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Durban -
Hetze gegen Juden
unter dem Dach der UNO
Die sog. "Antirassismuskonferenz vom August/ September 2001 ist zu
einem ganz traurigen Kapitel der Welt bzw. der Staatengemeinschaft
verkommen. Alte Klischees gegen die Juden wurden ausgepackt und - statt
sich des eigentlichen Themas 'Rassismus' anzunehmen ist die Konferenz zu
einer Hasstirade gegen Juden und Israel verkommen.
NGO's (Nicht Regierungsorganisationen) aller Welt haben auf Israel
eingepr�gelt und eine unglaubliche Hetze gegen einen (!) Staat
verbreitet; christliche Organisationen haben - in Kenntnis einer traurigen
eigenen Geschichte - die alte Hetze die Juden seien die Christusm�rder
wieder aufgenommen.
Nochmals: Es ist unbegreiflich, da� man stillschweigend hinnimmt, da�
die UNO-Menschenrechtskommission lediglich einen nationalen Konflikt
als ihr Thema sieht. Mary Robertson, Vorsitzende der UNO-Menschen-
rechtskommision mu� sich ebenso wie der UNO Generalsekret�r Kofi Annan
fragen, weshalb man diesen Hass gegen Israel durch die Konferenz in Durban
gef�rdert hat.
Durban erh�lt einen ganz traurigen Platz in der Geschichte der
Beziehungen der Staatengemeinschaft zu Israel.
Diese Seite fasst die schlimmsten Ausw�chse kurz zusammen.
28.08.02
Anti-israelische Propaganda auf Weltgipfel in
Johannesburg
Pal�stinensische Aktivisten nutzten den am Montag er�ffneten
UN-Gipfel f�r nachhaltige Entwicklung in Johannesburg als Plattform f�r
Anschuldigungen gegen Israel. Fadwa Barghouti, die Ehefrau des von Israel
inhaftierten Top-Terroristen Marwan Barghouti hielt am ersten Tag des
zweiw�chigen Gipfels eine Pressekonferenz ab, bei der sie Israel
beschuldigte, ihren Mann zu foltern. Barghouti befindet sich seit April
diesen Jahres in Haft und wurde am 14. August vor einem israelischen
Gericht der Initiierung von 37 Terroranschl�gen mit 26 Todesopfern
angeklagt. Er gilt als Hauptfigur der aktuellen Intifada, die bisher �ber
2000 Tote forderte (Pal�stinenser und Israelis). Fadwa, die von
Barghoutis Anwalt Khader Shikrat unterst�tzt wurde, verglich ihren
Ehemann mit dem fr�heren s�dafrikanischen Staatspr�sidenten Nelson
Mandela und klagte Israel an, einen �Holocaust in Pal�stina� zu
veranstalten. Shikrat hatte sich zuvor mit dem stellvertretenden
s�dafrikanischen Au�enminister Aziz Pahad getroffen. Letzterer hatte
sich bereiterkl�rt, die pal�stinensische �Free Barghouti�- Kampagne
( Befreit- Barghouti- Kampagne) zu unterst�tzen. Auch Nelson Mandela ist
Mitglied dieser Bewegung, die von mehreren Vertretern der regierenden
s�dafrikanischen Partei �Afrikanischer Nationalkongress� unterst�tzt
wird. Mark Sofer, ein hoher Beamter des israelischen Au�enministeriums
kommentierte: �Ich habe Vergleiche Barghoutis mit Slobodan Milosovic und
Saddam Hussein geh�rt. Ihn mit Mandela gleichzusetzen ist eine Verzerrung
h�chsten Grades." Als Shikra auf der Pressekonferenz Israel
beschuldigte, 230 pal�stinensische Kinder in Lagern des Geheimdienstes
�Schin Bet� zu foltern, erhoben sich 50 Mitglieder des Weltverbandes
J�discher Studenten als Protest von ihren Pl�tzen. Sie trugen T-Shirts
mit der Aufschrift �Stop hijacking the summit� (H�rt auf, den Gipfel
zu �bernehmen) und "Stop Durbanizing the WSSD" (H�rt
auf, den Weltgipfel zu �Durbanisieren�). Damit verwiesen sie
auf die anti-israelische Stimmung auf dem UN-Gipfel gegen Rassismus in Durban/S�dafrika
im letzten Jahr. Als die Studenten sich weigerten, sich wieder
hinzusetzen, wurden sie von der Polizei nach drau�en bef�rdert, wo sie
nach Augenzeugenberichten Friedenslieder in Englisch, Hebr�isch und
Arabisch sangen. Pal�stinensische Studenten versuchten, sie mit dem
Slogan �Befreit Pal�stina� zu �bert�nen. Die Pressekonferenz war
vom �Pal�stinensischen Solidarit�tskomittee S�dafrikas� organisiert
worden. Diese Organisation plant Demonstrationen w�hrend des
Gipfeltreffens und insbesondere am 28. September, dem zweiten Jahrestag
der aktuellen Intifada. An dem Gipfel f�r nachhaltige Entwicklung in
Johannesburg nehmen ca. 50 000 Delegierte aus 104 L�ndern teil. Ziel ist
es, eine �Agenda des Handels� mit konkreten Zielvorhaben und
Zeitpl�nen zu verabschieden, die weltweite Armutsbek�mpfung, fairen
Welthandel, Ver�nderung von Konsumgewohnheiten, Umwelt-, Klima- und
Artenschutz voranbringen soll. Der J�dische Nationalfonds, die einzige
private israelische Organisation, die mit einem Stand vertreten ist,
befindet sich unter st�ndigem Druck pal�stinensischer Demonstranten und
lokaler islamischer Radiosender. Der Stand der Pal�stinensischen
Autonomieverwaltung befindet sich in 15m Entfernung und zeigt keinerlei
Informationen zum Thema der Konferenz. Vielmehr ist er mit einem Banner
�Viva Intifada� (Es lebe die Intifada) geschm�ckt, anti-israelische
Zeitungen und Pal�stinensert�cher mit einer Israelkarte, unter der �Pal�stina�
steht, werden verteilt.
(c) ICEJ
24.08.02
Durban-Genf-Johannesburg
Die uns�glichen Kampagnen gegen Israel unter dem Mantel der UNO.
Link:
Letzte Meldung:
09.03.02
Antisemitismus - die Herausforderung annehmen
Das empfehlenswerte Wochenmagazin beleuchtet das Thema "Durban"
nochmals ausf�hrlich
09.03.02
H�sslich und niveaulos"
Das empfehlenswerte Wochenmagazin nimmt mit einem weiteren Artikel zum
Thema "Durban" Stellung
|
(bitte anklicken!) |
09.03.02
Alte Berichte aus dem Jahr 2001 �ber die
Hasskonferenz in Durban
UN Papier setzt Zionismus mit Rassismus gleich
Vom 31. August bis zum 7. September wird in Durban in S�dafrika als
H�hepunkt des diesj�hrigen "Internationalen Jahres gegen
Rassismus" die dritte "Weltkonferenz gegen Rassismus" der
Vereinten Nationen (UN) stattfinden.
Die Konferenz werde ein Meilenstein im Kampf gegen den
Rassismus sein, verspricht Mary Robinson, UN-Hochkommissarin f�r
Menschenrechte und habe das �Potential, den Geist des neuen Jahrhunderts
auf der Grundlage der gemeinsamen �berzeugung zu gestalten, dass wir alle
Mitglieder einer Menschen-Familie sind."
In der Themenauswahl befindet auch sich ein Vorentwurf f�r eine
Deklaration, die Israel in Bezug auf die Pal�stinenser der
"Verbrechen gegen die Menschheit" beschuldigt und sich auf die
Entwicklungen nach 1948 mit "ethnischer S�uberung unter der
arabischen Bev�lkerung im historischen Pal�stina" bezieht. Weiter
lautet nach Angaben aus der "Jerusalem Post" der Vorentwurf zur
Klausel 55 wie folgt:
"Es besteht gro�e Sorge �ber die Zunahme der rassistischen
Praktiken des Zionismus. genauso wie �ber das
Auftreten von rassistischen und gewaltt�tigen Bewegungen, die sich auf
Rassismus und diskriminierende Ideen gr�nden, insbesondere die
zionistische Bewegung, die auf der �berlegenheit einer Rasse [der
j�dischen] basiert."
Ebenso zielt Klausel 25 auf Israels Siedlungspolitik ab. Unter dem
Stichwort �Ethnische S�uberungen, V�lkermord, Sklaverei und
�hnliche
Verbrechen� hei�t es: �Wir best�tigen, dass fremde Besatzung, die
auf
Siedlungen gegr�ndet ist, die auf Rassendiskriminierung mit dem
Ziel
best�ndiger Besatzung baut, die auf milit�rischer Abriegelung von
St�dten und D�rfern beruht, v�llig den Grunds�tzen der Vereinten
Nationen widerspricht. Sie stellt eine neue Form der Apartheid dar, ist
ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und eine ernste Bedrohung des
Weltfriedens und der weltweiten Sicherheit.�
Diese Deklaration, st��t in Israel auf gro�e Bedenken. Der
stellvertretende Au�enminister Michael Melchior sieht darin nicht nur
eine Delegitimierung des Staates Israel im allgemeinen, sondern auch eine
Abschw�chung der Verbrechen, die in der Vergangenheit gegen das j�dische
Volk begangen worden sind.
In einer abschlie�enden Vorbereitungskonferenz in Genf am 30. Juli wird
es zu einer letzten Abstimmung �ber das Dokument und m�glichen
Umformulierungen kommen. Billigt das UNHCR-Vorbereitungskomittee die
derzeit vorliegende Deklaration, wird der Zionismus auf der
"Weltkonferenz gegen Rassismus" Thema sein.
Fischer: "Antizionismus f�hrt zu Antisemitismus"
In der vergangenen Woche trafen sich Vertreter des
amerikanisch-j�dischen
"Simon-Wiesenthal-Centers" mit dem deutschen Au�enminister
Joschka Fischer in Berlin, um mit ihm �ber eine geplante
anti-zionistische Deklaration auf der Weltkonferenz gegen Rassismus in
Durban (S�dafrika) Ende des n�chsten Monats zu sprechen.
Die Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht
hat,
die Verbrechen des Holocausts aufzudecken und weltweit Antisemitismus
zu
bek�mpfen, zeigt sich sehr besorgt �ber die Deklaration, welche
konstatiert,
dass die zionistische Bewegung auf einer rassistischen Grundidee
basiert.
Nach Informationen des "Simon-Wiesenthal-Centers" habe sich der
deutsche
Au�enminister w�hrend des einst�ndigen Treffens gegen eine
Ettiketierung
Israels als rassistischen Staat ausgesprochen habe. "Antizionismus
f�hrt
unvermeidbar zu Antisemitismus", hatte Fischer in diesem
Zusammenhang
bemerkt. Weiter habe er bez�glich des Nahostkonflikts sein Verst�ndnis
f�r
die israelische Ablehnung des von Pal�stinensern geforderten "Rechts
auf
R�ckkehr" ausgedr�ckt und hinzugef�gt, dass dieses Konzept in
der
Nachkriegszeit des 2. Weltkrieges in Europa "den ganzen
Kontinent
destabilisiert h�tte". Auch in Zukunft werde Fischer sich au�erdem
gegen
arabische antij�dische Rhetorik wenden, wie er es bei dem letzten Besuch
des syrischen Pr�sidenten Bashar Assads getan habe. Bei Assads Besuch in
Berlin am 11. Juli, dem ersten Deutschlandbesuch eines hohen syrischen
Vertreters nach 23 Jahren, hatte Fischer den syrischen Pr�sidenten zu
einem "postiven Beitrag in dieser schwierigen Phase der
Friedensbem�hungen im Nahen Osten" aufgefordert und ihm zu einer
ver�nderten politischen Rhetorik gegen�ber Israel geraten.
Auf einer Anti-Rassismus-Konferenz haben sich am Sonntag in Kairo
nach
Informationen der Associated Press (AP) ca. 65 Vertreter regionaler
und
internationaler Menschenrechtsorganisationen f�r einen
"bedingungslosen
R�ckzug Israels aus pal�stinensischem und syrischen
Territorium"
ausgesprochen und zu einer Unterst�tzung des pal�stinensischen
Aufstandes
aufgerufen, "da dieser mit rassistischen Unterwerfungspraktiken
und
Menschenrechtsverletzungen [durch Israel] konfrontiert ist."
Kapstadt: Zehntausende islamische Gl�ubige nahmen gestern an einer
Kundgebung gegen Israel in S�dafrika teil, in der Premierminister Ariel
Scharon als "M�rder" bezeichnet und mit Adolf Hitler verglichen
wurde.
S�dafrika ist auch der Schauplatz f�r die "Weltkonferenz gegen
Rassismus",die vom 31. August bis zum 7. September in Durban
stattfinden soll.
Eine geplante Deklaration, die Israel bez�glich des Umgangs mit den
Pal�stinensern der "ethnischen S�uberung" bezichtigt und den
Zionismus als rassistische Bewegung brandmarkt, wird auch von der USA und
den europ�ischen Staaten abgelehnt werden, so die Zusage mehrerer Staaten
gegen�ber dem israelischen Au�enministerium.
UN-Weltkonferenz �ber Rassismus
In Durban (S�dafrika) hat heute die UN-Weltkonferenz �ber Rassismus begonnen. Die Pal�stinenser nutzen das achtt�gige Forum, zu dem sich politische Vertreter aus mehr als 150 L�ndern und zahlreiche Menschenrechtsorganisationen versammelt haben, als politische Plattform. In einer �berwiegend von arabischen Staaten gest�tzten Deklaration, die im Laufe der kommenden Woche von der Konferenz verabschiedet werden soll, wird Israel als einziger Staat der Erde gesondert erw�hnt und in Bezug auf den Umgang mit der arabischen Bev�lkerung scharf kritisiert. Proteste gegen eine einseitige Verurteilung des j�dischen Staates, die im Vorfeld von Seiten Israels zur Sprache gebracht wurden, hatten jedoch zu keiner wesentlichen
Umformulierung gef�hrt. Bereits gestern war es im Vorfeld der Konferenz zu Demonstrationen gekommen. Heute marschierten etwa Zehntausend durch Durban, um gegen Israel und f�r die Pal�stinenser zu protestieren. UN-Generalsekret�r Kofi Annan nahm in seiner Er�ffnungsrede ebenfalls Stellung zum Nahostkonflikt. Nie d�rfe vergessen oder abgemindert werden, dass das j�dische Volk in vielen Teilen der Welt Opfer von Antisemitismus gewesen sei und in Europa Ziel des Holocausts, sagte er. "Dennoch k�nnen wir von den Pal�stinensern nicht erwarten, dass sie dies als Grund daf�r akzeptieren, dass das Unrecht, das ihnen angetan wird - Vertreibung, Besatzung, Abriegelung und au�ergerichtliche T�tungen - ignoriert wird", fuhr er fort und wurde an dieser Stelle in seiner Rede durch den Beifall des Auditoriums unterbrochen.
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Jerusalem,
25. Juli 2001
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BRIEFING
F�R DAS DIPLOMATISCHE KORPS VOM STELLVERTRETENDEN AU�ENMINISTER
RABBI MELCHIOR UND DEM DIREKTOR DER
ANTIDIFFAMIERUNGSLIGA ABE FOXMAN
(�bersetzung
aus dem Englischen)
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RABBI
MELCHIOR: Guten Morgen, Ihre Exzellenzen, willkommen, Herr Abe
Foxman, Direktor der ADL, ein guter Freund und jemand, der -
seitdem ich denken kann, zumindest aber seitdem ich im
�ffentlichen Leben stehe - ein wirklicher Verfechter im Kampf
gegen den Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen jegliche Art von
Ungerechtigkeit ist. Wir f�hlen uns geehrt, Sie heute bei uns
begr��en und Ihre Worte h�ren zu d�rfen. Ich f�hle mich sehr
geehrt, so namhafte Teilnehmer bei diesem Treffen hier zu haben,
da das Thema, das wir hier behandeln, �beraus ernst ist.
Der
Staat Israel hat als Staat des j�dischen Volkes eine besondere
Verpflichtung gegen�ber dem Weltjudentum, der Geschichte des
j�dischen Volkes, seiner eigenen Zukunft und auch gegen�ber der
Menschheit, �ber das �lteste Vorurteil zu sprechen, das
Vorurteil, das von allen Vorurteilen das b�sartigste ist � den
Antisemitismus, den wir w�hrend der letzten mindestens 2.500
Jahre schon in so vielen Verkleidungen gesehen haben.
Wenn
ich �ber die Verkleidungen spreche, ist es interessant, die
Entwicklung des Antisemitismus zu verfolgen und zu sehen, dass in
jedem Zeitalter, in jedem Zeitabschnitt der Antisemitismus auf
verschiedene Weise zum Ausdruck gekommen ist, aber das zentrale
Motiv � der Hass auf Juden
� ist immer dasselbe gewesen. Es wurde immer auf die Art
dargestellt, auf die man wahrgenommen hat, was die Menschen zu
dieser Zeit als Identit�tsmittelpunkt in den verschiedenen
Gesellschaften gesehen haben, in denen diese Art des Hasses zum
Ausdruck gekommen ist. In den Zeiten, in denen das Christentum die
Quelle der Legitimation war, gab es den christlichen
Antisemitismus, der sich darin widerspiegelte, den Juden als
Antichristen zu betrachten oder als denjenigen, der verantwortlich
war f�r die Kreuzigung von Jesus, und das war das zentrale Motiv
des Antisemitismus jener Zeit. Es gab andere Zeiten, zu denen die
Menschen weniger an die Religion glaubten und das zentrale Motiv
der Jude als religi�se Person war, w�hrend die Welt um ihn herum
aus Agnostikern oder Atheisten bestand. Es gab Zeiten, zu denen
der Nationalismus das wesentliche Identit�tsmotiv war und die
Juden diejenigen waren, die nicht nationalistisch waren, die
kosmopolitisch waren. Und auf der anderen Seite gab es Zeiten, als
der Internationalismus das Codewort der Identit�t war und die
Juden die Nationalisten waren und nicht diejenigen, die an den
Internationalismus glaubten.
Auf
diese Weise kann man von Gesellschaft zu Gesellschaft gehen und
sehen, wie die Identit�t dieser Gesellschaft aussah und wie sie
ihren Hass auf das j�dische Volk dargestellt hat. Es gab Zeiten
der rassistischen Diskriminierung, wie zum Beispiel die Zeit der
Nazis. Es gab Zeiten und L�nder, in denen es �berhaupt keine
Juden gab, aber in diesen L�ndern war der Antisemitismus h�ufig
anzutreffen. Es gab L�nder mit einem sehr hohen j�dischen
Bev�lkerungsanteil, in denen der Antisemitismus stark vertreten
war. Jean Paul Sartre, der ber�hmte franz�sische Philosoph, kam,
nachdem er all die verschiedenen Gr�nde f�r den Antisemitismus
untersucht hat � die psychologischen, die soziologischen Gr�nde
usw., all das, was in s�mtlichen Zeitaltern der Fall war � am
Ende zu dem Schluss, dass der Antisemitismus etwas Erkl�rbares
sei, und er erl�uterte es einfach als ein metaphysisches
Ph�nomen der Menschheit.
Leider
ist das, was ich Ihnen heute morgen erz�hlen will, eine
Situation, die heute offenkundig ist, in der wir den
Antisemitismus in allen verschiedenen Aspekten durch alle Zeiten
der Geschichte hindurch heute in einer neuen, b�sartigen Form
ausgedr�ckt sehen, die sich seit Beginn der Intifada im letzten
Jahr sehr verst�rkt hat. Ich denke, wir m�ssen dies auf normale
Weise zur Kenntnis nehmen, aber auch dementsprechend handeln.
Ich
will hier ein paar der ernstesten Erscheinungen beschreiben, die
ich in dieser Situation sehe, und wie diese mit der anstehenden
Konferenz gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Durban,
S�dafrika, zusammenh�ngen.
Was
mich am meisten nerv�s macht, ist das, was heute in der
arabischen Welt geschieht. Ich muss Ihnen sagen, dass der
arabische Antisemitismus, der moslemische Antisemitismus sich
meines Erachtens traditionell sehr stark vom europ�ischen
Antisemitismus unterscheidet. Juden waren in moslemischen L�ndern
wie Christen tolerierte Minderheiten und wir haben beinahe durch
die ganze Geschichte hindurch keinen Antisemitismus der
traditionellen Art erlebt, wie er in erster Linie in Europa zu
finden war. In den moslemischen und arabischen L�ndern der
arabischen Welt gab es nicht viele Formen dieser Art des
Antisemitismus. Nat�rlich gibt es ganz bekannte Ausnahmen und
Ausdrucksformen von Antisemitismus und Massakern gegen Juden, aber
das war nicht die traditionelle Tagesordnung der moslemischen
Welt. Das gilt auch f�r die letzten 50 Jahre. Ich denke, wenn
mich irgendjemand letztes Jahr gefragt h�tte, ob es der
Antisemitismus in den arabischen L�ndern weit verbreitet sei,
h�tte ich geantwortet: �Nein, �berhaupt nicht.�
Ich
m�chte auch gerne eine Unterscheidung zwischen dem Antisemitismus
und dem Teil eines politischen Konflikts zwischen den arabischen
L�ndern und dem Staat Israel treffen. Es handelt sich um einen
politischen Konflikt, wegen dem ich pers�nlich in die Politik
gegangen bin, um ihn - leider ohne gro�en Erfolg - zu beenden.
Aber wir werden nicht aufgeben, um diesem Konflikt ein Ende zu
setzen. Aber Israel zu kritisieren, die israelische Regierung zu
kritisieren, wird nicht, wurde nicht und darf niemals als
Antisemitismus bezeichnet werden. Es ist absolut legitim, die
israelische Regierung zu kritisieren, genauso wie man die
�gyptische Regierung, die amerikanische Regierung oder sogar die
norwegische Regierung kritisiert. Jede Regierung kann kritisiert
werden, und die Kritik an der israelische Regierung ist eine
Aufgabe, der ich pers�nlich seit vielen Jahre nachgehe. Es ist in
meiner derzeitigen Position etwas schwieriger, aber es ist
innerhalb eines demokratischen Rahmens absolut legitim,
Regierungen zu kritisieren. Selbst scharfe Kritik und harte Worte
haben nichts mit Antisemitismus zu tun. Wir m�ssen sehr
vorsichtig sein, wenn es darum geht, Personen, Dinge oder
Erkl�rungen als antisemitisch abzustempeln.
Aber
es gibt eine rote Linie und diese rote Linie wurde in den letzten
Jahren, insbesondere w�hrend des letzten Jahres, sehr deutlich
�berschritten. Um es noch einmal zu sagen, h�tten Sie mich vor
einem Jahr gefragt, ob es den Antisemitismus in den arabischen
L�ndern als zentrale, vorherrschende Erscheinung g�be, h�tte
ich dies verneint. Aber wenn Sie mich heute fragen, wei� ich die
Antwort wirklich nicht. Ich kenne die Antwort nicht, weil ein
Tornado des Hasses, der Aufhetzung, der antisemitischen Propaganda
gew�tet hat, der alle klassischen Ph�nomene des Antisemitismus
benutzt hat, alle, die wir kennen, einschlie�lich einiger neuer
Ph�nomene in dieser Kampagne, die durch die ganze arabische Welt
gezogen ist und die von der modernen Technologie noch verst�rkt
wurde � haupts�chlich vom kommerziellen Fernsehen. Heute gibt
es 30 arabische Fernsehsender � einige dieser Sender machen
ausgezeichnetes Fernsehen, anders als das Propagandafernsehen der
Vergangenheit, als jeder in der arabischen Welt einfach
irgendeinen Kanal eingeschaltet hat. Heutzutage haben wir es mit
Qualit�tsfernsehen zu tun.
Wir
finden ihn auch in den Zeitungen, auf eine ganz andere Art und
Weise. Es gab fr�her auch die klassischen Ausdrucksformen des
Antisemitismus � vor dem Frieden mit �gypten beispielsweise �
sogar unter f�hrenden Journalisten, aber nicht in der
Intensit�t, mit der wir es heute zu tun haben. Es geht heute
nicht darum, ein Beispiel zu finden. Die Beispiele werden an jedem
einzelnen Tag, zu jeder einzelnen Stunde, in den meisten
Zeitungen, in den Leitartikeln geliefert von den Hauptautoren der
Zeitungen und des Fernsehens. Man sieht darin wieder eine
klassische Form des Antisemitismus, die der arabischen Welt fremd
ist, die aber die arabische Welt heute von Europa und von anderen
Orten �bernommen hat.
Sie
kennen den alten Vorwurf gegen die Juden, dass die Juden zum
Beispiel die Brunnen vergiften w�rden, ein Vorwurf aus dem
Mittelalter. Wollten die Anf�hrer die Aufmerksamkeit von ihrem
Versagen ablenken, sagten sie: �Die Juden sind der Grund f�r
all unsere Schwierigkeiten, wisst ihr, sie vergiften die Brunnen,�
als der Hygienestandard nicht so war wie er sein sollte. Dieses
alte antisemitische Motiv kommt heute in der arabischen Welt, in
einem Artikel nach dem anderen, in Fernsehprogrammen, auf viele
verschiedene Arten wieder ins Spiel: die Israelis bringen Drogen
in Umlauf; die Israelis stellen einen besonderen Kaugummi her, der
die arabische Bev�lkerung langsam schw�cht; die Israelis
benutzen Giftgas; die Israelis ermutigen die arabischen Nationen
zum Gl�cksspiel; die Israelis vergiften die Nahrung und das
Wasser, um der pal�stinensischen Bev�lkerung Krankheit und einen
langsamen Tod zu bringen.
Sie
werden Arafat nie dar�ber reden h�ren, dass die Israelis die
Pal�stinenser erschie�en; er wird immer sagen, dass die Israelis
Uranmunition verschie�en, um daraus nicht nur einen Kampf zu
machen, sondern ein Verbrechen gegen die Menschheit. Sie werden in
der pal�stinensischen Presse h�ren, dass die israelischen
Hubschrauber Schokolade f�r die jungen Pal�stinenser abwerfen,
so dass sie von dieser Schokolade vergiftet werden; dass die
Israelis G�rtel sehr billig verkaufen, f�r nur ein paar Schekel.
Warum? Weil diese G�rtel radioaktives Material enthalten, das die
arabische Bev�lkerung vom G�rtel abw�rts schw�cht, so dass die
n�chste Generation, die in der arabischen Welt geboren wird, eine
schwache Generation sein wird, nicht in der Lage, sich gegen die
Juden aufzulehnen. Und wieder haben wir es mit einem Vorwurf zu
tun, einem klassischen antisemitischen Motiv, und es wiederholt
sich immer und immer wieder in allen Formen.
Religi�ser
Antisemitismus ist ein anderes Thema, das in vielen Formen in der
arabischen Presse auftaucht. Es gibt ein Motiv, dass die Juden
nicht an das Leben nach dem Tod glauben und daher so gierig sind.
Darum m�ssen sie die Welt kontrollieren, sie m�ssen die
Weltpresse kontrollieren, sie m�ssen die Regierungen der Welt
kontrollieren. Man hat das Motiv, wie das Protokoll der �ltesten
von Zion, das heutzutage in der arabischen Welt als g�ltiges
Dokument angesehen wird. Jeder, der es vom historischen Standpunkt
aus untersucht hat, wei� nat�rlich, dass dies eine diffamierende
Entstellung ist, aber in der arabischen Welt wird es heute leider
als eine als authentische Hauptquelle akzeptiert, und alle darin
enthaltenen Beschuldigungen werden verbreitet.
Au�erdem
gibt es alle traditionellen Bilder der Juden, des h�sslichen
Juden, des satanischen Juden, des Juden mit H�rnern, des
gerissenen Juden, des gierigen Juden � all diese Bilder sieht
man wieder und wieder, und heute gibt es keine Unterscheidung
zwischen den einzelnen Juden: manchmal ist es ein Jude ohne
Gesicht, manchmal tr�gt er das Gesicht von Sharon, manchmal das
von Peres oder von Barak. In diesem Zusammenhang gibt es keine
Unterscheidung zwischen rechts und links.
Noch
gravierender ist der Einsatz des Holocaust. Das ist sehr
interessant. Das Leugnen des Holocaust existierte in der
arabischen Welt �berhaupt nicht. Es ist ein Ph�nomen der
westlichen Welt, das sich mit vielen Hassgedanken der westlichen
Welt ausbreitet, um zu verstehen, dass man heute nicht neue
Verbrechen gegen die Menschheit vorbereiten oder gegen
irgendjemanden Rassismus praktizieren kann, vor dem Hintergrund
dessen, was w�hrend des Holocaust geschah. Darum muss man
zuallererst den Holocaust leugnen bzw. wenn man den Holocaust
nicht leugnet, ihn zumindest zu etwas Belanglosem machen, ihn
bagatellisieren oder ihn minimieren oder ihn relativieren, ehe man
die eigene Bev�lkerung auf neue Verbrechen gegen irgendjemanden
vorbereiten kann, gegen Juden, Schwarze oder Moslems oder gegen
irgendjemanden sonst.
Es
handelt sich dabei um ein Ph�nomen, das man an verschiedenen
Orten in der westlichen Welt finden kann, und ich wei�, dass dies
eines der Motive ist, die Abe Foxman sehr genau untersucht hat.
Heute wurde dies in der arabischen Welt �bersetzt. Es wurde in
der arabischen Welt haupts�chlich �bersetzt, so glaube ich, weil
die arabische Welt eine Interpretation der Gr�ndung des Staates
Israel angenommen hat, von der ich glaube, dass sie absolut falsch
ist, aber diese Theorie besagt, dass die Gr�ndung des Staates
Israel aufgrund des schlechten Gewissens der Europ�er nach dem
Holocaust erfolgte. Kann man daher den Holocaust leugnen und
sagen, dass er entweder nicht stattfand oder dass er, falls er
stattfand, eine von so vielen Episoden der Geschichte ist, ein
Detail in der Geschichte, und den Holocaust bagatellisieren; wenn
man das machen kann, nimmt man dem j�dischen Volk und der Suche
des j�dischen Volkes nach seiner Selbstbestimmung den letzten
Funken Legitimation.
Leider
sind diese Ausdrucksformen, die f�r viele viele Jahre lang nur
sporadisch auftraten, sehr viel konzentrierter geworden, sogar in
L�ndern wie Jordanien, in dem es bisher keinen offiziellen
Antisemitismus gab. Heute kann man sie in der jordanischen Presse
finden und viele dieser Artikel erscheinen in L�ndern wie
�gypten und Syrien. In einigen dieser L�nder wird man keine
dieser Ausdrucksformen bei Staatsoberh�uptern finden, in anderen
L�ndern, insbesondere Syrien und in den verbrecherischen L�ndern
Irak, Iran, Libyen usw. h�rt man, wie selbst die
Staatsoberh�upter diese antisemitischen �u�erungen von sich
geben.
Ich
m�chte Ihnen nur ein paar der ber�hmten Beispiele aus Syrien
geben. Als Bashar Assad vor kurzem den Papst empfing, am 5. Mai,
sagte er, die Israelis w�rden versuchen, alle Prinzipien der
monotheistischen Religionen abzuschaffen. Es sei die gleiche Art
von Mentalit�t, die sie dazu brachte, Jesus zu verraten und ihn
zu foltern, und es sei die gleiche Mentalit�t, mit der sie
versuchten, den Propheten Mohammed zu t�ten. Es gibt viele
solcher �u�erungen. Ich gebe Ihnen nur sehr wenige Beispiele. Da
gibt es den Ausspruch des Verteidigungsministers, der ein
notorischer Antisemit ist und sogar B�cher dar�ber geschrieben
hat. Er sagte zum Beispiel am 6. Mai im syrischen Fernsehen: �Das
israelische Problem hat wirklich keine Priorit�t, wenn jeder
Araber nur einen Juden t�tet, wird es keine Juden mehr geben.
Also gibt es kein Problem.� Das sagt der Verteidigungsminister
eines Landes, das Mitglied des Sicherheitsrates der Vereinten
Nationen sein will. Er sagte, dass er der erste sein m�chte. �Wenn
mir ein Jude gegen�bersteht, werde ich der erste sein, diesen
Schritt zu unternehmen und den Juden zu t�ten.� Das sagt er
�ffentlich im Fernsehen und niemand ficht das an.
Meine
Sorge ist, dass dieser Hass und diese Aufhetzung etwas sind, das
heute in der arabischen Welt eine neue Bewegung gr�ndet, an der
viele der arabischen F�hrer selber kein Interesse haben. Ich bin
sicher, dass die Staatsoberh�upter solcher L�nder wie Marokko
oder �gypten, Jordanien und Saudi-Arabien an Stabilit�t
interessiert sind, und ich bin der Meinung, dass sie daran
interessiert sind, L�sungen zu finden, aber gleichzeitig lassen
sie dies geschehen. Dadurch entsteht eine neue Situation aufgrund
der Tatsache, dass ein tiefer Hass unter den Menschen, die dies
tagt�glich sehen, ges�t wird. Es sind nicht nur Worte, es ist
etwas, das Wirklichkeiten ver�ndert. Sie m�ssen wissen, dass all
der Hass mit Worten begann, aber mit Handlungen fortgesetzt wurde.
Auschwitz begann mit Worten, aber fuhr fort mit Handlungen.
Auschwitz begann nicht in Auschwitz. Auschwitz hatte vor dem
Hintergrund von so viel Hass und Aufhetzung eine Legitimation. Wir
wissen aus unserer Erfahrung, wie gef�hrlich das ist, und um es
noch einmal zu sagen, dies geschieht sehr oft in L�ndern, in
denen man nie irgendeine andere Meinung dar�ber h�ren kann.
Man
kann nat�rlich auch Beispiele in der demokratischen Welt finden,
auch in Israel, schreckliche Beispiele und Ausdrucksformen von
Hass. Man wird sie auch hier bei uns finden. Sogar einige unsere
f�hrenden Politiker und einige unserer Verantwortlichen, bei
denen man davon ausgeht, dass sie verantwortungsbewusste Menschen
sind � religi�se F�hrer, f�hrende Politiker, k�nnen mit
denselben �u�erungen des Hasses aufwarten. Der Unterschied
besteht darin, dass man, wenn dies in einem demokratischen Land
geschieht, wenn es in einem Land wie Israel geschieht, eine
Bev�lkerung hat, Meinungsmacher hat, andere f�hrende Politiker
hat, die an die �ffentlichkeit treten und dies mit der ganzen
Kraft dessen, was richtig und vern�nftig ist, verurteilen.
Ich
bef�rchte, dass dies so weitergehen wird, es wird sich entwickeln
und es wird einen v�llig ver�nderten Mittleren Osten schaffen.
Ich bef�rchte, dass dies, auch wenn wir praktische L�sungen f�r
unseren Konflikt mit den Pal�stinensern finden k�nnen, den
Konflikt von einem territorialen Konflikt zwischen zwei V�lkern,
die dasselbe Gebiet als das ihrige beanspruchen, was wir mit
territorialen Mitteln l�sen k�nnen � ich hoffe, ich gehe davon
aus, dass wir ihn l�sen k�nnen, in dem wir uns an den
Verhandlungstisch setzen, so wie es anfing mit dem Besuch des
Pr�sidenten Sadat hier und mit dem Frieden mit Jordanien und mit
dem Osloer Abkommen und mit den Vorschl�gen von Camp David �
auf einen religi�sen Konflikt ausweiten wird. Man kann an einem
Tisch sitzen und man kann den Konflikt l�sen, indem man teilt
oder aufteilt. Man kann politische L�sungen f�r politische, f�r
territoriale Fragen finden.
Aber
wenn man den Konflikt zu einem religi�sen Konflikt macht, in dem
es um meinen Gott gegen deinen Gott geht -
in dem es nur so sein kann, wie es der Mufti von Jerusalem
kurz nach dem Beginn der Intifada ausdr�ckte: �Dies ist ein
existentieller Kampf zwischen dem Judentum und dem Islam,� wenn
man es zu dem macht und man weiterhin sagt, dass es nur einen
�berlebenden in diesem Kampf geben kann, dann macht man ihn zu
einem existentiellen Kampf, in dem wir nicht gemeinsam existieren
k�nnen. Es kann keinen Friedensprozess geben, wenn es sich hier
um einen existentiellen Kampf gegen ein absolutes B�ses in der
Welt handelt.
Genau
dies geschieht auch bei den Vorbereitungen f�r Durban. Unter
Initiative der regionalen Konferenz, abgehalten in Teheran, wurden
Vorschl�ge zur�ck nach Genf gebracht, die den Konflikt hier als
einen Konflikt gegen das j�dische Volk definierten. Nach diesen
Vorschl�gen, die jetzt in Genf zur Debatte stehen, und die unter
Umst�nden in Durban akzeptiert werden, wird Israel das einzige
Land der Welt sein, das gegen die Prinzipien des Weltrechts
verst��t und den Rassismus praktiziert, das den V�lkermord
praktiziert, das ethnische S�uberung praktiziert, das eine neue
Apartheid praktiziert, wenn wir es nicht schaffen, diesbez�glich
etwas zu unternehmen. Es w�re das einzige Land der Welt.
Sicherlich
haben wir in Israel einige Probleme und wir gehen sie an, aber man
kann auch zur Debatte stellen, was in allen anderen L�ndern
passiert. Ich denke, es gibt einige andere L�nder, die auch
einige Probleme haben. Aber nicht nur das, diese Probleme werden
aus dem Zusammenhang gerissen. Man nehme ein Thema wie die
Siedlungen. Ich spreche absichtlich das umstrittenste Thema an.
Man kann gut und gerne behaupten, die Siedlungen seien ein
Hindernis f�r den Frieden. Man kann gut und gerne sagen, die
Siedelungen seien ein Versto� gegen die vierte Genfer Konvention.
Dar�ber l�sst sich streiten. Aber es ist rechtm��ig als Teil
einer politischen Debatte. Aber das entspricht nicht dem, was in
Durban gesagt wird. Was in der Vorbereitung f�r Durban gesagt
wird, ist, dass die Siedelungen ethnischen S�uberungen
gleichkommen, V�lkermord sind und absolut teuflisch f�r die
Menschheit. Eine Wohnung in Gilo zu haben, hei�t V�lkermord zu
betreiben. Zionismus � die Gr�ndung des Staates Israel, ist auf
S�nde gebaut. Die ethnische S�uberung des pal�stinensischen
Volkes. Und wieder wird alles zu einer absolut existentiellen
Bedrohung der Menschheit gemacht, zu einer absoluten
D�monisierung Israels und des israelischen Volkes.
Um
das Bild zu vervollst�ndigen: Dasselbe wird auch mit der
j�dischen Vergangenheit gemacht. Man nehme ein Thema wie den
Holocaust und sage: �Es ist nicht DER Holocaust, es gibt viele
Holocausts� � nicht der EINE, sondern einer von vielen. Man
bagatellisiert DEN Holocaust, und dann f�hrt man fort, indem man
sagt, dass der wirkliche Holocaust nicht der Holocaust gegen das
j�dische Volk war, es ist der Holocaust, der gegen das
pal�stinensische Volk geht. Wenn die Juden so sind, dass sie den
Holocaust gegen das pal�stinensische Volk ver�ben k�nnen, dann
bringt das zum Ausdruck, dass sie auch den gegen sie gerichteten
Holocaust verdient haben, weil sie das absolut B�se der
Menschheit praktizieren.
Der
Antisemitismus, das �lteste, hartn�ckigste und gef�hrlichste
Vorurteil, das die Menschheit kennt, wird zu einer Farce. In den
Genfer Vorschl�gen ist Antisemitismus das Ph�nomen, dessen
Hauptausdruck der Antisemitismus der Zionisten gegen die
pal�stinensischen Semiten ist. Das ist nat�rlich eine absolute
Verzerrung der Wahrheit und nimmt dem Wort Antisemitismus � ein
Wort, das vor ca. 130 Jahren in Mitteleuropa aufkam, als es nicht
angebracht war anti-j�disch zu sein, aber man es anst�ndig
machen wollte, also fand man ein neues Wort f�r anti-j�disch,
indem man es anti-semitisch nannte, und das war schon damals eine
sehr schickliche Einstellung, die man in den gr��ten und
sch�nsten Versammlungen Mitteleuropas haben konnte � seine
urspr�ngliche Bedeutung. Das
ist der Hintergrund des Wortes Antisemitismus. Jeder wei�, dass
dies das historische Ph�nomen des Judenhasses ist. Diejenigen,
die mit W�rtern spielen wollen, k�nnen nat�rlich sagen, dass
die Semiten nicht nur Juden sind, sondern V�lker, die zu allen
semitischen Sprachgruppen geh�ren, einschlie�lich nat�rlich den
Pal�stinensern.
Hier
ist die Absurdit�t in eine neue Wahrheit verwandelt worden. Der
wirkliche Antisemitismus ist das, was die Juden gegen die
pal�stinensischen Semiten machen. Sie verspotten die j�dische
Vergangenheit, verspotten das j�dische Leiden und verspotten auch
jede moralische Lektion, die aus diesen Vorurteilen gelernt werden
kann, die aus dem Holocaust gelernt werden kann, nicht nur was das
j�dische Volk anbelangt, sondern gegen jeden, der solch ein
Verbrechen gegen die Menschheit vorbereitet. Wenn man verspottet,
bereitet man den Boden f�r die M�glichkeit, die Menschheit in
unserer Zeit wieder anzugreifen.
Wenn
das, was nun f�r Durban vorbereitet wurde, Erfolg hat, wird es
meiner Meinung nach vier Hauptopfer geben. Ein Opfer wird das
j�dische Volk sein. Das j�dische Volk wird auch das noch
irgendwie �berleben. Wir kennen das seit ewigen Zeiten und wir
greifen auf Traditionen zur�ck, wie wir diese Art von Ph�nomen
�berleben. Ich m�chte Sie nur daran erinnern, was Pr�sident
Sadat sagte, als er im November 1977 nach Israel kam und von Abba
Eban gefragt wurde, warum er jetzt nach Israel k�me. Abba Eban
war etwas ver�rgert, dass er kam, als die Likud an der Macht war,
und nicht kam, als Abba Eban Au�enminister des Staates Israel
war. Sadat gab folgende Antwort: �Nun, ich versuchte w�hrend
des Krieges, das zur�ckzubekommen, was mein war. Ich habe es
nicht geschafft. Ich versuchte, es durch internationale Abkommen
zur�ckzubekommen.� Wie Sie sich erinnern werden, fanden damals
die Konferenzen in Genf zwischen den Vereinigten Staaten und der
Sowjetunion statt, um den Versuch zu unternehmen, ein
internationales Friedensabkommen anzuordnen � ohne Erfolg. �Ich
versuchte, es zur�ckzubekommen, indem ich die automatische
Mehrheit in der UN und anderen internationalen Versammlungen zur
Verurteilung Israels nutzte. Es funktionierte nicht. Nun, als ich
kam und mich direkt von Angesicht zu Angesicht mit den Israelis
traf, bekam ich alles, was ich wollte.�
Das
sage ich auch als Empfehlung f�r arabische Staaten, die mit uns
Frieden schlie�en wollen. Sie werden mit diesen Verurteilungen
keinen Erfolg haben. Das j�dische Volk ist an diese
Verurteilungen und an diese Art der internationalen Heuchelei
gew�hnt. Wir werden es also �berleben. Aber es gibt stattdessen
andere Opfer.
Ein
weiteres Opfer ist der Kampf gegen den Rassismus. Wieder verdreht
man das, was ein wichtiger Kampf gegen den Rassismus sein soll,
indem man den Sieg �ber die Apartheid in S�dafrika feiert und
zum ersten Mal innerhalb von 18 Jahren die Konferenz gegen
Rassismus abh�lt, um die ganze Welt gegen dieses wirklich
absolute �bel zu mobilisieren, das f�r jedes vern�nftige
menschliche Wesen, jedes gl�ubige menschliche Wesen, jedes
humanistische menschliche Wesen, jeden, der auch nur einen Funken
von Gottes Abbild ist und der wei�, dass �ber �niedere� und
�h�here Rassen� und Rechte f�r bestimmte, aber nicht f�r
andere Rassen, zu sprechen widerlich ist, das widerlichste aller
Ph�nomene ist, das wir kennen. Diese Verdrehung macht es zu einem
Israel-Bashing einem Schlag gegen Israel, zu einem Schlag gegen
Juden, wobei jeder den wahren Grund der Handlungen vergessen wird
� den Kampf gegen den Rassismus. Nicht nur das, sondern im
wesentlichen, indem man sagt, dass alles Rassismus ist und alles
Apartheid ist und alles ethnische S�uberung ist, gibt es keine
moralischen Werte im Kampf gegen den Rassismus und der ethnischen
S�uberung. Die absoluten Gr�ueltaten werden relativiert und
darum verlieren sie jede Art von moralischem Wert.
Das
dritte Opfer davon w�ren die Vereinten Nationen. Die Arbeit der
Vereinten Nationen wird zu einer absoluten Farce. Was w�hrend der
letzten zwei Jahre auch mehr und mehr geschehen ist � wir kennen
es aus den siebziger und den achtziger Jahren � und alles zu
einer absoluten Farce machte. Man kann keine UN-Konferenz �ber
irgendein Thema abhalten, in der das zentrale Motiv nicht der
Schlag gegen Israel ist. Wir reden davon, eine Konferenz �ber
Kinder abzuhalten, also wird nicht �ber die Problematik der
Kinder geredet, die durch AIDS zu Waisen wurden, es wird nicht
�ber die Kinder geredet, die Teil der Sklavenindustrie der Welt
oder der Sexindustrie der Welt sind. Es wird nur von den
pal�stinensischen Kindern gesprochen. Auf diese Weise k�mpft die
UN als Organisation tats�chlich nicht f�r die, wie ich glaube,
wesentlichen Werte der Menschheit, die Arbeit wird neutralisiert,
wird zerst�rt, indem man wieder alles zu einer Anti-Israeli-Feier
macht.
Schlie�lich
wird der letzte Schlag, wenn er eintrifft, ein Schlag gegen die
M�glichkeit eines Friedensprozesses sein. Denn um es noch einmal
zu sagen: Geht es beim Friedensprozess um einen Kampf, einen
Streit zwischen Nationen �ber territoriale Fragen, dann ist dies
ein Friedensprozess, der weitergef�hrt werden kann. Wenn jedoch
dieser Friedensprozess, wie dort vorgestellt, ein Kampf gegen das
absolute B�se ist, gegen das gro�e �bel dieser Welt, wie
schlie�t man dann Frieden mit dem gro�en Teufel dieser Welt, der
in S�nde geboren ist und alle Verbrechen gegen die Menschheit
ver�bt? Wie schlie�t man Frieden mit so einer Nation? Wie
schlie�t man Frieden mit so einem Land? Das kann man nicht
machen. Dann ist es eine Frage des �berlebens. Und dann
legitimiert man die Gewalt gegen das j�dische Volk, den Terror
gegen das j�dische Volk, weil man �ber das absolute B�se
spricht.
Ich
sage dies mit gro�em Schmerz, weil ich glaube, dass wir auf
dieser Region keine andere M�glichkeit haben, als zum
Friedensprozess zur�ckzufinden. Wir haben keine anderen
M�glichkeiten, weil wir 5,9 Millionen Menschen sind, die zwischen
dem Mittelmeer und dem Jordan leben, in einem sehr kleinen Gebiet.
Ich glaube, wenn sie, die Pal�stinenser, in Zukunft keinen
Frieden und keine W�rde und keine Selbstbestimmung haben werden,
dann werden auch wir als j�disches Volk des Staates Israel das
nicht haben. Alle Bem�hungen sollten in diese Richtung gelenkt
werden. Aber wenn man d�monisiert, wenn man die existentiellen
Begriffe allen �bels benutzt, und Israel und das israelische Volk
mit in diese Schublade steckt, dann wird das nicht m�glich sein.
Ich
denke, das ist der Punkt, an dem die Weltethik einsetzen sollte.
Ich hoffe, wir werden Erfolg haben. Die letzte
Vorbereitungskonferenz wird am Montag in Genf beginnen und wir
hoffen, dass alle L�nder dieser Erde, in denen eine Form der
Demokratie, des Anstands, der Gerechtigkeit oder der Bereitschaft
zur Suche nach Frieden herrscht, dass sich alle L�nder der Welt
um andere Resolutionen bem�hen werden, damit die Konferenz von
Durban auf das zur�ckgef�hrt werden kann, was sie sein soll: die
Konferenz gegen den Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, und damit
die Konferenz nicht zu einem neuen Codewort f�r die
Rassistenkonferenz gegen das j�dische Volk wird. Vielen Dank.
ABE
FOXMAN: Herr Minister, Ihre Exzellenzen, sehr geehrte Damen und
Herren. Ich habe eine akademische Darstellung des modernen
Antisemitismus vorbereitet, aber ich werde sie hier nicht
vorstellen. Wenn Sie es w�nschen, k�nnen wir sie Ihnen durch das
ADL-B�ro in Jerusalem oder in Europa zukommen lassen. Nachdem wir
Rabbi Melchior, Minister Melchior, zugeh�rt haben, bleibt
sicherlich in Bezug auf Darstellung und Analyse wenig zu sagen.
Also erlauben Sie mir, einige Augenblick sehr pers�nlich zu Ihnen
zu sprechen. Als ich dasa� und zuh�rte, sah ich mich im Saal um,
und ich war bewegt und ger�hrt von der Bedeutung dieser
Zusammenkunft hier an diesem Morgen. Hier sind wir,
zusammengekommen in Jerusalem an einem anderen Morgen an einem
anderen Tag, als die Nachbarschaft in der Umgebung in der Sprache
und des Tonfalls des Hasses sprach, als Minister Melchior genaue
Erkl�rungen abgab, als andere diese Worte des Hasses in Munition
und M�rsergranaten umwandelten. Und irgendwo da drau�en planten
gute Menschen zusammenzukommen, als wir in ein neues Jahrtausend
eingetreten sind, um die Lektionen der Vergangenheit zu lernen.
Was
haben wir hier? Dies ist eine Demokratie. Eine Einladung des
Au�enministeriums ist kein neuer Anlass, ist kein Befehl und ist
keine Anordnung. Drei Viertel des diplomatischen Korps dieses
Landes kamen der Einladung zu diesem bestimmten Thema der
Unverw�stlichkeit des Hasses, der Bigotterie, der Vorurteile, des
Rassismus, des Antisemitismus nach.
W�hrend
die Presse die anderen Elemente l�sen kann, w�re es sch�n, wenn
die Presse Ihre Anwesenheit hier an diesem Morgen feierte. Da Sie,
wie ich meine, nicht verpflichtet waren zu kommen, Sie wussten,
worum es geht. Das ist f�r mich so wichtig und so ermutigend wie
alles, was ich in der vergangenen Woche in diesem Land gesehen
habe. Das sage ich, weil ich pers�nlich ein �berlebender des
Schlimmsten bin, das die Menschheit hervorgebracht hat, zu dem sie
mit grenzenlosem, unbeantwortetem, ungez�hmten und
unkontrolliertem Hass f�hig ist.
Ich
wurde 1940 in Polen geboren � kein guter Ort f�r ein j�disches
Kind � und ich �berlebte. Ich �berlebte, weil es inmitten
dieser H�lle und des Hasses einen Menschen gab, der kaum lesen
und schreiben konnte � ihr Name ist Branislava Korpi �, die
weder das Risiko noch die Zweckm��igkeit, noch den Verlust an
Bequemlichkeit ma� und aufstand f�r einen einzelnen Menschen, da
er ein einzelner Mensch war. H�tte sie sich die Risiken und die
m�glichen Konsequenzen bewusst gemacht, st�nde an diesem Morgen
ein anderer hier und spr�che zu Ihnen.
Dann
gab es diesen Priester, der den Mut hatte, der die Moral hatte,
der mir den Schutz der katholischen Kirche gew�hrte, der mir eine
falsche Identit�t verschaffte, um es mir das �berleben zu
erm�glichen. Als ich aufwuchs und erwachsen wurde und nach und
nach zu verstehen begann, wie ich als Kind �berlebt hatte, fing
ich an, ein paar sehr schwierige Fragen zu stellen � die Fragen
nach dem Warum. Warum passierte es? Warum lie� die Welt den
Antisemitismus zu, schreckliche Worte des Hasses, die zum
Fundament der Ziegelsteine in Auschwitz wurden? Warum schwieg die
Welt? Warum schrie sie nicht, als Synagogen verbrannt wurden? Wo
war der Allm�chtige und warum griff Er nicht ein? Dann noch
weitere sehr schmerzhafte Fragen nach dem Warum: Warum �berlebte
ich, w�hrend 1,5 Millionen anderer j�discher Kinder starben?
Warum ich und nicht sie? Ich habe keine Antworten, und ich glaube
auch nicht, dass wir in diesem Saal mit all den Diplomaten und all
den Gelehrten mit einer Antwort auf diese belastenden,
universellen und pers�nlichen Fragen nach dem Warum aufwarten
k�nnen.
Und
so habe ich angefangen, andere Fragen zu stellen, die Fragen des
Was w�re wenn: Was w�re, wenn es keinen Raoul Wallenberg gegeben
h�tte, der 100.000 Juden rettete, sondern 100.000 Wallenbergs �
wie viele Tausende und Abertausende von Juden h�tten gerettet
werden k�nnen? Was w�re, wenn es nicht einen Oskar Schindler
gegeben h�tte, sondern Hunderte von Oskar Schindlers? Was w�re,
wenn es mehr Bulgaren und Albaner gegeben h�tte, die nein sagten?
Was w�re, wenn Amerika seine Tore f�r ein Schiff namens St.
Louis ge�ffnet h�tte? Was w�re, wenn die Welt auf die Wannsee
Konferenz reagiert h�tte? Was w�re, wenn die Schweiz 20.000
j�dischen Waisen erlaubt h�tte, ihre Grenzen zu �berschreiten,
w�re die Gleichheit zerst�rt worden? Was w�re wenn, was w�re
wenn, was w�re wenn?
Jetzt
wissen wir zwei Dinge. Wir wissen jetzt, dass die Welt Bescheid
wusste, sie wusste es � es gab kein CNN, es gab die BBC, aber
die Welt wusste Bescheid. Wir wissen jetzt, dass die Alliierten
davon wussten, sie wussten genau, an welchem Tag wie viele Juden
in Minsk und Pinsk abgeschlachtet wurden. Das sollte eine
belastende Lehre f�r uns sein � sie wussten Bescheid. Aber was
haben sie unternommen?
Wir
haben noch etwas anderes gelernt, dass wo auch immer und wann auch
immer und wie auch immer Menschen �Nein� gesagt haben,
Menschen �berlebten, Juden �berlebten. Das ist die Lehre aus
Albanien, Bulgarien, D�nemark und Holland und anderen L�ndern.
Was bedeutet das f�r uns? Es bedeutet f�r uns, dass wir hier
zusammengekommen sind, so dass zuk�nftige Generationen niemals
die Frage stellen m�ssen: �Was w�re wenn?� Es ist ein
Lackmus-Test f�r die internationale Gemeinschaft. Es gibt
Erkl�rungen aller Art � Rabbi Melchior erw�hnte ein paar. Es
wurden alle m�glichen rationalen Erkl�rungen geschrieben, warum
die Resolution, die Zionismus und Rassismus gleichsetzte,
beschlossen wurde. Es gab einen sowjetischen Block und es gab
einen arabischen Block und es gab Abh�ngigkeiten und es gab dies
und es gab das. Aber diese Dinge gibt es heute nicht mehr. Israel
lebt in Frieden mit �gypten und mit Jordanien und hat sich aus
dem Libanon zur�ckgezogen. Keine dieser Entschuldigungen
existiert heute noch.
Es
wurde gesagt, dass das j�dische Volk der Kanarienvogel einer
zivilisierten demokratischen Gesellschaft sei. Genau wie die
Minenarbeiter einen Kanarienvogel auf ihren Helm setzen, um zu
sehen, wie sicher es ist, wenn sie in die Tiefen der Minen
vordringen, ist das immer noch die Art, wie die Welt auf das
j�dische Volk reagiert. Es ist ein Test der H�flichkeit, der
Anst�ndigkeit, der Demokratie in dieser Welt. Und wissen Sie was?
Es sieht gar nicht so gut aus. Ja, wie Minister Melchior sagte,
wir werden �berleben, aber wird die Demokratie �berleben? Bei
dieser ersten Anstrengung in diesem neuen Jahrtausend, in dem die
Welt zusammenr�ckt, um sich selbst gegen die Bigotterie und die
Vorurteile und den Rassismus stark zu machen, was wird beidem
�brigbleiben?
Mein
Text spricht von der existierenden Doppelmoral. Herr Melchior
sprach �ber den Antisemitismus in der arabischen Welt. Das
�berrascht mich nicht. Wir haben den Weltraum erobert, wir haben
den Mond erreicht, wir haben kleine Teile ausgerottet. Nein, wir
haben keinen Impfstoff, kein Gegenmittel gefunden gegen den Hass.
Wir wissen seit 2.000 Jahren, dass an oberster Stelle der
Hitparade des Hasses der Antisemitismus steht. Er ist
unverw�stlich. Wir haben mit keinem Kommunismus, keinem
Faschismus, keinem Nazismus zu tun. Da drau�en wartet noch ein
anderer �ismus�, ein unverw�stlicher, mit Namen
Antisemitismus. Das einzige Gegenmittel, das wir haben, ist die
Erinnerung und die Verpflichtung zur Anst�ndigkeit.
Was
uns am Antisemitismus in der arabischen Welt beunruhigt, ist
nicht, dass er existiert. Leider existiert er. Er existiert auch
in den Vereinigten Staaten. Was uns beunruhigt, ist, dass es in
Kairo, in Amman, in den von den Pal�stinensern kontrollierten
Gebieten keinen Menschen gibt, der die Anst�ndigkeit, den Mut
besitzt, aufzustehen und �nein� zu sagen. Ich hatte das
Privileg, neben Pr�sident Mubarak zu sitzen, und ich habe ihn
angefleht: Ich stelle die freie Presse nicht in Frage, keine freie
Presse, ich sagte: �Pr�sident Mubarak, sagen Sie etwas.�
Warum ist das so? K�nnen wir von den demokratischen Nationen der
ganzen Welt verlangen, ihre Stimmen zu erheben? Wir baten Freunde
in Deutschland, in �sterreich, in Italien, in Schweden, in
Norwegen, in Taiwan, wo immer die M�glichkeit bestand, baten wir
die Staatsoberh�upter und anst�ndigen Menschen, ihre Stimme zu
erheben. Warum sollten wir nicht von den anst�ndigen Menschen in
der arabischen Welt dasselbe verlangen? Denn durch ihr Schweigen
legitimieren sie die Worte, die zu Ziegelsteinen in Auschwitz
wurden.
Also
besch�ftigen wir, das j�dische Volk, uns letztendlich mit
Worten. Unsere Tradition lehrt uns, dass die Macht des Lebens und
des Todes in der Zunge liegt. Die, die drei Mal am Tag beten, wie
es vorgeschrieben ist, sagen drei Mal am Tag: � Oh Herr, bewahre
meine Zunge davor, B�ses auszusprechen.� Weil wir aus unserer
bitteren Erfahrung wissen, was b�se, h�ssliche, schlechte und
hasserf�llte Worte anrichten k�nnen. Aber wir wissen auch etwas
anderes: Dass das Fehlen von Worten � die Stille, die
Gleichg�ltigkeit, die Apathie, das Rationalisieren, die Zw�nge
� es erm�glicht, dass die h�sslichen Worten wachsen und
gedeihen und rechtfertigen, dass Menschen ums Leben kommen.
Ich
danke Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie es sich in Ihrem Kalender
und in Ihrem Zeitplan vermerkt haben, heute morgen hier zu sein,
da Sie allein durch Ihre Anwesenheit, allein durch Ihre
Entscheidung hier herzukommen, um zuzuh�ren und um sich mit uns
diesem Thema zu widmen, hinausposaunen, dass wir nie wieder den
Luxus haben werden, still zu sein angesichts des Hasses, der
Bigotterie, der Vorurteile, des Rassismus und des Antisemitismus.
Vielen, vielen Dank.
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Berlin,
August 2001
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Rede
von Yaacov Levy (10.8.), Botschafter Israels st�ndiger
Vertretung bei den UN-Organisationen in Genf, zum Ende der
dritten Vorbereitungsrunde f�r die UN-Weltkonferenz gegen
Rassismus
|
�Herr
Vorsitzender,
zum
Abschluss einer zweiw�chigen Vorbereitungskommission m�chte
ich Ihnen die Entt�uschung der israelischen Delegation zum
Ausdruck bringen, dass es der Vorbereitungskommission nicht
gelang einen Durchbruch bei einigen Schl�sselthemen in beiden
Arbeitsgruppen zu erreichen.
Die
israelische Delegation sprach auf dieser Konferenz mehrfach
�ber die Notwendigkeit, den Kampf gegen Rassismus, die damit
verbundene Intoleranz, Rassendiskriminierung, Fremdfeindlichkeit
in den Brennpunkt zu setzen - ohne von den Versuchen einiger
Delegationen abgelenkt zu werden, diese Themen k�nstlich mit
den Schwierigkeiten im Mittleren Osten zu verbinden und ein
einzelnes Land auszusondern. Ich m�chte wiederholen, dass der
Konflikt im Mittleren Osten politisch und nicht rassistisch ist.
Auf
unseren Treffen legten wir Parameter f�r die Behandlung
sensibler Themen fest. Diese schlossen ein: keine hasserf�llte
Sprache in den Dokumenten, keine Isolierung eines einzelnen
Landes oder einer Region und keine Verurteilung einer einzelnen
Partei. Wir brachten wiederholt das Gef�hl zum Ausdruck, dass
die Trag�die des Holocaust wie auch der Kampf gegen die
weltweite Gei�el des Antisemitismus einen angemessenen Platz in
der Dokumentation haben sollte und zwar sowohl in der
Abschlusserkl�rung als auch in dem Aktionsplan.
Unser
Antrag wurde offensichtlich nicht akzeptiert. Beide Erkl�rungen
enthalten die gleiche sch�ndliche Sprache. Wenn die Dokumente
in Durban angenommen werden, k�nnte eine solche Sprache den
Erfolg der Konferenz, wie auch den Kampf gegen Rassismus
und Rassendiskriminierung, beeintr�chtigen. Statt eine
Botschaft der Hoffnung an jene zu senden, die sich hierf�r
engagieren, w�rde sie im Gegenteil die Glaubw�rdigkeit der
Vereinigten Nationen und der Welt schaden sowie jene ermutigen,
die die Sprache des Hasses predigen, statt jene, die sich f�r
die F�rderung des Friedens einsetzen.
In
der Konsequenz wird Israel in den kommenden Tagen seine
Teilnahme an der Durbankonferenz noch einmal �berdenken
m�ssen.�
|
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Jerusalem,
27. August 2001
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Briefing
der ausl�ndischen Presse seitens des stellvertretenden
Au�enministers Rabbi Michael Melchior zur Konferenz in Durban
|
(�bersetzung
aus dem Englischen)
Fragen
und Antworten
F:
K�nnten Sie bitte die Bedingungen erl�utern, die
erforderlich w�ren, um nach Durban zu gehen? Sie sagten, Sie
w�rden immer noch auf eine Chance hoffen, dorthin zu gehen �
was w�re notwendig, damit Sie Ihre Meinung �ndern?
A:
Es gibt L�nder, die daran arbeiten, die gesamte Sprache
des Hasses herauszunehmen und sicherzustellen, dass Israel nicht
ausgegrenzt wird und diese Konferenz zu dem zur�ckzuf�hren,
was sie sein soll, n�mlich eine weltweite Versammlung gegen
Rassismus. Es gibt L�nder, die sehr, sehr hart daran arbeiten
� interessanterweise auf der ganzen Welt. Wir haben
afrikanische L�nder, die daran arbeiten, asiatische L�nder �
auf dem Weg hierher haben wir eben die Nachricht aus Indien
erhalten, bei dem es sich um ein Land handelt, das Israel nicht
zu allen Zeiten in internationalen Foren unterst�tzt hat, dass
sie ebenfalls dagegen sind, dass sie in eine Konferenz
verwandelt wird, bei der es um regionale Probleme geht, was
nicht der Fall sein sollte. Daf�r gibt es andere Konferenzen,
was legitim ist.
Die
Beschl�sse k�nnen nicht ge�ndert werden. Die letzte
M�glichkeit daf�r bestand in Genf, bei der dritten
Vorbereitungskonferenz, die vor zwei Wochen zu Ende gegangen
ist. Deshalb kann nichts ge�ndert werden, bevor wir nach Durban
kommen, aber wenn sich die ganze Welt einig ist und sich
verpflichtet, dass die Sprache des Hasses aus diesen
Vorschl�gen entfernt wird, dann bin ich der Ansicht, dass wir
unsere Entscheidung �berdenken sollten, und ich glaube, dass
wir m�glicherweise hingehen sollten, wenn dies der Fall ist.
Ich
muss sagen, dass wir hier erlebt haben, wie sich die Meinung der
Welt �ndert, und viele der L�nder, darunter auch die
afrikanischen L�nder, waren sehr ver�rgert �ber diesen
Versuch der extremistischen, arabischen, fundamentalistischen
L�nder, die Konferenz anzugreifen und sie in einen heftigen
Schlag gegen Israel zu verwandeln.
F:
Herr Minister, Sie sprechen �ber Vorschl�ge. K�nnten
Sie das etwas genauer erl�utern? �ber welche Vorschl�ge reden
wir? Von wem h�ren wir?
A:
Zun�chst einmal haben wir von den Vereinten Nationen
geh�rt und von Mary Robinson und auch vom s�dafrikanischen
Au�enminister, dass die Vorschl�ge von Zionismus = Rassismus
vom Tisch seien. Soweit wir gesehen haben, und ich habe dies von
allen anderen Regierungen best�tigt bekommen, mit denen wir in
sehr engem Kontakt stehen, ist das nicht der Fall. Es stimmt
zwar, dass die Sprache Zionismus = Rassismus, die im
UN-Beschluss von 1975 enthalten war, nicht in exakt derselben
Form vorliegt. Aber was vorliegt, ist viel schlimmer. Zun�chst
einmal hei�t es, dass zionistische Praktiken rassistisch seien.
Deshalb entzieht es sich meinem Verst�ndnis, welchen
Unterschied es zwischen dieser Aussage und der Gleichsetzung
Zionismus = Rassismus geben soll. Aber was noch schlimmer ist:
Es hei�t, der Zionismus sei nicht nur Rassismus, sondern
ethnische S�uberung, V�lkermord, Apartheid, alles B�se, das
diese Welt kennt.
Bei
dem Vorschlag, �ber den wir jetzt reden, geht es darum, die
Sprache des Hasses herauszunehmen, die Ausgrenzung Israels
herauszunehmen. Wenn wir mit allen L�ndern der Welt zu tun
h�tten, bin ich sicher, dass es wiederum Dinge geben w�rde,
mit denen wir auch in Israel umgehen k�nnten, und wir haben
auch hier in Israel Probleme. Aber wie Sie wissen, sind wir
beispielsweise verglichen mit einigen unserer guten Nachbarn
noch in guter Verfassung, und daher lautet die Bedingung, dass
die Sprache, die eingebracht wird, eine allgemeine Sprache sein
sollte, die f�r jeden akzeptabel ist und nicht darauf
hinarbeitet, eine Partei zu verurteilen, sondern die f�r den
Frieden arbeitet und die wahren Ursachen, um die es bei dieser
Konferenz geht. Wenn ein solcher Paragraph eingebracht wird �
und ich sage, dass einige L�nder im Hintergrund daran arbeiten
� dann ist es sehr schwer, weil es nicht wirklich jemanden
gibt, der �ber die Vollmacht verf�gt, eine solche Ma�nahme zu
ergreifen � aber es gibt L�nder, die jetzt daran arbeiten,
eine solche Einigung zu erzielen, dann werden wir sicher allem
die Hand reichen, was positiv ist und was den Frieden im Nahen
Osten f�rdern kann.
F:
Gesetzt den Fall, Sie nehmen an der Konferenz teil, sind
Sie der Meinung, dass Sie tats�chlich etwas �ndern k�nnen,
wenn Sie erst in der letzten Woche dort sind?
A:
Wenn vorher nichts vereinbart wird, glaube ich das nicht.
Es gibt eine gewisse St�rke, eine gewisse automatische
Mehrheit, wenn man mit 55 L�ndern beginnt, bevor man damit
beginnt, andere zu z�hlen, und es gibt gro�e finanzielle
Abh�ngigkeiten. Wir wissen von einigen L�ndern, die uns
garantiert haben, dass es sie anwidert, was hier vor sich geht,
dass sie der Ansicht sind, es sei eine Art Arroganz der
extremistischen Araber, die die Tagesordnung der ganzen Welt
�bernimmt � insbesondere die afrikanischen L�nder, die so
lange so hart an dieser Konferenz gearbeitet haben � seit
Jahren -, um diese Konferenz vorzubereiten. Sie sagen uns das,
aber es ist sehr schwer f�r sie, dasselbe in den offenen Foren
zu �u�ern, und daher glaube ich, dass wir nicht gehen sollten,
wenn es keine Einigung gibt, dass es sich hier nicht um eine
Konferenz des Hasses handelt, um Ausgrenzung, und ich glaube
auch, dass dies die amerikanische Sichtweise ist.
F:
Ich frage mich, ob Sie mir etwas mehr dar�ber erz�hlen
k�nnten, was in Genf bei den Vorbereitungen vor sich gegangen
ist. Wie kommt es, dass dort keine �nderungen vorgenommen
wurden? Und k�nnten Sie auch etwas mehr zu den Europ�ern
sagen? Wo stehen die europ�ischen L�nder? Mit welchen L�ndern
haben Sie zusammengearbeitet und wie sieht die offizielle
Stellungnahme der EU diesbez�glich aus?
A:
Was die letzten Vorbereitungen angeht, so bin ich
pers�nlich der Ansicht � und ich war einige Tage dort -, dass
der Versuch gescheitert ist, weil es keine richtige F�hrung
gab, die daf�r sorgte, dass etwas geschieht. Viele L�nder
wollten, dass dort etwas geschieht. Das Niveau der
Entscheidungsfindung war ebenfalls niedrig � eine scheinbar so
triviale Sache -, aber die Au�enminister sind im Urlaub und die
Botschafter haben niemanden, den sie zur�ckrufen k�nnen und
den sie um Anweisungen bitten k�nnen. Selbst ein solches Detail
hatte Einfluss darauf, was in Genf geschah, so dass selbst der
Korridor und die informellen Beratungen, die dort abgehalten
wurden, die zun�chst einmal von den S�dafrikanern initiiert
wurden, in der offiziellen Debatte zu nichts f�hrten und nicht
ein Paragraph herausgenommen wurde. Ich denke, das ist sehr
wichtig, weil in dieser Frage falsche Informationen umgingen,
und ich m�chte mich diesbez�glich sehr klar ausdr�cken.
Was
die Europ�er angeht, so gab es bei der letzten Konferenz der
Au�enminister einen Beschluss, der zu 100% mit dem
�bereinstimmte, was ich dort gesagt hatte, was die Sichtweise
der Israelis ist: dass es sich nicht um eine regionale Konferenz
handelt, dass es nicht um Regionen gehen sollte, dass es keine
Ausgrenzung von Israel geben darf, dass die Vorschl�ge, die auf
dem Tisch liegen, antisemitisch sind. Unter den europ�ischen
Au�enministern war alles klar beschlossen, und zwar einstimmig,
soweit mir dies bekannt ist. Ich war vergangene Woche einige
Tage lang in den Hauptst�dten von Belgien und Frankreich. Ich
hatte ein sehr, sehr langes und umfassendes Gespr�ch mit dem
belgischen Au�enminister, der mir garantierte, dass die
Europ�er kompromissbereit seien, jedoch nicht zu einem
Kompromiss auf Kosten des j�dischen Volkes, und dass sie
bez�glich der Beschl�sse, die beim Treffen der Au�enminister
gefasst wurden, 100% sicher seien. Der Leiter der franz�sischen
Delegation sprach mehr oder weniger dieselbe Sprache. Er sagte
genau dasselbe, und wir haben Signale aus Osteuropa erhalten,
die sehr, sehr positiv waren, so dass der europ�ische
Standpunkt sehr eindeutig ist.
F:
Nicht h�rbar.
A:
Es tut mir leid, dass die Rhetorik, die wir in den
letzten Tagen geh�rt haben, insbesondere von den arabischen
Staaten, auf dem Gipfel der Au�enminister in Kairo und in der
Erkl�rung der Arabischen Liga, die wir am Donnerstag oder
Freitag erhalten haben, kein positives Signal ist. Sie m�chten
den Hass dort wieder aufleben lassen und was sie beschlossen
haben, steht im Widerspruch zu dem, was sie bei einigen
bilateralen Gespr�chen mit Au�enministern ge�u�ert haben.
Sie haben beschlossen, dass sie nicht nur eine strenge
Verurteilung Israels fordern werden, sondern dass dies auch im
Kontext des Rassismus erfolgen soll, um den Konflikt wirklich in
eine Frage von Rassismus umzuwandeln.
F:
Wie sieht der Modus operandi dort aus? Ich meine, wenn
Sie hingehen, und ich nehme an, dieses gesamte Dokument muss zur
Abstimmung vorgelegt werden, glauben Sie nicht, dass es
passieren k�nnte, dass eine Mehrheit dagegen stimmt oder
funktioniert das so nicht?
A:
Wir haben uns dieselbe Frage gestellt. Die allgemeine
Vorstellung, was jeder will, der diese Konferenz vorbereitet
oder daran gearbeitet hat, ist, dass alles in Genf vereinbart
werden sollte und dass es sich bei der Konferenz in Durban mehr
um eine deklarative Konferenz handelt, die viele sehr, sehr gute
Aussch�sse und Debatten zu vielen Fragen sowie Seminare usw.
anbietet. Jeder sollte sich in Genf entscheiden, und man geht
nach Durban und hat eine Konferenz mit Abertausenden von
Menschen, mit einigen Tausend NGOs (Organisationen, die nicht
zur Regierung geh�ren) und man geht sowohl mit einer Erkl�rung
als auch mit einem Arbeitsplan nach Hause, der vorab vereinbart
wurde.
Diese
Technik arbeitet nicht auf eine Abstimmung hin. Sie ist nahezu
unm�glich � das Dokument umfasst einige hundert Seiten. Wenn
man beginnt, �ber alle Paragraphen darin abzustimmen, sitzt man
f�r die n�chsten � ich wei� nicht, wie lange � in Durban.
Das ist nicht der Zweck der Konferenz, aber es kann dazu kommen,
es kann zu einigen Abstimmungen kommen, und ich wei� nicht, wie
die Mehrheit in diesem Fall ausfallen w�rde.
F:
Aber gab es nicht in Genf eine Abstimmung?
A:
Nein, so sieht die Technik aus, die es sehr schwierig
macht. Wenn jemand etwas vorschl�gt, wird es formuliert, und
wenn jemand dagegen ist, wird es in Klammern gesetzt. Da die
israelische Delegation automatisch gegen diese gesamte Sprache
war, wurde sie umgehend in Klammern gesetzt, aber es gab in Genf
keine Abstimmung. Alles geht so nach Durban, wie es jetzt ist.
Deshalb brauchen wir die Kooperation derjenigen, die diese
ungeheuerlichen Vorschl�ge gemacht haben, um sie vom Tisch zu
bekommen.
F:
Wie kann man sie denn vom Tisch nehmen?
A:
Man kann sich nur vom Tisch nehmen, wenn es eine
allgemeine Einigung gibt. Es gibt arabische L�nder, die sich
dabei unwohl f�hlen, aber es ist schwierig, weil sie internem
Druck ausgesetzt sind. Wenn einige arabische L�nder zusammen
mit den S�dafrikanern, den Europ�ern und einigen anderen
zentralen L�ndern aus Asien und Lateinamerika, wenn sie alle
zusammen einer Meinung sind � und das sollte unserer Ansicht
nach der Fall sein � wenn sie alle in den Parametern
�bereinstimmen, was sein sollte, dann glaube ich, dass wir
gerettet werden k�nnten und dass es eine wichtige Konferenz
werden k�nnte. Ich glaube nicht, dass die Araber � sagen wir,
die Syrer oder Iraker � etwas auf den Tisch bringen w�rden,
von dem sie w�ssten, dass sie daf�r keinerlei Unterst�tzung
erhalten w�rden. Deshalb ist dies in dieser Phase das einzige,
was die Konferenz retten k�nnte � wenn es diese Art von
weltweiter Koalition gibt und sie bereit sind, daf�r
aufzustehen, dies nicht nur uns gegen�ber zu erw�hnen oder
gegen�ber den Kanadiern oder Australiern, sondern es
�ffentlich zu sagen und aufzustehen und daf�r mit allen
Konsequenzen zu k�mpfen.
F:
Wie sind die Aussichten, dass dies wirklich passiert?
A:
Ich denke, die Aussichten sind nicht allzu gut.
F:
Wenn Israel nicht nach Durban geht, ist m�glicherweise
der einzige Vertreter der j�dischen Sache das
Simon-Wiesenthal-Zentrum. Was halten Sie davon?
A:
Heute um achtzehn Uhr habe ich mit allen wichtigen
j�dischen Organisationen der Welt eine Konferenzschaltung, auch
mit dem Simon-Wiesenthal-Zentrum. Sie sind selbstverst�ndlich
vollkommen unabh�ngig, wie sie dies bereits w�hrend des
gesamten Prozesses waren, zu entscheiden, was sie entscheiden
wollen, ob sie teilnehmen wollen oder nicht, und wir werden
einander beraten und dar�ber sprechen. Ich bin der Ansicht,
dass viele j�dische Organisationen, wenn wir nicht hingehen und
wenn die Konferenz sich als das herausstellt, was die Konferenz
ist, ebenfalls nicht hingehen werden, aber es liegt ganz und gar
an ihnen.
Ich
muss sagen, dass es eine sehr starke j�dische Aktion gegeben
hat. Ich denke, dies ist das erste Mal seit der schwierigen Zeit
der sowjetischen Juden [bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion],
das jede j�dische Organisation, ob rechts oder links oder egal
aus welcher Richtung, der Meinung ist, das es sich um einen
gro�en Angriff auf das j�dische Volk und seine Legitimit�t
handelt, und dass sie daher sehr stark darauf reagieren m�ssen,
und wir hatten bis jetzt in dieser Frage eine sehr gute
Zusammenarbeit.
F:
Rabbi Melchior, besondere Praktiken Israels in den
besetzten Gebieten und der Umgang mit der arabischen Minderheit
innerhalb seiner Grenzen werden bei dieser Konferenz besonders
hervorgehoben, ob Israel dort vertreten ist oder nicht. Wie
verteidigen Sie diese Praktiken, die kritisiert werden?
Praktiken wie z.B. die Checkpoints, die Unterbrechungen des
normalen Lebens der Menschen innerhalb von Israel, die
unterschiedliche Anwendung von Baugenehmigungen, diese Art von
Ma�nahmen, Praktiken, die eindeutig diskriminierend sind und
als rassistisch bezeichnet werden k�nnen. Sie sind sich der
Kampagne bewusst, Israel als neuen Motor der Apartheid
hinzustellen. Es gibt immer ein K�rnchen Wahrheit in einigen
dieser Anschuldigungen. Sie werden vorgebracht werden und wie
werden Sie darauf antworten, insbesondere, wenn Sie nicht dort
sind?
A:
Wenn wir in einer Konferenz w�ren, bei der es um den
Konflikt im Nahen Osten geht, dann w�re es meines Erachtens
angemessen, diese Fragen zu er�rtern und einigen von ihnen
zuzustimmen oder nicht zuzustimmen und diese Debatte zu f�hren.
Ich bin der Ansicht, dass die Tatsache, dass wir die Checkpoints
haben, eine Trag�die ist. Ich h�tte gerne weniger
Reibungspunkte mit der pal�stinensischen Bev�lkerung. Deshalb
bin ich in die Politik gegangen, um den Versuch zu unternehmen,
auf den Frieden hinzuarbeiten, aber Sie wissen so gut wie ich
und so gut wie jeder in Durban, dass die Checkpoints nichts mit
Rassismus zu tun haben. Die Checkpoints sind da � Sie k�nnen
sagen, sie sind richtig oder sie sind falsch � die Checkpoints
sind da, um die Terroristen davon abzuhalten, all unsere Kinder
in die Luft zu sprengen, was ihr erkl�rtes Ziel ist.
Ich
habe mit vielen Befreiungsbewegungen auf der Welt
zusammengearbeitet � einige von ihnen habe ich sogar auf
verschiedene Art und Weise unterst�tzt. Ich habe niemals in
meinem Leben eine Befreiungsbewegung gesehen, deren Hauptziel
darin besteht, vorzugsweise so viele Kinder oder Jugendliche wie
m�glich in die Luft zu sprengen. Es ist kein Zufall, dass
Schulen und Kinderg�rten, Pizzerias, Kneipen und Diskotheken
bevorzugt werden, die ersten Ziele dieser Terroristen sind, und
deshalb haben wir die Checkpoints. Das hat nichts mit Rassismus
zu tun, und der Moment und der Tag, an denen wir diese
Checkpoints loswerden k�nnen � je eher, desto besser. Und
jeder wei� das.
Bei
unserem Konflikt geht es um Land. Er hat nichts mit Rassismus
oder Apartheid oder V�lkermord zu tun. Es geht um Land und der
einzige Weg, einen territorialen Konflikt zu l�sen, besteht
darin, sich an einen Tisch zu setzen, zu beschlie�en, Gewalt
und Terror hinter uns zu lassen und von mir aus auch Checkpoints
und alle anderen Dinge, das alles hinter uns zu lassen und einen
territorialen Kompromiss einzugehen, der beiden Nationen eine
M�glichkeit gibt, nebeneinander zu leben. Das ist die Antwort,
die ich geben werde, ob ich in Durban bin oder in Jerusalem.
F:
Nicht h�rbar.
A:
Es gibt berechtigte Kritik an der Frage, wie die Araber
in Israel behandelt werden, und uns ist das nicht nur bewusst,
sondern wir arbeiten auch daran. Ich selbst habe als Teil des
Au�enministeriums, obwohl dies nicht zu den Aufgaben des
Au�enministeriums geh�rt, etwas geschaffen, das sich �B�rgereinigungsforum�
nennt, gegr�ndet von 200 Juden und 200 Arabern, um die
gegenteilige Botschaft auszusenden: Nicht nur, dass die Araber
nicht unwillkommen sind, sie sind sogar sehr, sehr willkommen.
Wir als B�rger des Staates Israel m�ssen alles tun und wir
investieren eine Menge � dies gilt f�r die j�dische Welt �
und schaffen daraus viele Foren, wir lassen auch Tausende von
Menschen jeden Tag in diesem Rahmen arbeiten, der die Situation
�ndern soll, in der es hier in der Gesellschaft
diskriminierende Handlungen gibt, die nicht gesetzlich sind �
sie sind gegen das Gesetz. Das Gesetz ist sehr eindeutig, aber
wir m�ssen � wie viele andere L�nder � an unseren
Beziehungen mit unseren Minderheiten arbeiten.
Wenn
wir eine Konferenz h�tten, bei der es um diese Frage ginge, ist
dies meiner Meinung nach sehr wichtig. Aber es hat nichts mit
Rassismus zu tun und es hat nichts mit Apartheid zu tun. Und
wenn man dar�ber spricht, wie man mit Minderheiten umgeht, mit
allem gebotenen Respekt feststellt, was im Sudan und im Iran und
in Syrien und in den pal�stinensischen Gebieten und in �gypten
und anderen L�ndern vor sich geht, und sich ansieht, wie
Minderheiten dort behandelt werden ... Sie haben noch einen
langen, langen Weg vor sich, bevor sie das Niveau der
Minderheiten in diesem Land erreichen. Ich bin stolz, dass wir
Organisationen haben, die uns auf all unsere Fehler hinweisen.
An dem Tag, an dem unsere Nachbarn auch nur eine Organisation
h�tten, die nicht im Gef�ngnis landen w�rde, die ebenfalls
auf Fehler hinweisen k�nnte, h�tten wir einen sehr gro�en
Schritt in Richtung Frieden im Nahen Osten gemacht.
F:
Nur um einen Kontext anzugeben: Wie geht der Entwurf f�r
die Resolution von Durban mit anderen L�ndern um, die gegen die
Menschenrechte versto�en?
A:
Diese Frage ist sehr einfach zu beantworten. Gar nicht.
Es geht um kein anderes Land. Es gibt kein anderes Land, dass
Probleme mit den Menschenrechten hat! Deshalb ist es sehr, sehr
einfach zu beantworten. Kein anderes Land. Keine andere Region,
nichts.
F:
OK, und wenn Israel nicht teilnimmt, wie Sie vorschlagen,
welche Auswirkungen hat das auf k�nftige Konferenzen? Kann das
Land dann bei der n�chsten Konferenz gegen Rassismus erscheinen
und im Protokoll diesen Resolutionsentwurf haben, der den
Zionismus mit Rassismus gleichsetzt oder wie dies auch immer am
Ende formuliert wird?
A:
Ich glaube, dass wir an jeder Konferenz teilnehmen
sollten. Ich glaube, dass wir Konferenzen initiieren sollten.
Ich h�tte gerne eine Konferenz gegen Rassismus hier in
Jerusalem. Ich h�tte gerne, dass wir am Rassismus in uns selbst
und in unseren Gesellschaften arbeiten. Demokratien haben
ebenfalls Probleme mit Rassismus, und wir haben auch hier in
Israel Ausdrucksformen des Rassismus wie in vielen, vielen
L�ndern. Ich glaube, in jedem Land der Welt, und wir m�ssen
das angehen. Aber wenn es so angegangen wird, dass man auf einer
L�ge, auf einer Neuinterpretation der Geschichte, auf einer
Relativierung des Holocaust, auf Gel�chter �ber all das Leiden
unter dem Antisemitismus aufbaut, wenn alles auf einer L�ge
aufbaut, ist dies kein Kampf gegen Rassismus. Dann geht es nur
darum, neuen Hass und neuen Rassismus zu erzeugen. Und wir
werden kein Teil davon sein, weder zu diesem Zeitpunkt noch zu
irgendeinem anderen Zeitpunkt!
F:
Aber was ich wissen wollte, ist: Gibt es ein Potential,
dass sich jemand, wenn diese besondere Resolution akzeptiert
wird und Israel und die Vereinigten Staaten, sagen wir, nicht
auf der Konferenz erscheinen, in vier Jahren daran erinnern
wird, dass diese Konferenz ge�chtet wurde oder wird man den
Resolutionsentwurf in Erinnerung behalten, der sich daraus
ergeben hat?
A:
Ich wei� es nicht. Ich wei�, dass die Absicht der
Staaten, die in Teheran waren, darin bestand, in einer neuen
Anstrengung nach Durban zu gehen, eine neue Form des Judenhasses
in die Welt zu bringen, und wir werden das nicht unterst�tzen.
Wir werden uns nicht daran beteiligen.
[Unterbrechung
der Aufzeichnung]
Wenn
diese Resolutionen akzeptiert werden, werden sie auch unsere
Arbeit an den Menschenrechten in Israel zerst�ren, weil das als
was die Leute die Menschenrechte betrachten nur eine weitere
Methode sein wird, auf Israel einzuschlagen. Wir wollen das
nicht. Es wird die M�glichkeiten der wahren Arbeit f�r
Menschenrechte in diesem Land zerst�ren.
F:
[Nicht h�rbar].
A:
Wir sind der Meinung, dass die Teilnahme an diesem Punkt,
an dem die Chancen so gut stehen, dass dies geschieht, der
Konferenz mehr Legitimation verleihen w�rde, als diese in
dieser Hinsicht effizient sein k�nnte. Aber ihre Frage ist
berechtigt, dieselben Fragen werden von den Amerikanern und
anderen er�rtert. Was ist effizienter? Was ist richtig? Und es
ist ein g�ltiges Argument, das wir auch intern im
Au�enministerium debattiert haben, aber unsere Schlussfolgerung
lautet bis jetzt, dass wir, falls sich nichts �ndert, dies
nicht unterst�tzen und eine Konferenz legitimieren d�rfen, die
den Hass f�rdert.
F:
Sehen Sie ein Szenario, in dem die USA eine andere
Entscheidung treffen w�rden als Israel, d.h. dass Israel
hingehen w�rde und die USA nicht, oder sind die beiden
Beschl�sse miteinander abgestimmt?
A:
Wir arbeiten gerade sehr eng zusammen, und deshalb glaube
ich, dass wir dieselbe Meinung vertreten. Falls es eine
Teilnahme geben sollte, falls es zu einer �nderung kommen
sollte, muss dies nicht unbedingt auf der gleichen Ebene der
Fall sein, aber wir arbeiten in dieser Frage sehr eng mit den
Amerikanern zusammen.
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Die
Schande der UNO
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Leitartikel
in �Haaretz� vom 28.8.01
Die
UNO-Weltkonferenz gegen Rassismus und Fremdenhass, die am
kommenden Wochenende in der s�dafrikanischen Stadt Durban
er�ffnet wird, h�tte ein Schl�sselereignis von historischer
Tragweite werden k�nnen. Ungef�hr 60 Jahre nach der Schoa
h�tte die Menschheit die M�glichkeit gehabt, sich um eine
Erkl�rung zu sammeln, in der von der Beschreitung eines neuen
Weges und der Zuwendung hin zu einer besseren Welt die Rede ist,
in der jeder Mensch, da er Mensch ist, geachtet werden soll.
Auch
der Standort der Konferenz in Schwarzafrika, in einem Staat, der
in den letzten Jahrzehnten mehr als alles andere die
Diskriminierung von Menschen und den Kampf gegen diese
Diskriminierung symbolisiert hat, h�tte nicht nur sinnbildlich
f�r einen bereits von Erfolg gekr�nten Kampf sein, sondern
auch die richtige Kulisse f�r eine Absichtserkl�rung bieten
k�nnen.
Es
ist h�chst bedauerlich, dass die arabischen Staaten und der
Block islamischer Staaten �berhaupt anders dachten. Sie
m�chten die Konferenz als weiteres Mittel im Kampf gegen Israel
und den Zionismus nutzen. Unter Ausnutzung ihrer gro�en Zahl
und ihres Einflusses auf viele andere Staaten haben sie der
Konferenz au�ergew�hnlich harsche Formulierungen gegen Israel
unterbreitet.
In
diesen Formulierungen kommen drei zentrale Probleme zum
Ausdruck: Zuerst die Tatsache, dass Israel im Text als einziger
Staat explizit kritisiert wird, w�hrend die Beschl�sse der
Konferenz naturgem�� dazu bestimmt sind, sich mit allgemeinen
universalen Problemen zu besch�ftigen. Zweitens wird in den
Vorschl�gen in unfairer Weise von h�chst scharfen Ausdr�cken
aus dem Vokabular der humanit�ren Begriffe wie �ethnische
S�uberung� Gebrauch gemacht, um das Vorgehen von Israel in
den Gebieten zu beschreiben. Und drittens begn�gen sich die
islamischen Staaten nicht mit der Gegenwart, sondern m�chten
auch die Geschichte neu schreiben. So ist in ihren
Formulierungen die Vernichtung des europ�ischen Judentums in
der Schoa nicht die �Katastrophe� schlechthin
[d.h. ein einzigartiges Ph�nomen, Anm. d.�bers.], sondern
eine Komponente in einer Reihe von �Katastrophen�, deren
Erw�hnung zusammen mit der Benennung der �ethnischen
S�uberung der arabischen Bev�lkerung im historischen
Pal�stina� erfolgt. In den Formulierungen wird zudem der
Antisemitismus nicht mehr als ein Begriff verwandt, der den seit
Generationen bestehenden Judenhass pr�gt, sondern auch �die
Taten des Zionismus� gegen Semiten� umfasst. (die
Pal�stinenser selbst).
Die
Verbindung dieser drei Komponenten stellt Israel und den
Zionismus als das �neue Weltreich des B�sen� dar, deren
Verhalten von allen zu Beginn des 21. Jahrhunderts in der Welt
geltenden Normen in negativer Weise abweicht. Dies ist eine
Beschreibung, die jeder aufrichtige Mensch, auch wenn er zu den
Kritikern Israels allein wegen dessen Herrschaft �ber die
Gebiete oder wegen gewisser Aktionen Israels gegen die
pal�stinensische Bev�lkerung
z�hlt, nicht akzeptieren kann. Aus diesem Grund geb�hrt
dem Pr�sidenten der USA, George Bush, Hochachtung f�r seine
Ank�ndigung, nicht an der Konferenz teilzunehmen, solange diese
Formulierungen zur Diskussion stehen.
Die
Vorschl�ge des islamischen Blocks sind ein Zeichen der Schande
f�r die gesamte UN-Weltorganisation, die ihre H�nde beim
Versuch, in der Welt angemessene humanistische Normen zu
verbreiten, beschmutzt hat. Dadurch wird auch der eigentliche
wahre und w�rdige Kampf gegen Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit befleckt, denn es ist nicht m�glich, einen
Kampf mittels Beschl�ssen zu f�hren, die selber von der Plage
des Rassismus befallen sind. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass es
der US-Administration mit ihrer Drohung gelingen werde, und sei
es im letzten Augenblick, die Vorschl�ge, welche die Konferenz
zum Scheitern bringen k�nnten, von deren Tagesordnung zu
entfernen.
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Jerusalem,
3. September 2001
Abzug
der israelischen Delegation von der Konferenz in Durban
(aus
der Pressekonferenz des Au�enministers)
Au�enminister
Schimon Peres: Wir haben unsere Delegation in Durban angewiesen,
nach Hause zur�ckzukehren. Wir bedauern diese bizarre
Vorstellung sehr. Eine wichtige Konferenz, welche die
Menschenrechte h�tte verteidigen sollen, ist zu einer Quelle
des Hasses, einem Forum f�r unfundierte Bezichtigungen, zur
Antithese von jeder verantwortungsvollen Haltung auf
internationaler Ebene geworden.
Wir
f�hlen uns nicht als Besiegte. Wir f�hlen, dass der Frieden
besiegt wurde. Wir f�hlen uns nicht, als ob Israel angeklagt
worden sei. Ich denke, die Ankl�ger sind diejenigen, denen die
Schuld gegeben werden muss.
In
den 53 Jahren seit der Gr�ndung Israels wurden wir f�nf Mal
angegriffen, wobei versucht wurde, uns zu bezwingen und das Ende
des Staates Israel herbeizuf�hren. Wir standen allein einer
�berzahl von hochger�steten Feinden gegen�ber und
verteidigten unser Leben. Wir haben alle Kriege gewonnen und
erhielten viele Gebiete. Wir haben �gypten die Gebiete, das
Erd�l und das Wasser zur�ckgegeben. Wir haben Jordanien das
Land und das Wasser zur�ckgegeben. Wir haben uns gem��
UNO-Resolution 435 einseitig aus dem Libanon zur�ckgezogen. Wir
haben den Syrern den Austausch von Land f�r Frieden angeboten.
Wir
haben den Pal�stinensern etwas angeboten, was kein arabischer
Staat vor uns getan hat, da das Westjordanland und der
Gazastreifen unter arabischer Kontrolle gewesen waren. Wir haben
ihnen einen unabh�ngigen Staat angeboten. Wir haben ihnen
angeboten, uns aus den meisten Gebieten zur�ckzuziehen. Wir
haben Ihnen eine Pr�senz in Jerusalem angeboten. Sie haben das
abgelehnt. Statt dessen kam es zur Intifada und sogar heute
wurden in Jerusalem, der Hauptstadt Israels, vier Bomben gelegt.
Ich
m�chte mich bei den Vereinigten Staaten von Amerika f�r ihre
au�erordentlich mutige Haltung bedanken, die zum Ziel hatte,
eine verantwortungsvollere,
ausgewogener und mehr der Wahrheit verpflichtete Welt zu
schaffen. Ich glaube, die Vereinigten Staaten haben die Ehre
unserer heutigen Welt gerettet. Ich m�chte mich beim
Pr�sidenten der USA und bei Au�enminister Colin Powell f�r
ihre entschlossene F�hrungsrolle zugunsten einer besseren Welt
bedanken. Ich m�chte mich auch bei den 43 Staaten bedanken, die
eine klare Haltung gegen diesen unglaublichen Versuch, Israel in
einem verzerrten Licht darzustellen, eingenommen haben. Zu
diesen geh�ren zus�tzlich zu den Vereinigten Staaten die
Republik Russland, Indien, die Mitgliedstaaten der Europ�ischen
Union, die Staaten Osteuropas, die meisten L�nder
Lateinamerikas und viele afrikanische Staaten.
Wir
wissen, dass es zwei Ligen gibt, die Vereinigungen des Hasses
gegen Israel sind: Die Arabische Liga, welche f�r
Kriegstreiberei, f�r Boykott, f�r den Abbruch von Beziehungen
und f�r das Ende der Friedensbem�hungen eintritt, sowie die
Islamische Liga. Wir wissen, dass wir keine Chance haben, unsere
Position zu erkl�ren und unseren Hoffnungen Ausdruck zu geben.
Ich glaube jedoch, dass eine Gruppe, die gew�hnlich gegen uns
gestimmt hat, die blockfreien Staaten, diesmal gespalten war.
Viele der wichtigsten Staaten stimmten gegen die arabischen
Vorschl�ge, und ich bin nicht �berrascht, dass einige so
altmodisch und voreingenommen wie in der Vergangenheit geblieben
sind.
Wir
geh�ren zum Lager der Freiheit und bleiben im Lager des
Friedens. Wir haben trotz aller Schwierigkeiten unser Vertrauen
nicht verloren. Wir glauben, dass die Zukunft einer
verantwortungsvollen, der Wahrheit verpflichteten und freien
Welt geh�rt, einer Welt, die nach Beziehungen ohne Hass, ohne
Vorurteile und ohne T�ten strebt.
In
Beantwortung von Fragen f�gte der Au�enminister hinzu:
Es
gab keine Abstimmung. Die 43 Staaten, die ich erw�hnt habe,
haben sich gegen den Vorschlag ge�u�ert. W�re es zu einer
Abstimmung gekommen, h�tte vielleicht eine gr��ere Zahl von
Staaten gegen den arabischen Vorschlag gestimmt.
Wir
f�hlten, dass wir ermitteln mussten, ob eine Chance der
R�ckkehr zum richtigen Weg besteht. Dies wurde von den
Vereinigten Staaten angestrebt. Es gab einen Versuch der
norwegischen Delegation, eine andere Sprache zu benutzen, doch
ist dieser gescheitert. Wir k�men uns verantwortungslos vor,
wenn wir nicht versuchten, eine Alternative zu dieser extrem
voreingenommen, unfundierten Resolution zu finden, die meiner
Meinung nach diese Konferenz l�cherlich gemacht hat. Wenn wir
von Menschenrechten sprechen, dann ist das erste Menschenrecht,
am Leben zu bleiben. Das ist sehr wichtig f�r Israel, da es
Versuche gibt, uns zu t�ten und zu zerst�ren. Und wenn man
kein Recht hat, am Leben zu bleiben, sind alle anderen Rechte
irrelevant.
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� 2001 Botschaft des Staates Israel in der
Bundesrepublik Deutschland
Einige Weblinks aus "Die Welt":
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