Nach dem christlichen Kalender
j�hrte sich am 14. Mai 1998 zum 50. Mal der entscheidende Tag in der Geschichte des
Volkes Israel, an dem in Tel Aviv der Staat Israel proklamiert wurde. Im hebr�ischen
Kalender ist es der 5. Ijar 5758, der 1998 auf den 30. April fiel. In Israel sind
darum die Feierlichkeiten zum Staatsgr�ndungstag bereits im April. Da wir aber nach
unserem Kalender den 14. Mai als Gr�ndungsdatum im Ged�chtnis haben, wollen wir
versuchen, die Entstehung des modernen Staates Israel in heilsgeschichtlicher Schau zu
beschreiben. Dabei bitten wir zu ber�cksichtigen, da� wir keine Journalisten sind, die
politische Vorg�nge berichten, sondern Verk�ndiger des Wortes Gottes, die als Gl�ubige
des Neuen Bundes regen Anteil am Heilshandeln Gottes mit seinem auserw�hlten Volk Israel
nehmen. Weil aus diesem Volk unser Heiland Jesus Christus kam, ist unser g�ttlicher
Geschichtsweg als Gemeinde Jesu Christi eng mit dem Volke Israel verbunden. Besonders in
R�m. 9,1 bis 11,36 bezeugt die Heilige Schrift klar und deutlich die geistliche
Wechselbeziehung zwischen dem Volk Israel und der Gemeinde Jesu Christi.
So beginnen wir diese kurze Darlegung �ber die Aufrichtung des
modernen Staates Israel in der biblischen Zeit der gro�en Zeiten- wende, als noch
verkannt und sehr gering unser HERR auf dieser Erde ging und das Wichtigste und
Entscheidendste �ber die Zukunft seines Volkes voraussagte. Wie sehr weinte der HERR �ber
sein geliebtes Volk, als ER in Jerusalem einzog und den Untergang Jerusalems und die
weltweite Zerstreuung des Volkes voraussah. So bezeugt unser Heiland Jesus Christus in
Luk. 21,24:
�...und sie werden gefangen gef�hrt werden unter alle V�lker; und
Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden/V�lkern, bis da� die Zeit der
Heiden/V�lker erf�llt sein wird.� Die Zerst�rung Jerusalems und die Vernichtung des
Tempels mit dem damit verbundenen Untergang Israels geschah durch die R�mer im Jahre 70
n. Chr. Im Jahre 66 n.Chr. entflammte der Aufstand der unterdr�ckten Juden gegen die
r�mische Besatzungsmacht in der gro�en Hafenstadt C�sarea am Mittelmeer. Bis zum Fall
der Felsenfestung Massada am 15. April 73 n.Chr. dauerte der ungleiche Kampf des kleinen
Volkes Israel gegen die Weltmacht des R�mischen Reiches. Nach siebenj�hrigem blutigen
Ringen gingen die R�mer als Sieger daraus hervor. �ber 1,1 Millionen j�dische M�nner,
Frauen und Kinder wurden von den R�mern niedergemetzelt. Allein bei der Belagerung
Jerusalems von April bis August im Jahre 70 n.Chr. kamen �ber 600000 Juden ums Leben. Die
R�mer zerst�r ten den herrlichen Tempel in Jerusalem und machten die Stadt Gottes dem
Erdboden gleich. Dieses milit�rische Ringen zwischen Rom und Jerusalem ging als der J�dische
Krieg in die Geschichte ein. Der j�dische Historiker Flavius Josephus (37-100 n.Chr.)
war Augenzeuge dieser Katastrophe und berichtet in seinem Buch �Der J�dische Krieg�
ausf�hrlich dar�ber.
Auf dem Bild unten sehen wir das Relief auf dem Titus-Bogen in Rom. Es
zeigt die siegreichen r�mischen Soldaten, die den siebenarmigen Leuchter, die Menorah,
als Siegestroph�e aus dem zerst�rten Tempel in Jerusalem wegschleppen. In einem
m�rderischen Ringen mu�ten die R�mer das uneinnehmbare Jerusalem �ber f�nf Monate
lang belagern und die Bewohner aushungern. Nur von Norden her war Jerusalem zu erobern.
Die R�mer waren gezwungen, drei gewaltige Mauern zu durchbrechen. Am 10. August nach dem
r�mischen Kalender, dem 9. Av, Tischa be-Av, des hebr�ischen Kalenders, erst�rmten sie
den Tempelplatz und z�ndeten gegen das Gebot des r�mischen Feldherrn Titus den Tempel
an. Ein Soldat warf ein Brandscheit in den Tempel, der bald lichterloh brannte. Der
herrliche Tempel sank in Schutt und Asche. So erf�llten sich in schrecklicher Weise
Matth. 24,2 und Luk. 21,5.6.24, es blieb nicht ein Stein auf dem anderen, Jerusalem wurde
von den Heiden zertreten, und das Volk Israel wurde zerstreut unter alle V�lker.