zu einer absoluten Farce machte. Man kann keine UN-Konferenz �ber irgendein Thema abhalten, in der das zentrale Motiv nicht der Schlag gegen Israel ist. Wir reden davon, eine Konferenz �ber Kinder abzuhalten, also wird nicht �ber die Problematik der Kinder geredet, die durch AIDS zu Waisen wurden, es wird nicht �ber die Kinder geredet, die Teil der Sklavenindustrie der Welt oder der Sexindustrie der Welt sind. Es wird nur von den pal�stinensischen Kindern gesprochen. Auf diese Weise k�mpft die UN als Organisation tats�chlich nicht f�r die, wie ich glaube, wesentlichen Werte der Menschheit, die Arbeit wird neutralisiert, wird zerst�rt, indem man wieder alles zu einer Anti-Israeli-Feier macht.

Schlie�lich wird der letzte Schlag, wenn er eintrifft, ein Schlag gegen die M�glichkeit eines Friedensprozesses sein. Denn um es noch einmal zu sagen: Geht es beim Friedensprozess um einen Kampf, einen Streit zwischen Nationen �ber territoriale Fragen, dann ist dies ein Friedensprozess, der weitergef�hrt werden kann. Wenn jedoch dieser Friedensprozess, wie dort vorgestellt, ein Kampf gegen das absolute B�se ist, gegen das gro�e �bel dieser Welt, wie schlie�t man dann Frieden mit dem gro�en Teufel dieser Welt, der in S�nde geboren ist und alle Verbrechen gegen die Menschheit ver�bt? Wie schlie�t man Frieden mit so einer Nation? Wie schlie�t man Frieden mit so einem Land? Das kann man nicht machen. Dann ist es eine Frage des �berlebens. Und dann legitimiert man die Gewalt gegen das j�dische Volk, den Terror gegen das j�dische Volk, weil man �ber das absolute B�se spricht.

Ich sage dies mit gro�em Schmerz, weil ich glaube, dass wir auf dieser Region keine andere M�glichkeit haben, als zum Friedensprozess zur�ckzufinden. Wir haben keine anderen M�glichkeiten, weil wir 5,9 Millionen Menschen sind, die zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan leben, in einem sehr kleinen Gebiet. Ich glaube, wenn sie, die Pal�stinenser, in Zukunft keinen Frieden und keine W�rde und keine Selbstbestimmung haben werden, dann werden auch wir als j�disches Volk des Staates Israel das nicht haben. Alle Bem�hungen sollten in diese Richtung gelenkt werden. Aber wenn man d�monisiert, wenn man die existentiellen Begriffe allen �bels benutzt, und Israel und das israelische Volk mit in diese Schublade steckt, dann wird das nicht m�glich sein.

Ich denke, das ist der Punkt, an dem die Weltethik einsetzen sollte. Ich hoffe, wir werden Erfolg haben. Die letzte Vorbereitungskonferenz wird am Montag in Genf beginnen und wir hoffen, dass alle L�nder dieser Erde, in denen eine Form der Demokratie, des Anstands, der Gerechtigkeit oder der Bereitschaft zur Suche nach Frieden herrscht, dass sich alle L�nder der Welt um andere Resolutionen bem�hen werden, damit die Konferenz von Durban auf das zur�ckgef�hrt werden kann, was sie sein soll: die Konferenz gegen den Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, und damit die Konferenz nicht zu einem neuen Codewort f�r die Rassistenkonferenz gegen das j�dische Volk wird. Vielen Dank.

ABE FOXMAN: Herr Minister, Ihre Exzellenzen, sehr geehrte Damen und Herren. Ich habe eine akademische Darstellung des modernen Antisemitismus vorbereitet, aber ich werde sie hier nicht vorstellen. Wenn Sie es w�nschen, k�nnen wir sie Ihnen durch das ADL-B�ro in Jerusalem oder in Europa zukommen lassen. Nachdem wir Rabbi Melchior, Minister Melchior, zugeh�rt haben, bleibt sicherlich in Bezug auf Darstellung und Analyse wenig zu sagen. Also erlauben Sie mir, einige Augenblick sehr pers�nlich zu Ihnen zu sprechen. Als ich dasa� und zuh�rte, sah ich mich im Saal um, und ich war bewegt und ger�hrt von der Bedeutung dieser Zusammenkunft hier an diesem Morgen. Hier sind wir, zusammengekommen in Jerusalem an einem anderen Morgen an einem anderen Tag, als die Nachbarschaft in der Umgebung in der Sprache und des Tonfalls des Hasses sprach, als Minister Melchior genaue Erkl�rungen abgab, als andere diese Worte des Hasses in Munition und M�rsergranaten umwandelten. Und irgendwo da drau�en planten gute Menschen zusammenzukommen, als wir in ein neues Jahrtausend eingetreten sind, um die Lektionen der Vergangenheit zu lernen.

Was haben wir hier? Dies ist eine Demokratie. Eine Einladung des Au�enministeriums ist kein neuer Anlass, ist kein Befehl und ist keine Anordnung. Drei Viertel des diplomatischen Korps dieses Landes kamen der Einladung zu diesem bestimmten Thema der Unverw�stlichkeit des Hasses, der Bigotterie, der Vorurteile, des Rassismus, des Antisemitismus nach.

W�hrend die Presse die anderen Elemente l�sen kann, w�re es sch�n, wenn die Presse Ihre Anwesenheit hier an diesem Morgen feierte. Da Sie, wie ich meine, nicht verpflichtet waren zu kommen, Sie wussten, worum es geht. Das ist f�r mich so wichtig und so ermutigend wie alles, was ich in der vergangenen Woche in diesem Land gesehen habe. Das sage ich, weil ich pers�nlich ein �berlebender des Schlimmsten bin, das die Menschheit hervorgebracht hat, zu dem sie mit grenzenlosem, unbeantwortetem, ungez�hmten und unkontrolliertem Hass f�hig ist.

Ich wurde 1940 in Polen geboren � kein guter Ort f�r ein j�disches Kind � und ich �berlebte. Ich �berlebte, weil es inmitten dieser H�lle und des Hasses einen Menschen gab, der kaum lesen und schreiben konnte � ihr Name ist Branislava Korpi �, die weder das Risiko noch die Zweckm��igkeit, noch den Verlust an Bequemlichkeit ma� und aufstand f�r einen einzelnen Menschen, da er ein einzelner Mensch war. H�tte sie sich die Risiken und die m�glichen Konsequenzen bewusst gemacht, st�nde an diesem Morgen ein anderer hier und spr�che zu Ihnen.

Dann gab es diesen Priester, der den Mut hatte, der die Moral hatte, der mir den Schutz der katholischen Kirche gew�hrte, der mir eine falsche Identit�t verschaffte, um es mir das �berleben zu erm�glichen. Als ich aufwuchs und erwachsen wurde und nach und nach zu verstehen begann, wie ich als Kind �berlebt hatte, fing ich an, ein paar sehr schwierige Fragen zu stellen � die Fragen nach dem Warum. Warum passierte es? Warum lie� die Welt den Antisemitismus zu, schreckliche Worte des Hasses, die zum Fundament der Ziegelsteine in Auschwitz wurden? Warum schwieg die Welt? Warum schrie sie nicht, als Synagogen verbrannt wurden? Wo war der Allm�chtige und warum griff Er nicht ein? Dann noch weitere sehr schmerzhafte Fragen nach dem Warum: Warum �berlebte ich, w�hrend 1,5 Millionen anderer j�discher Kinder starben? Warum ich und nicht sie? Ich habe keine Antworten, und ich glaube auch nicht, dass wir in diesem Saal mit all den Diplomaten und all den Gelehrten mit einer Antwort auf diese belastenden, universellen und pers�nlichen Fragen nach dem Warum aufwarten k�nnen.

Und so habe ich angefangen, andere Fragen zu stellen, die Fragen des Was w�re wenn: Was w�re, wenn es keinen Raoul Wallenberg gegeben h�tte, der 100.000 Juden rettete, sondern 100.000 Wallenbergs � wie viele Tausende und Abertausende von Juden h�tten gerettet werden k�nnen? Was w�re, wenn es nicht einen Oskar Schindler gegeben h�tte, sondern Hunderte von Oskar Schindlers? Was w�re, wenn es mehr Bulgaren und Albaner gegeben h�tte, die nein sagten? Was w�re, wenn Amerika seine Tore f�r ein Schiff namens St. Louis ge�ffnet h�tte? Was w�re, wenn die Welt auf die Wannsee Konferenz reagiert h�tte? Was w�re, wenn die Schweiz 20.000 j�dischen Waisen erlaubt h�tte, ihre Grenzen zu �berschreiten, w�re die Gleichheit zerst�rt worden? Was w�re wenn, was w�re wenn, was w�re wenn?

Jetzt wissen wir zwei Dinge. Wir wissen jetzt, dass die Welt Bescheid wusste, sie wusste es � es gab kein CNN, es gab die BBC, aber die Welt wusste Bescheid. Wir wissen jetzt, dass die Alliierten davon wussten, sie wussten genau, an welchem Tag wie viele Juden in Minsk und Pinsk abgeschlachtet wurden. Das sollte eine belastende Lehre f�r uns sein � sie wussten Bescheid. Aber was haben sie unternommen?

Wir haben noch etwas anderes gelernt, dass wo auch immer und wann auch immer und wie auch immer Menschen �Nein� gesagt haben, Menschen �berlebten, Juden �berlebten. Das ist die Lehre aus Albanien, Bulgarien, D�nemark und Holland und anderen L�ndern. Was bedeutet das f�r uns? Es bedeutet f�r uns, dass wir hier zusammengekommen sind, so dass zuk�nftige Generationen niemals die Frage stellen m�ssen: �Was w�re wenn?� Es ist ein Lackmus-Test f�r die internationale Gemeinschaft. Es gibt Erkl�rungen aller Art � Rabbi Melchior erw�hnte ein paar. Es wurden alle m�glichen rationalen Erkl�rungen geschrieben, warum die Resolution, die Zionismus und Rassismus gleichsetzte, beschlossen wurde. Es gab einen sowjetischen Block und es gab einen arabischen Block und es gab Abh�ngigkeiten und es gab dies und es gab das. Aber diese Dinge gibt es heute nicht mehr. Israel lebt in Frieden mit �gypten und mit Jordanien und hat sich aus dem Libanon zur�ckgezogen. Keine dieser Entschuldigungen existiert heute noch.

Es wurde gesagt, dass das j�dische Volk der Kanarienvogel einer zivilisierten demokratischen Gesellschaft sei. Genau wie die Minenarbeiter einen Kanarienvogel auf ihren Helm setzen, um zu sehen, wie sicher es ist, wenn sie in die Tiefen der Minen vordringen, ist das immer noch die Art, wie die Welt auf das j�dische Volk reagiert. Es ist ein Test der H�flichkeit, der Anst�ndigkeit, der Demokratie in dieser Welt. Und wissen Sie was? Es sieht gar nicht so gut aus. Ja, wie Minister Melchior sagte, wir werden �berleben, aber wird die Demokratie �berleben? Bei dieser ersten Anstrengung in diesem neuen Jahrtausend, in dem die Welt zusammenr�ckt, um sich selbst gegen die Bigotterie und die Vorurteile und den Rassismus stark zu machen, was wird beidem �brigbleiben?

Mein Text spricht von der existierenden Doppelmoral. Herr Melchior sprach �ber den Antisemitismus in der arabischen Welt. Das �berrascht mich nicht. Wir haben den Weltraum erobert, wir haben den Mond erreicht, wir haben kleine Teile ausgerottet. Nein, wir haben keinen Impfstoff, kein Gegenmittel gefunden gegen den Hass. Wir wissen seit 2.000 Jahren, dass an oberster Stelle der Hitparade des Hasses der Antisemitismus steht. Er ist unverw�stlich. Wir haben mit keinem Kommunismus, keinem Faschismus, keinem Nazismus zu tun. Da drau�en wartet noch ein anderer �ismus�, ein unverw�stlicher, mit Namen Antisemitismus. Das einzige Gegenmittel, das wir haben, ist die Erinnerung und die Verpflichtung zur Anst�ndigkeit.

Was uns am Antisemitismus in der arabischen Welt beunruhigt, ist nicht, dass er existiert. Leider existiert er. Er existiert auch in den Vereinigten Staaten. Was uns beunruhigt, ist, dass es in Kairo, in Amman, in den von den Pal�stinensern kontrollierten Gebieten keinen Menschen gibt, der die Anst�ndigkeit, den Mut besitzt, aufzustehen und �nein� zu sagen. Ich hatte das Privileg, neben Pr�sident Mubarak zu sitzen, und ich habe ihn angefleht: Ich stelle die freie Presse nicht in Frage, keine freie Presse, ich sagte: �Pr�sident Mubarak, sagen Sie etwas.� Warum ist das so? K�nnen wir von den demokratischen Nationen der ganzen Welt verlangen, ihre Stimmen zu erheben? Wir baten Freunde in Deutschland, in �sterreich, in Italien, in Schweden, in Norwegen, in Taiwan, wo immer die M�glichkeit bestand, baten wir die Staatsoberh�upter und anst�ndigen Menschen, ihre Stimme zu erheben. Warum sollten wir nicht von den anst�ndigen Menschen in der arabischen Welt dasselbe verlangen? Denn durch ihr Schweigen legitimieren sie die Worte, die zu Ziegelsteinen in Auschwitz wurden.

Also besch�ftigen wir, das j�dische Volk, uns letztendlich mit Worten. Unsere Tradition lehrt uns, dass die Macht des Lebens und des Todes in der Zunge liegt. Die, die drei Mal am Tag beten, wie es vorgeschrieben ist, sagen drei Mal am Tag: � Oh Herr, bewahre meine Zunge davor, B�ses auszusprechen.� Weil wir aus unserer bitteren Erfahrung wissen, was b�se, h�ssliche, schlechte und hasserf�llte Worte anrichten k�nnen. Aber wir wissen auch etwas anderes: Dass das Fehlen von Worten � die Stille, die Gleichg�ltigkeit, die Apathie, das Rationalisieren, die Zw�nge � es erm�glicht, dass die h�sslichen Worten wachsen und gedeihen und rechtfertigen, dass Menschen ums Leben kommen.

Ich danke Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie es sich in Ihrem Kalender und in Ihrem Zeitplan vermerkt haben, heute morgen hier zu sein, da Sie allein durch Ihre Anwesenheit, allein durch Ihre Entscheidung hier herzukommen, um zuzuh�ren und um sich mit uns diesem Thema zu widmen, hinausposaunen, dass wir nie wieder den Luxus haben werden, still zu sein angesichts des Hasses, der Bigotterie, der Vorurteile, des Rassismus und des Antisemitismus. Vielen, vielen Dank.

 

Berlin, August 2001

 

Rede von Yaacov Levy (10.8.), Botschafter Israels st�ndiger Vertretung bei den UN-Organisationen in Genf, zum Ende der dritten Vorbereitungsrunde f�r die UN-Weltkonferenz gegen Rassismus

 

�Herr Vorsitzender,

zum Abschluss einer zweiw�chigen Vorbereitungskommission m�chte ich Ihnen die Entt�uschung der israelischen Delegation zum Ausdruck bringen, dass es der Vorbereitungskommission nicht gelang einen Durchbruch bei einigen Schl�sselthemen in beiden Arbeitsgruppen zu erreichen. 

Die israelische Delegation sprach auf dieser Konferenz mehrfach �ber die Notwendigkeit, den Kampf gegen Rassismus, die damit verbundene Intoleranz, Rassendiskriminierung, Fremdfeindlichkeit in den Brennpunkt zu setzen - ohne von den Versuchen einiger Delegationen abgelenkt zu werden, diese Themen k�nstlich mit den Schwierigkeiten im Mittleren Osten zu verbinden und ein einzelnes Land auszusondern. Ich m�chte wiederholen, dass der Konflikt im Mittleren Osten politisch und nicht rassistisch ist.

Auf unseren Treffen legten wir Parameter f�r die Behandlung sensibler Themen fest. Diese schlossen ein: keine hasserf�llte Sprache in den Dokumenten, keine Isolierung eines einzelnen Landes oder einer Region und keine Verurteilung einer einzelnen Partei. Wir brachten wiederholt das Gef�hl zum Ausdruck, dass die Trag�die des Holocaust wie auch der Kampf gegen die weltweite Gei�el des Antisemitismus einen angemessenen Platz in der Dokumentation haben sollte und zwar sowohl in der Abschlusserkl�rung als auch in dem Aktionsplan.

Unser Antrag wurde offensichtlich nicht akzeptiert. Beide Erkl�rungen enthalten die gleiche sch�ndliche Sprache. Wenn die Dokumente in Durban angenommen werden, k�nnte eine solche Sprache den Erfolg der Konferenz, wie auch den Kampf gegen Rassismus  und Rassendiskriminierung, beeintr�chtigen. Statt eine Botschaft der Hoffnung an jene zu senden, die sich hierf�r engagieren, w�rde sie im Gegenteil die Glaubw�rdigkeit der Vereinigten Nationen und der Welt schaden sowie jene ermutigen, die die Sprache des Hasses predigen, statt jene, die sich f�r die F�rderung des Friedens einsetzen.

In der Konsequenz wird Israel in den kommenden Tagen seine Teilnahme an der Durbankonferenz noch einmal �berdenken m�ssen.�

 

Jerusalem, 27. August 2001

 

Briefing der ausl�ndischen Presse seitens des stellvertretenden Au�enministers Rabbi Michael Melchior zur Konferenz in Durban  

(�bersetzung aus dem Englischen)

Fragen und Antworten

F:   K�nnten Sie bitte die Bedingungen erl�utern, die erforderlich w�ren, um nach Durban zu gehen? Sie sagten, Sie w�rden immer noch auf eine Chance hoffen, dorthin zu gehen � was w�re notwendig, damit Sie Ihre Meinung �ndern?

A:   Es gibt L�nder, die daran arbeiten, die gesamte Sprache des Hasses herauszunehmen und sicherzustellen, dass Israel nicht ausgegrenzt wird und diese Konferenz zu dem zur�ckzuf�hren, was sie sein soll, n�mlich eine weltweite Versammlung gegen Rassismus. Es gibt L�nder, die sehr, sehr hart daran arbeiten � interessanterweise auf der ganzen Welt. Wir haben afrikanische L�nder, die daran arbeiten, asiatische L�nder � auf dem Weg hierher haben wir eben die Nachricht aus Indien erhalten, bei dem es sich um ein Land handelt, das Israel nicht zu allen Zeiten in internationalen Foren unterst�tzt hat, dass sie ebenfalls dagegen sind, dass sie in eine Konferenz verwandelt wird, bei der es um regionale Probleme geht, was nicht der Fall sein sollte. Daf�r gibt es andere Konferenzen, was legitim ist.

Die Beschl�sse k�nnen nicht ge�ndert werden. Die letzte M�glichkeit daf�r bestand in Genf, bei der dritten Vorbereitungskonferenz, die vor zwei Wochen zu Ende gegangen ist. Deshalb kann nichts ge�ndert werden, bevor wir nach Durban kommen, aber wenn sich die ganze Welt einig ist und sich verpflichtet, dass die Sprache des Hasses aus diesen Vorschl�gen entfernt wird, dann bin ich der Ansicht, dass wir unsere Entscheidung �berdenken sollten, und ich glaube, dass wir m�glicherweise hingehen sollten, wenn dies der Fall ist.

Ich muss sagen, dass wir hier erlebt haben, wie sich die Meinung der Welt �ndert, und viele der L�nder, darunter auch die afrikanischen L�nder, waren sehr ver�rgert �ber diesen Versuch der extremistischen, arabischen, fundamentalistischen L�nder, die Konferenz anzugreifen und sie in einen heftigen Schlag gegen Israel zu verwandeln.

F:   Herr Minister, Sie sprechen �ber Vorschl�ge. K�nnten Sie das etwas genauer erl�utern? �ber welche Vorschl�ge reden wir? Von wem h�ren wir?

A:   Zun�chst einmal haben wir von den Vereinten Nationen geh�rt und von Mary Robinson und auch vom s�dafrikanischen Au�enminister, dass die Vorschl�ge von Zionismus = Rassismus vom Tisch seien. Soweit wir gesehen haben, und ich habe dies von allen anderen Regierungen best�tigt bekommen, mit denen wir in sehr engem Kontakt stehen, ist das nicht der Fall. Es stimmt zwar, dass die Sprache Zionismus = Rassismus, die im UN-Beschluss von 1975 enthalten war, nicht in exakt derselben Form vorliegt. Aber was vorliegt, ist viel schlimmer. Zun�chst einmal hei�t es, dass zionistische Praktiken rassistisch seien. Deshalb entzieht es sich meinem Verst�ndnis, welchen Unterschied es zwischen dieser Aussage und der Gleichsetzung Zionismus = Rassismus geben soll. Aber was noch schlimmer ist: Es hei�t, der Zionismus sei nicht nur Rassismus, sondern ethnische S�uberung, V�lkermord, Apartheid, alles B�se, das diese Welt kennt.

Bei dem Vorschlag, �ber den wir jetzt reden, geht es darum, die Sprache des Hasses herauszunehmen, die Ausgrenzung Israels herauszunehmen. Wenn wir mit allen L�ndern der Welt zu tun h�tten, bin ich sicher, dass es wiederum Dinge geben w�rde, mit denen wir auch in Israel umgehen k�nnten, und wir haben auch hier in Israel Probleme. Aber wie Sie wissen, sind wir beispielsweise verglichen mit einigen unserer guten Nachbarn noch in guter Verfassung, und daher lautet die Bedingung, dass die Sprache, die eingebracht wird, eine allgemeine Sprache sein sollte, die f�r jeden akzeptabel ist und nicht darauf hinarbeitet, eine Partei zu verurteilen, sondern die f�r den Frieden arbeitet und die wahren Ursachen, um die es bei dieser Konferenz geht. Wenn ein solcher Paragraph eingebracht wird � und ich sage, dass einige L�nder im Hintergrund daran arbeiten � dann ist es sehr schwer, weil es nicht wirklich jemanden gibt, der �ber die Vollmacht verf�gt, eine solche Ma�nahme zu ergreifen � aber es gibt L�nder, die jetzt daran arbeiten, eine solche Einigung zu erzielen, dann werden wir sicher allem die Hand reichen, was positiv ist und was den Frieden im Nahen Osten f�rdern kann.

F:   Gesetzt den Fall, Sie nehmen an der Konferenz teil, sind Sie der Meinung, dass Sie tats�chlich etwas �ndern k�nnen, wenn Sie erst in der letzten Woche dort sind?

A:   Wenn vorher nichts vereinbart wird, glaube ich das nicht. Es gibt eine gewisse St�rke, eine gewisse automatische Mehrheit, wenn man mit 55 L�ndern beginnt, bevor man damit beginnt, andere zu z�hlen, und es gibt gro�e finanzielle Abh�ngigkeiten. Wir wissen von einigen L�ndern, die uns garantiert haben, dass es sie anwidert, was hier vor sich geht, dass sie der Ansicht sind, es sei eine Art Arroganz der extremistischen Araber, die die Tagesordnung der ganzen Welt �bernimmt � insbesondere die afrikanischen L�nder, die so lange so hart an dieser Konferenz gearbeitet haben � seit Jahren -, um diese Konferenz vorzubereiten. Sie sagen uns das, aber es ist sehr schwer f�r sie, dasselbe in den offenen Foren zu �u�ern, und daher glaube ich, dass wir nicht gehen sollten, wenn es keine Einigung gibt, dass es sich hier nicht um eine Konferenz des Hasses handelt, um Ausgrenzung, und ich glaube auch, dass dies die amerikanische Sichtweise ist.

F:   Ich frage mich, ob Sie mir etwas mehr dar�ber erz�hlen k�nnten, was in Genf bei den Vorbereitungen vor sich gegangen ist. Wie kommt es, dass dort keine �nderungen vorgenommen wurden? Und k�nnten Sie auch etwas mehr zu den Europ�ern sagen? Wo stehen die europ�ischen L�nder? Mit welchen L�ndern haben Sie zusammengearbeitet und wie sieht die offizielle Stellungnahme der EU diesbez�glich aus?

A:   Was die letzten Vorbereitungen angeht, so bin ich pers�nlich der Ansicht � und ich war einige Tage dort -, dass der Versuch gescheitert ist, weil es keine richtige F�hrung gab, die daf�r sorgte, dass etwas geschieht. Viele L�nder wollten, dass dort etwas geschieht. Das Niveau der Entscheidungsfindung war ebenfalls niedrig � eine scheinbar so triviale Sache -, aber die Au�enminister sind im Urlaub und die Botschafter haben niemanden, den sie zur�ckrufen k�nnen und den sie um Anweisungen bitten k�nnen. Selbst ein solches Detail hatte Einfluss darauf, was in Genf geschah, so dass selbst der Korridor und die informellen Beratungen, die dort abgehalten wurden, die zun�chst einmal von den S�dafrikanern initiiert wurden, in der offiziellen Debatte zu nichts f�hrten und nicht ein Paragraph herausgenommen wurde. Ich denke, das ist sehr wichtig, weil in dieser Frage falsche Informationen umgingen, und ich m�chte mich diesbez�glich sehr klar ausdr�cken.

Was die Europ�er angeht, so gab es bei der letzten Konferenz der Au�enminister einen Beschluss, der zu 100% mit dem �bereinstimmte, was ich dort gesagt hatte, was die Sichtweise der Israelis ist: dass es sich nicht um eine regionale Konferenz handelt, dass es nicht um Regionen gehen sollte, dass es keine Ausgrenzung von Israel geben darf, dass die Vorschl�ge, die auf dem Tisch liegen, antisemitisch sind. Unter den europ�ischen Au�enministern war alles klar beschlossen, und zwar einstimmig, soweit mir dies bekannt ist. Ich war vergangene Woche einige Tage lang in den Hauptst�dten von Belgien und Frankreich. Ich hatte ein sehr, sehr langes und umfassendes Gespr�ch mit dem belgischen Au�enminister, der mir garantierte, dass die Europ�er kompromissbereit seien, jedoch nicht zu einem Kompromiss auf Kosten des j�dischen Volkes, und dass sie bez�glich der Beschl�sse, die beim Treffen der Au�enminister gefasst wurden, 100% sicher seien. Der Leiter der franz�sischen Delegation sprach mehr oder weniger dieselbe Sprache. Er sagte genau dasselbe, und wir haben Signale aus Osteuropa erhalten, die sehr, sehr positiv waren, so dass der europ�ische Standpunkt sehr eindeutig ist.

F:   Nicht h�rbar.

A:   Es tut mir leid, dass die Rhetorik, die wir in den letzten Tagen geh�rt haben, insbesondere von den arabischen Staaten, auf dem Gipfel der Au�enminister in Kairo und in der Erkl�rung der Arabischen Liga, die wir am Donnerstag oder Freitag erhalten haben, kein positives Signal ist. Sie m�chten den Hass dort wieder aufleben lassen und was sie beschlossen haben, steht im Widerspruch zu dem, was sie bei einigen bilateralen Gespr�chen mit Au�enministern ge�u�ert haben. Sie haben beschlossen, dass sie nicht nur eine strenge Verurteilung Israels fordern werden, sondern dass dies auch im Kontext des Rassismus erfolgen soll, um den Konflikt wirklich in eine Frage von Rassismus umzuwandeln.

F:   Wie sieht der Modus operandi dort aus? Ich meine, wenn Sie hingehen, und ich nehme an, dieses gesamte Dokument muss zur Abstimmung vorgelegt werden, glauben Sie nicht, dass es passieren k�nnte, dass eine Mehrheit dagegen stimmt oder funktioniert das so nicht?

A:   Wir haben uns dieselbe Frage gestellt. Die allgemeine Vorstellung, was jeder will, der diese Konferenz vorbereitet oder daran gearbeitet hat, ist, dass alles in Genf vereinbart werden sollte und dass es sich bei der Konferenz in Durban mehr um eine deklarative Konferenz handelt, die viele sehr, sehr gute Aussch�sse und Debatten zu vielen Fragen sowie Seminare usw. anbietet. Jeder sollte sich in Genf entscheiden, und man geht nach Durban und hat eine Konferenz mit Abertausenden von Menschen, mit einigen Tausend NGOs (Organisationen, die nicht zur Regierung geh�ren) und man geht sowohl mit einer Erkl�rung als auch mit einem Arbeitsplan nach Hause, der vorab vereinbart wurde.

Diese Technik arbeitet nicht auf eine Abstimmung hin. Sie ist nahezu unm�glich � das Dokument umfasst einige hundert Seiten. Wenn man beginnt, �ber alle Paragraphen darin abzustimmen, sitzt man f�r die n�chsten � ich wei� nicht, wie lange � in Durban. Das ist nicht der Zweck der Konferenz, aber es kann dazu kommen, es kann zu einigen Abstimmungen kommen, und ich wei� nicht, wie die Mehrheit in diesem Fall ausfallen w�rde.

F:   Aber gab es nicht in Genf eine Abstimmung?

A:   Nein, so sieht die Technik aus, die es sehr schwierig macht. Wenn jemand etwas vorschl�gt, wird es formuliert, und wenn jemand dagegen ist, wird es in Klammern gesetzt. Da die israelische Delegation automatisch gegen diese gesamte Sprache war, wurde sie umgehend in Klammern gesetzt, aber es gab in Genf keine Abstimmung. Alles geht so nach Durban, wie es jetzt ist. Deshalb brauchen wir die Kooperation derjenigen, die diese ungeheuerlichen Vorschl�ge gemacht haben, um sie vom Tisch zu bekommen.

F:   Wie kann man sie denn vom Tisch nehmen?

A:   Man kann sich nur vom Tisch nehmen, wenn es eine allgemeine Einigung gibt. Es gibt arabische L�nder, die sich dabei unwohl f�hlen, aber es ist schwierig, weil sie internem Druck ausgesetzt sind. Wenn einige arabische L�nder zusammen mit den S�dafrikanern, den Europ�ern und einigen anderen zentralen L�ndern aus Asien und Lateinamerika, wenn sie alle zusammen einer Meinung sind � und das sollte unserer Ansicht nach der Fall sein � wenn sie alle in den Parametern �bereinstimmen, was sein sollte, dann glaube ich, dass wir gerettet werden k�nnten und dass es eine wichtige Konferenz werden k�nnte. Ich glaube nicht, dass die Araber � sagen wir, die Syrer oder Iraker � etwas auf den Tisch bringen w�rden, von dem sie w�ssten, dass sie daf�r keinerlei Unterst�tzung erhalten w�rden. Deshalb ist dies in dieser Phase das einzige, was die Konferenz retten k�nnte � wenn es diese Art von weltweiter Koalition gibt und sie bereit sind, daf�r aufzustehen, dies nicht nur uns gegen�ber zu erw�hnen oder gegen�ber den Kanadiern oder Australiern, sondern es �ffentlich zu sagen und aufzustehen und daf�r mit allen Konsequenzen zu k�mpfen.

F:   Wie sind die Aussichten, dass dies wirklich passiert?

A:   Ich denke, die Aussichten sind nicht allzu gut.

F:   Wenn Israel nicht nach Durban geht, ist m�glicherweise der einzige Vertreter der j�dischen Sache das Simon-Wiesenthal-Zentrum. Was halten Sie davon?

A:   Heute um achtzehn Uhr habe ich mit allen wichtigen j�dischen Organisationen der Welt eine Konferenzschaltung, auch mit dem Simon-Wiesenthal-Zentrum. Sie sind selbstverst�ndlich vollkommen unabh�ngig, wie sie dies bereits w�hrend des gesamten Prozesses waren, zu entscheiden, was sie entscheiden wollen, ob sie teilnehmen wollen oder nicht, und wir werden einander beraten und dar�ber sprechen. Ich bin der Ansicht, dass viele j�dische Organisationen, wenn wir nicht hingehen und wenn die Konferenz sich als das herausstellt, was die Konferenz ist, ebenfalls nicht hingehen werden, aber es liegt ganz und gar an ihnen.

Ich muss sagen, dass es eine sehr starke j�dische Aktion gegeben hat. Ich denke, dies ist das erste Mal seit der schwierigen Zeit der sowjetischen Juden [bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion], das jede j�dische Organisation, ob rechts oder links oder egal aus welcher Richtung, der Meinung ist, das es sich um einen gro�en Angriff auf das j�dische Volk und seine Legitimit�t handelt, und dass sie daher sehr stark darauf reagieren m�ssen, und wir hatten bis jetzt in dieser Frage eine sehr gute Zusammenarbeit.

F:   Rabbi Melchior, besondere Praktiken Israels in den besetzten Gebieten und der Umgang mit der arabischen Minderheit innerhalb seiner Grenzen werden bei dieser Konferenz besonders hervorgehoben, ob Israel dort vertreten ist oder nicht. Wie verteidigen Sie diese Praktiken, die kritisiert werden? Praktiken wie z.B. die Checkpoints, die Unterbrechungen des normalen Lebens der Menschen innerhalb von Israel, die unterschiedliche Anwendung von Baugenehmigungen, diese Art von Ma�nahmen, Praktiken, die eindeutig diskriminierend sind und als rassistisch bezeichnet werden k�nnen. Sie sind sich der Kampagne bewusst, Israel als neuen Motor der Apartheid hinzustellen. Es gibt immer ein K�rnchen Wahrheit in einigen dieser Anschuldigungen. Sie werden vorgebracht werden und wie werden Sie darauf antworten, insbesondere, wenn Sie nicht dort sind?

A:   Wenn wir in einer Konferenz w�ren, bei der es um den Konflikt im Nahen Osten geht, dann w�re es meines Erachtens angemessen, diese Fragen zu er�rtern und einigen von ihnen zuzustimmen oder nicht zuzustimmen und diese Debatte zu f�hren. Ich bin der Ansicht, dass die Tatsache, dass wir die Checkpoints haben, eine Trag�die ist. Ich h�tte gerne weniger Reibungspunkte mit der pal�stinensischen Bev�lkerung. Deshalb bin ich in die Politik gegangen, um den Versuch zu unternehmen, auf den Frieden hinzuarbeiten, aber Sie wissen so gut wie ich und so gut wie jeder in Durban, dass die Checkpoints nichts mit Rassismus zu tun haben. Die Checkpoints sind da � Sie k�nnen sagen, sie sind richtig oder sie sind falsch � die Checkpoints sind da, um die Terroristen davon abzuhalten, all unsere Kinder in die Luft zu sprengen, was ihr erkl�rtes Ziel ist.

Ich habe mit vielen Befreiungsbewegungen auf der Welt zusammengearbeitet � einige von ihnen habe ich sogar auf verschiedene Art und Weise unterst�tzt. Ich habe niemals in meinem Leben eine Befreiungsbewegung gesehen, deren Hauptziel darin besteht, vorzugsweise so viele Kinder oder Jugendliche wie m�glich in die Luft zu sprengen. Es ist kein Zufall, dass Schulen und Kinderg�rten, Pizzerias, Kneipen und Diskotheken bevorzugt werden, die ersten Ziele dieser Terroristen sind, und deshalb haben wir die Checkpoints. Das hat nichts mit Rassismus zu tun, und der Moment und der Tag, an denen wir diese Checkpoints loswerden k�nnen � je eher, desto besser. Und jeder wei� das.

Bei unserem Konflikt geht es um Land. Er hat nichts mit Rassismus oder Apartheid oder V�lkermord zu tun. Es geht um Land und der einzige Weg, einen territorialen Konflikt zu l�sen, besteht darin, sich an einen Tisch zu setzen, zu beschlie�en, Gewalt und Terror hinter uns zu lassen und von mir aus auch Checkpoints und alle anderen Dinge, das alles hinter uns zu lassen und einen territorialen Kompromiss einzugehen, der beiden Nationen eine M�glichkeit gibt, nebeneinander zu leben. Das ist die Antwort, die ich geben werde, ob ich in Durban bin oder in Jerusalem.

F:   Nicht h�rbar.

A:   Es gibt berechtigte Kritik an der Frage, wie die Araber in Israel behandelt werden, und uns ist das nicht nur bewusst, sondern wir arbeiten auch daran. Ich selbst habe als Teil des Au�enministeriums, obwohl dies nicht zu den Aufgaben des Au�enministeriums geh�rt, etwas geschaffen, das sich �B�rgereinigungsforum� nennt, gegr�ndet von 200 Juden und 200 Arabern, um die gegenteilige Botschaft auszusenden: Nicht nur, dass die Araber nicht unwillkommen sind, sie sind sogar sehr, sehr willkommen. Wir als B�rger des Staates Israel m�ssen alles tun und wir investieren eine Menge � dies gilt f�r die j�dische Welt � und schaffen daraus viele Foren, wir lassen auch Tausende von Menschen jeden Tag in diesem Rahmen arbeiten, der die Situation �ndern soll, in der es hier in der Gesellschaft diskriminierende Handlungen gibt, die nicht gesetzlich sind � sie sind gegen das Gesetz. Das Gesetz ist sehr eindeutig, aber wir m�ssen � wie viele andere L�nder � an unseren Beziehungen mit unseren Minderheiten arbeiten.

Wenn wir eine Konferenz h�tten, bei der es um diese Frage ginge, ist dies meiner Meinung nach sehr wichtig. Aber es hat nichts mit Rassismus zu tun und es hat nichts mit Apartheid zu tun. Und wenn man dar�ber spricht, wie man mit Minderheiten umgeht, mit allem gebotenen Respekt feststellt, was im Sudan und im Iran und in Syrien und in den pal�stinensischen Gebieten und in �gypten und anderen L�ndern vor sich geht, und sich ansieht, wie Minderheiten dort behandelt werden ... Sie haben noch einen langen, langen Weg vor sich, bevor sie das Niveau der Minderheiten in diesem Land erreichen. Ich bin stolz, dass wir Organisationen haben, die uns auf all unsere Fehler hinweisen. An dem Tag, an dem unsere Nachbarn auch nur eine Organisation h�tten, die nicht im Gef�ngnis landen w�rde, die ebenfalls auf Fehler hinweisen k�nnte, h�tten wir einen sehr gro�en Schritt in Richtung Frieden im Nahen Osten gemacht.

F:   Nur um einen Kontext anzugeben: Wie geht der Entwurf f�r die Resolution von Durban mit anderen L�ndern um, die gegen die Menschenrechte versto�en?

A:   Diese Frage ist sehr einfach zu beantworten. Gar nicht. Es geht um kein anderes Land. Es gibt kein anderes Land, dass Probleme mit den Menschenrechten hat! Deshalb ist es sehr, sehr einfach zu beantworten. Kein anderes Land. Keine andere Region, nichts.

F:   OK, und wenn Israel nicht teilnimmt, wie Sie vorschlagen, welche Auswirkungen hat das auf k�nftige Konferenzen? Kann das Land dann bei der n�chsten Konferenz gegen Rassismus erscheinen und im Protokoll diesen Resolutionsentwurf haben, der den Zionismus mit Rassismus gleichsetzt oder wie dies auch immer am Ende formuliert wird?

A:   Ich glaube, dass wir an jeder Konferenz teilnehmen sollten. Ich glaube, dass wir Konferenzen initiieren sollten. Ich h�tte gerne eine Konferenz gegen Rassismus hier in Jerusalem. Ich h�tte gerne, dass wir am Rassismus in uns selbst und in unseren Gesellschaften arbeiten. Demokratien haben ebenfalls Probleme mit Rassismus, und wir haben auch hier in Israel Ausdrucksformen des Rassismus wie in vielen, vielen L�ndern. Ich glaube, in jedem Land der Welt, und wir m�ssen das angehen. Aber wenn es so angegangen wird, dass man auf einer L�ge, auf einer Neuinterpretation der Geschichte, auf einer Relativierung des Holocaust, auf Gel�chter �ber all das Leiden unter dem Antisemitismus aufbaut, wenn alles auf einer L�ge aufbaut, ist dies kein Kampf gegen Rassismus. Dann geht es nur darum, neuen Hass und neuen Rassismus zu erzeugen. Und wir werden kein Teil davon sein, weder zu diesem Zeitpunkt noch zu irgendeinem anderen Zeitpunkt!

F:   Aber was ich wissen wollte, ist: Gibt es ein Potential, dass sich jemand, wenn diese besondere Resolution akzeptiert wird und Israel und die Vereinigten Staaten, sagen wir, nicht auf der Konferenz erscheinen, in vier Jahren daran erinnern wird, dass diese Konferenz ge�chtet wurde oder wird man den Resolutionsentwurf in Erinnerung behalten, der sich daraus ergeben hat?

A:   Ich wei� es nicht. Ich wei�, dass die Absicht der Staaten, die in Teheran waren, darin bestand, in einer neuen Anstrengung nach Durban zu gehen, eine neue Form des Judenhasses in die Welt zu bringen, und wir werden das nicht unterst�tzen. Wir werden uns nicht daran beteiligen.

[Unterbrechung der Aufzeichnung]

Wenn diese Resolutionen akzeptiert werden, werden sie auch unsere Arbeit an den Menschenrechten in Israel zerst�ren, weil das als was die Leute die Menschenrechte betrachten nur eine weitere Methode sein wird, auf Israel einzuschlagen. Wir wollen das nicht. Es wird die M�glichkeiten der wahren Arbeit f�r Menschenrechte in diesem Land zerst�ren.

F:   [Nicht h�rbar].

A:   Wir sind der Meinung, dass die Teilnahme an diesem Punkt, an dem die Chancen so gut stehen, dass dies geschieht, der Konferenz mehr Legitimation verleihen w�rde, als diese in dieser Hinsicht effizient sein k�nnte. Aber ihre Frage ist berechtigt, dieselben Fragen werden von den Amerikanern und anderen er�rtert. Was ist effizienter? Was ist richtig? Und es ist ein g�ltiges Argument, das wir auch intern im Au�enministerium debattiert haben, aber unsere Schlussfolgerung lautet bis jetzt, dass wir, falls sich nichts �ndert, dies nicht unterst�tzen und eine Konferenz legitimieren d�rfen, die den Hass f�rdert.

F:   Sehen Sie ein Szenario, in dem die USA eine andere Entscheidung treffen w�rden als Israel, d.h. dass Israel hingehen w�rde und die USA nicht, oder sind die beiden Beschl�sse miteinander abgestimmt?

A:   Wir arbeiten gerade sehr eng zusammen, und deshalb glaube ich, dass wir dieselbe Meinung vertreten. Falls es eine Teilnahme geben sollte, falls es zu einer �nderung kommen sollte, muss dies nicht unbedingt auf der gleichen Ebene der Fall sein, aber wir arbeiten in dieser Frage sehr eng mit den Amerikanern zusammen.

Die Schande der UNO

Leitartikel in �Haaretz� vom 28.8.01

Die UNO-Weltkonferenz gegen Rassismus und Fremdenhass, die am kommenden Wochenende in der s�dafrikanischen Stadt Durban er�ffnet wird, h�tte ein Schl�sselereignis von historischer Tragweite werden k�nnen. Ungef�hr 60 Jahre nach der Schoa h�tte die Menschheit die M�glichkeit gehabt, sich um eine Erkl�rung zu sammeln, in der von der Beschreitung eines neuen Weges und der Zuwendung hin zu einer besseren Welt die Rede ist, in der jeder Mensch, da er Mensch ist, geachtet werden soll.

Auch der Standort der Konferenz in Schwarzafrika, in einem Staat, der in den letzten Jahrzehnten mehr als alles andere die Diskriminierung von Menschen und den Kampf gegen diese Diskriminierung symbolisiert hat, h�tte nicht nur sinnbildlich f�r einen bereits von Erfolg gekr�nten Kampf sein, sondern auch die richtige Kulisse f�r eine Absichtserkl�rung bieten k�nnen.

Es ist h�chst bedauerlich, dass die arabischen Staaten und der Block islamischer Staaten �berhaupt anders dachten. Sie m�chten die Konferenz als weiteres Mittel im Kampf gegen Israel und den Zionismus nutzen. Unter Ausnutzung ihrer gro�en Zahl und ihres Einflusses auf viele andere Staaten haben sie der Konferenz au�ergew�hnlich harsche Formulierungen gegen Israel unterbreitet.

In diesen Formulierungen kommen drei zentrale Probleme zum Ausdruck: Zuerst die Tatsache, dass Israel im Text als einziger Staat explizit kritisiert wird, w�hrend die Beschl�sse der Konferenz naturgem�� dazu bestimmt sind, sich mit allgemeinen universalen Problemen zu besch�ftigen. Zweitens wird in den Vorschl�gen in unfairer Weise von h�chst scharfen Ausdr�cken aus dem Vokabular der humanit�ren Begriffe wie �ethnische S�uberung� Gebrauch gemacht, um das Vorgehen von Israel in den Gebieten zu beschreiben. Und drittens begn�gen sich die islamischen Staaten nicht mit der Gegenwart, sondern m�chten auch die Geschichte neu schreiben. So ist in ihren Formulierungen die Vernichtung des europ�ischen Judentums in der Schoa nicht die �Katastrophe� schlechthin [d.h. ein einzigartiges Ph�nomen, Anm. d.�bers.], sondern eine Komponente in einer Reihe von �Katastrophen�, deren Erw�hnung zusammen mit der Benennung der �ethnischen S�uberung der arabischen Bev�lkerung im historischen Pal�stina� erfolgt. In den Formulierungen wird zudem der Antisemitismus nicht mehr als ein Begriff verwandt, der den seit Generationen bestehenden Judenhass pr�gt, sondern auch �die Taten des Zionismus� gegen Semiten� umfasst. (die Pal�stinenser selbst).

Die Verbindung dieser drei Komponenten stellt Israel und den Zionismus als das �neue Weltreich des B�sen� dar, deren Verhalten von allen zu Beginn des 21. Jahrhunderts in der Welt geltenden Normen in negativer Weise abweicht. Dies ist eine Beschreibung, die jeder aufrichtige Mensch, auch wenn er zu den Kritikern Israels allein wegen dessen Herrschaft �ber die Gebiete oder wegen gewisser Aktionen Israels gegen die pal�stinensische Bev�lkerung  z�hlt, nicht akzeptieren kann. Aus diesem Grund geb�hrt dem Pr�sidenten der USA, George Bush, Hochachtung f�r seine Ank�ndigung, nicht an der Konferenz teilzunehmen, solange diese Formulierungen zur Diskussion stehen.

Die Vorschl�ge des islamischen Blocks sind ein Zeichen der Schande f�r die gesamte UN-Weltorganisation, die ihre H�nde beim Versuch, in der Welt angemessene humanistische Normen zu verbreiten, beschmutzt hat. Dadurch wird auch der eigentliche wahre und w�rdige Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit befleckt, denn es ist nicht m�glich, einen Kampf mittels Beschl�ssen zu f�hren, die selber von der Plage des Rassismus befallen sind. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass es der US-Administration mit ihrer Drohung gelingen werde, und sei es im letzten Augenblick, die Vorschl�ge, welche die Konferenz zum Scheitern bringen k�nnten, von deren Tagesordnung zu entfernen.

Jerusalem, 3. September 2001

 

Abzug der israelischen Delegation von der Konferenz in Durban

(aus der Pressekonferenz des Au�enministers)

 

Au�enminister Schimon Peres: Wir haben unsere Delegation in Durban angewiesen, nach Hause zur�ckzukehren. Wir bedauern diese bizarre Vorstellung sehr. Eine wichtige Konferenz, welche die Menschenrechte h�tte verteidigen sollen, ist zu einer Quelle des Hasses, einem Forum f�r unfundierte Bezichtigungen, zur Antithese von jeder verantwortungsvollen Haltung auf internationaler Ebene geworden.

Wir f�hlen uns nicht als Besiegte. Wir f�hlen, dass der Frieden besiegt wurde. Wir f�hlen uns nicht, als ob Israel angeklagt worden sei. Ich denke, die Ankl�ger sind diejenigen, denen die Schuld gegeben werden muss.

In den 53 Jahren seit der Gr�ndung Israels wurden wir f�nf Mal angegriffen, wobei versucht wurde, uns zu bezwingen und das Ende des Staates Israel herbeizuf�hren. Wir standen allein einer �berzahl von hochger�steten Feinden gegen�ber und verteidigten unser Leben. Wir haben alle Kriege gewonnen und erhielten viele Gebiete. Wir haben �gypten die Gebiete, das Erd�l und das Wasser zur�ckgegeben. Wir haben Jordanien das Land und das Wasser zur�ckgegeben. Wir haben uns gem�� UNO-Resolution 435 einseitig aus dem Libanon zur�ckgezogen. Wir haben den Syrern den Austausch von Land f�r Frieden angeboten.

Wir haben den Pal�stinensern etwas angeboten, was kein arabischer Staat vor uns getan hat, da das Westjordanland und der Gazastreifen unter arabischer Kontrolle gewesen waren. Wir haben ihnen einen unabh�ngigen Staat angeboten. Wir haben ihnen angeboten, uns aus den meisten Gebieten zur�ckzuziehen. Wir haben Ihnen eine Pr�senz in Jerusalem angeboten. Sie haben das abgelehnt. Statt dessen kam es zur Intifada und sogar heute wurden in Jerusalem, der Hauptstadt Israels, vier Bomben gelegt. 

Ich m�chte mich bei den Vereinigten Staaten von Amerika f�r ihre au�erordentlich mutige Haltung bedanken, die zum Ziel hatte, eine verantwortungsvollere,  ausgewogener und mehr der Wahrheit verpflichtete Welt zu schaffen. Ich glaube, die Vereinigten Staaten haben die Ehre unserer heutigen Welt gerettet. Ich m�chte mich beim Pr�sidenten der USA und bei Au�enminister Colin Powell f�r ihre entschlossene F�hrungsrolle zugunsten einer besseren Welt bedanken. Ich m�chte mich auch bei den 43 Staaten bedanken, die eine klare Haltung gegen diesen unglaublichen Versuch, Israel in einem verzerrten Licht darzustellen, eingenommen haben. Zu diesen geh�ren zus�tzlich zu den Vereinigten Staaten die Republik Russland, Indien, die Mitgliedstaaten der Europ�ischen Union, die Staaten Osteuropas, die meisten L�nder Lateinamerikas und viele afrikanische Staaten.

Wir wissen, dass es zwei Ligen gibt, die Vereinigungen des Hasses gegen Israel sind: Die Arabische Liga, welche f�r Kriegstreiberei, f�r Boykott, f�r den Abbruch von Beziehungen und f�r das Ende der Friedensbem�hungen eintritt, sowie die Islamische Liga. Wir wissen, dass wir keine Chance haben, unsere Position zu erkl�ren und unseren Hoffnungen Ausdruck zu geben. Ich glaube jedoch, dass eine Gruppe, die gew�hnlich gegen uns gestimmt hat, die blockfreien Staaten, diesmal gespalten war. Viele der wichtigsten Staaten stimmten gegen die arabischen Vorschl�ge, und ich bin nicht �berrascht, dass einige so altmodisch und voreingenommen wie in der Vergangenheit geblieben sind.

Wir geh�ren zum Lager der Freiheit und bleiben im Lager des Friedens. Wir haben trotz aller Schwierigkeiten unser Vertrauen nicht verloren. Wir glauben, dass die Zukunft einer verantwortungsvollen, der Wahrheit verpflichteten und freien Welt geh�rt, einer Welt, die nach Beziehungen ohne Hass, ohne Vorurteile und ohne T�ten strebt.

In Beantwortung von Fragen f�gte der Au�enminister hinzu:

Es gab keine Abstimmung. Die 43 Staaten, die ich erw�hnt habe, haben sich gegen den Vorschlag ge�u�ert. W�re es zu einer Abstimmung gekommen, h�tte vielleicht eine gr��ere Zahl von Staaten gegen den arabischen Vorschlag gestimmt.

Wir f�hlten, dass wir ermitteln mussten, ob eine Chance der R�ckkehr zum richtigen Weg besteht. Dies wurde von den Vereinigten Staaten angestrebt. Es gab einen Versuch der norwegischen Delegation, eine andere Sprache zu benutzen, doch ist dieser gescheitert. Wir k�men uns verantwortungslos vor, wenn wir nicht versuchten, eine Alternative zu dieser extrem voreingenommen, unfundierten Resolution zu finden, die meiner Meinung nach diese Konferenz l�cherlich gemacht hat. Wenn wir von Menschenrechten sprechen, dann ist das erste Menschenrecht, am Leben zu bleiben. Das ist sehr wichtig f�r Israel, da es Versuche gibt, uns zu t�ten und zu zerst�ren. Und wenn man kein Recht hat, am Leben zu bleiben, sind alle anderen Rechte irrelevant.

� 2001 Botschaft des Staates Israel in der Bundesrepublik Deutschland

Einige Weblinks aus "Die Welt":

Israel im Spiegelsaal der Nationen

Rassistischer Anti-Rassismus

Dickes Lob f�r Adolf Hitler

 


 

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